Südrussland im Kriegsjahr 1943. Unter den Soldaten einer deutschen Einheit, die vom Feind hart bedrängt wird, ragt der eben zum Feldwebel ernannte Haudegen Steiner (James Coburn) hervor. Kommandiert wird das Regiment von Oberst Brandt (James Mason). Zur kampferprobten Truppe stösst unerwartet der ehrgeizige Hauptmann Stransky (Maximilian Schell). Der preussische Adlige hat sich an die Ostfront versetzen lassen, um hier das heiss begehrte Eiserne Kreuz zu bekommen. Im Unterschied zu Steiner fehlt ihm aber die markige Unerschrockenheit, mit der man im Krieg solche Auszeichnungen erringt. Die beiden kommen sich denn auch schnell in die Quere. Bei einem riskanten Stosstrupp-Unternehmen wird Steiner verwundet. Im Lazarett verliebt er sich in die attraktive Krankenpflegerin Gertrud (Senta Berger), zieht aber freiwillig wieder ins Feld. Dort soll er mit einer falschen Aussage Stransky zu seinem Orden verhelfen. Steiner weigert sich. Darauf versucht Stransky eine mörderische Rache. Bei einem russischen Grossangriff organisiert er, dass der Befehl zum Rückzug nicht bis zum Zug Steiner gelangt. Die abgeschnittene Gruppe gerät in Teufels Küche. Doch auf abenteuerlichen Wegen bringt Steiner seine Leute zurück. Es kommt zum gnadenlosen Showdown mitten im russischen Bleigewitter. "Steiner - Das Eiserne Kreuz" bescherte dem deutschen Kino in den 1970er-Jahren einen der grössten Kassenerfolge. Dabei trafen in der deutsch-britischen Gemeinschaftsproduktion höchst unterschiedliche Partner zusammen: Produzent Wolf Hartwig, der unter anderem die zehn "Schulmädchen-Reports" realisiert hatte, und Sam Peckinpah, der als Regisseur grosser Spätwestern ("Ride the High Country", "The Wild Bunch") unvergessen geblieben ist. Vorlage zum Film war der Weltbestseller "Das geduldige Fleisch" von Willi Heinrich. Peckinpah fand darin eine Grundkonstellation wieder, die ihm aus vielen Western vertraut war: ein versprengter Trupp, der sich aus eigenen Kräften durchschlagen muss. Der Film, auf fünf Millionen Mark veranschlagt, kostete am Schluss das Dreifache.
(SRF)
Prädikat: "Wertvoll" (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Kritik: "Nach dem Romanerfolg "Das geduldige Fleisch" inszenierte Peckinpah ein knallhartes Frontdrama." (cinema) Hintergrund: Sexfilm-Produzent Wolf C. Hartwig ('Schulmädchen-Report') landete mit dem starbesetzten Kriegs-Actioner unter der Regie von Hollywood-Regisseur Sam Peckinpah einer der größten Kassenerfolge des deutschen Kinos der siebziger Jahre. Laut Schauspieler Vadim Glowna trank der damals schwer alkoholabhängige Peckinpah während der Dreharbeiten täglich vier Flaschen Whiskey. "Steiner - Das Eiserne Kreuz" galt mit 16 Millionen Mark als der bis dahin teuerste deutsche Nachkriegsfilm. Starinfo James Coburn: Er war der stoische Messerwerfer in John Sturges' Westernklassiker "Die glorreichen Sieben" (1960) - eine Rolle, die ihn wie seine Teamkollegen über Nacht bekannt machte. Kein Wunder, dass der Regisseur James Coburn in seinem Kriegsabenteuer "Gesprengte Ketten" (1963) erneut als Helden einsetzte. Neben Steve McQueen galt Coburn (beide waren Sargträger bei Bruce Lees Beerdigung) in den 60er-Jahren als einer der coolsten Actionstars, der es sich nicht nehmen ließ, stets eine Portion Humor in seinen Rollen einzubauen. Unter Regisseur Sam Peckinpah drehte Coburn seine besten Filme, darunter "Pat Garrett jagt Billy the Kid" (1973). Der oft unterschätzte Schauspieler erhielt aber erst im Alter von 71 Jahren einen Oscar, für seine Leistung in "Der Gejagte" (1997). Das Drama "American Gun" (2002) wurde der letzte Film des Stars, der am 18. November 2002 an Herzversagen starb.
(Tele 5)
Länge: ca. 132 min.
Deutscher Kinostart: 28.01.1977
FSK 16
Film einer Reihe:
- Steiner - Das Eiserne Kreuz (D/GB, 1976)
- Steiner - Das Eiserne Kreuz II (D, 1979)
Cast & Crew
- Regie: Sam Peckinpah
- Drehbuch: Julius J. Epstein, Walter Kelley, James Hamilton
- Produktion: Wolf C. Hartwig, Arlene Sellers, Alex Winitsky, Lew Grade, Dieter Nobbe, ITC Entertainment, EMI Films, Rapid Film
- Produktionsfirma: Terra-Filmkunst, Radiant Film GmbH
- Musik: Ernest Gold
- Kamera: John Coquillon, Veljko Despotovic
- Schnitt: Michael Ellis, Tony Lawson, Murray Jordan, Herbert Taschner
- Maske: Colin Arthur
- Regieassistenz: Milos Antic, Bert Batt, Chris Carreras, Branislav Brana Srdic, Mark Winitsky
- Ton: Herbert Taschner
- Spezialeffekte: Robin Cutteridge
- Stunts: Peter Brayham