Originalpremiere: 1960
FSK 12
Länge: ca. 79 min.
Wer ist Charlie Kohler, der Pianist der Tanzbar "Plyne"? Er scheint traurig, distanziert und geheimniskrämerisch. Barbesitzer Plyne und Kellnerin Léna wissen kaum etwas über Charlie. Da stürmt eines Abends der Kriminelle Chico in die Bar und stellt sich als Bruder von Charlie vor. Er bittet ihn um Hilfe, weil er von seinen geprellten Komplizen Ernest und Momo verfolgt wird. Obwohl Charlie nichts mit seinen zwielichtigen Machenschaften zu tun haben will, hilft er ihm durch die Hintertür zu entkommen. Doch die zwei Gangster lassen nicht locker. Sie kriegen heraus, dass Charlie mit seinem jungen Bruder Fido zusammen wohnt und entführen den Jungen kurzerhand, um Chico zu erpressen. Währenddessen eröffnet Léna Charlie, dass sie weiß, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt. Vor seiner Zeit in der Bar "Plyne" führte der schüchterne Charlie das Leben eines bekannten und gefeierten Konzertpianisten bis sich seine damalige Frau Thérésa nach einem heftigen Streit aus dem Fenster stürzte und er sie nicht daran hinderte. Gewissensbisse und eine tiefe Melancholie prägen seither das Wesen des Pianisten. Doch Léna hält zu ihm; gemeinsam flüchten sie zu Chico in die verschneiten Berge, wo es zum finalen Schlagabtausch mit den Entführern kommt.
(arte)
ARTE widmet mit Truffauts Kultfilm "Schießen sie auf den Pianisten" (1960) dem am 1. Oktober 2018 verstorbenen Charles Aznavour eine Hommage. Der Film gilt als Aznavours wichtigster Film, es ist ein poetisches Manifest, frei in der Gestaltung und der Auftakt für Truffauts "schwarze Serie", die dieser in seinen späteren Werken bis zu seinem Tod 1984 mit Filmen wie "Die letzte Metro" (1980) und "Auf Liebe und Tod" (1983) weiter verfolgte. Getragen wird der Film von der facettenreichen Darstellungskunst des vielseitigen Künstlers Aznavour, der es schafft, den Zuschauer in den Bann zu ziehen.
(arte)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Herbert Stass (Charlie Kohler), Brigitte Grothum (Clarisse), Elfe Schneider (Concierge), Fritz Tillmann (Ernest), Ernst Jacobi (Fido), Friedrich Joloff (Lars Schmeel), Bettina Schön (Léna), Gisela Reißmann (Mammy), Axel Monjé (Momo), Franz Nicklisch (Plyne), Heinz Petruo (Richard), Eva Katharina Schultz (Thérésa)
- Regie: François Truffaut
- Drehbuch: François Truffaut, Marcel Moussy, David Goodis
- Buchvorlage: David Goodis
- Produktion: Pierre Braunberger
- Musik: Georges Delerue
- Kamera: Raoul Coutard
- Schnitt: Claudine Bouché, Cécile Decugis