Hiroshima, am 6. August 1945 um 8.14 Uhr: Auf der Stadt liegt eine schwere Hitze. Plötzlich erscheint ein mächtiger, blendender Blitz, gefolgt von einem zerstörerischen Sturm, der in wenigen Sekunden die ganze Region verwüstet. Die erste Atombombe der Geschichte ist auf dem japanischen Archipel explodiert. Die 20-jährige Yasuko erlebt die Katastrophe aus sicherer Entfernung. Doch dann eilt sie in die zerstörte und verstrahlte Stadt, um ihre geliebten Pflegeeltern - ihren Onkel und ihre Tante - zu suchen. Dabei gerät sie an Bord einer Fähre in einen schwarzen, öligen Regen, der radioaktiv verseucht ist und sich nicht abwaschen lässt. Entkräftet findet sie schließlich ihre Verwandten, die das Unglück lebend überstanden haben, in deren halb zerstörter Wohnung. Gemeinsam fliehen die drei, die sich nicht erklären können, was geschehen ist, aus den Trümmern Hiroshimas.Fünf Jahre später: Yasuko lebt mit ihrem Onkel und ihrer Tante, die beide an der Strahlenkrankheit leiden, in einem kleinen Dorf, umgeben von einer - scheinbar - intakten Natur. Da Yasuko im heiratsfähigen Alter ist, bemüht sich ihr Onkel, einen Ehemann für seine schöne Nichte zu finden. Aber die Gerüchte, dass Yasuko Jahre zuvor am Ort der Tragödie gewesen sei, sorgen für Komplikationen: Trotz ärztlichem Gesundheitszeugnis ist niemand bereit, Yasuko zu heiraten. Dann wird ihr plötzlich doch noch Solidarität und Freundschaft entgegengebracht - von einem Menschen, mit dem Yasuko nicht gerechnet hätte.
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Dem 1926 in Tokio geborenen Regisseur Shohei Imamura, der sich schon früh vom klassischen japanischen Kino abwandte, gelang mit seinem Anti-Kriegsfilm ein weltweiter Erfolg. Auf dem Internationalen Filmfestival von Cannes wurde Shohei Imamura 1989 mit dem Preis der ökumenischen Jury und dem großen Preis für die technische Umsetzung ausgezeichnet. 1990 wurde "Schwarzer Regen" mit dem "Award of the Japanese Academy" als bester Film prämiert und erhielt darüber hinaus Preise für die beste Darstellerin (Yoshiko Tanaka), die beste Kamera (Takashi Kawamata) und die beste Regie (Shohei Imamura).
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Weiterer Titel: Kuroi ame
Länge: ca. 118 min.
Deutscher Kinostart: 08.02.1990
Original-Kinostart: 13.05.1989 (J)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Shôhei Imamura
- Drehbuch: Shôhei Imamura, Toshiro Ishido
- Produktion: Hisashi Iino, Shôhei Imamura, Hayashibara Group, Imamura Productions
- Produktionsfirma: Tohokashinsha Film Company Ltd.
- Musik: Toru Takemitsu
- Kamera: Takashi Kawamata
- Schnitt: Hajime Okayasu