Vor dem Mond muss man sich in Acht nehmen. Anscheinend hat er unheimliche Kräfte und übt sie auf alles Lebendige aus, besonders in Vollmondnächten: Das meint jedenfalls ein redseliger Rentner, und die Erlebnisse einer Hand voll Menschen im Umfeld einer Vollmondnacht, als die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden, scheinen ihm Recht zu geben. Da ist der frustrierte Lastwagenfahrer, der seinen Autotransporter aus der Normandie nicht schnell genug nach Paris zurückbringen kann, weil ihm nach der Zeitumstellung eine Stunde fehlt. Als er auch noch Ärger mit einem mondsüchtigen Streifenpolizisten bekommt, schmeißt er seinen Job einfach hin, stiehlt sich einen flotten Flitzer und nimmt sich einer jungen Frau an, die ihrem Mann in der Hochzeitsnacht davongelaufen ist. Verlassen von seiner Frau sieht sich auch ein Restaurantbesitzer, der um alles spielt, sogar um seine kleine Tochter. Die schwangere Stewardess Sophie wiederum hat Probleme mit ihrem Geliebten, einem Arzt, der seinerseits nicht ahnt, was bald auf ihn zukommen wird. Alle diese Figuren (und noch einige mehr) führt Claude Lelouch in einem reizvollen Wechselspiel der Szenen und Perspektiven am Ende in einem Autostau zusammen, wo er den dramatischen Schlusspunkt setzt. Mit seinem 31. Film fand der namhafte französische Regisseur bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen Anklang. Sein spielerischer Balanceakt zwischen Mystik und Emotionen erzählt viele kleine Geschichten über das Leben, die Liebe und den Tod.
(3sat)
"So sind die Tage und der Mond" ist Teil des "Winter of Moon"-Programmschwerpunkts auf ARTE. Die im Film erzählte Vollmondnacht ist eine im Monat März - in der auch noch die Uhren umgestellt werden … Der französische Filmregisseur Claude Lelouch, geboren 1937 in Paris, entdeckte seine Leidenschaft für den Film schon als Kind in den Kinosälen des besetzten Paris. Und so wurde ein wahrer Autorenfilmer aus ihm, denn er schrieb zumeist auch die Drehbücher seiner Filme selbst, hatte eine eigene Produktionsfirma und führte auch die Kamera.
(arte)
Länge: ca. 115 min.
Deutscher Kinostart: 25.04.1991
Original-Kinostart: 11.04.1990 (F)
Cast & Crew
- Regie: Claude Lelouch
- Drehbuch: Claude Lelouch, Marc Rosenbaum, Valérie Bonnier
- Produktion: Claude Lelouch, Jean-Paul De Vidas, Michel Jullien, TF1 Films Production, Sofica Valor
- Produktionsfirma: Les Films 13
- Musik: Francis Lai, Eric Berchot
- Kamera: Jean-Yves Le Mener
- Schnitt: Sophie Bhaud, Hélène de Luze
- Regieassistenz: Jean-Christophe Delpias, Paul Gueu
- Ton: Martin Boissau, Dominique Levert, Thierry Sabatier