Der junge Jack O'Brien wächst mit seinen zwei kleinen Brüdern im beschaulichen Texas der 1950er-Jahre auf. Jeder Tag ist ein von Harmonie und Liebe erfüllter Traum. Doch mit zunehmendem Alter bemerkt Jack Risse in der Fassade seiner behüteten Welt. - Terrence Malick gewann mit seiner filmischen Sinfonie über Natur und Gnade, die alle stilistischen Grenzen des Kinos überschreitet, die Goldene Palme in Cannes. Von seiner sanftmütigen Mutter hat Jack die außergewöhnliche Gabe geerbt, die Natur mit empathischem Verständnis zu erleben. Sein autoritärer, streng gläubiger Vater will die Jungen dagegen auf den gnadenlosen Überlebenskampf in der Gesellschaft vorbereiten. Zwischen seinen hehren Prinzipien und seinem Handeln klafft jedoch eine Lücke, die mit seinem beruflichen Scheitern immer größer wird. In der Familie kommt es zu Spannungen, das Eheleben der O'Briens ist bald zerrüttet. Als Jugendlicher wird Jack mit dem Tod eines seiner Brüder konfrontiert, wodurch sich der Hass auf den Vater noch vertieft. Dennoch hat Jack als erwachsener Mann dessen Prinzipien verinnerlicht und es dadurch zum gefragten Star-Architekten gebracht. Der Preis für den beruflichen Gipfelsturm ist die Einsamkeit. Erst als Jack sich auf seine seherische Gabe besinnt, die ihn sein Schicksal als Teil eines kosmischen Puzzles erkennen lässt, vermag er die widerstrebenden Kräfte in seiner Seele zu versöhnen. Und eine unerwartete Begegnung ermöglicht die Erfüllung seiner tiefen Sehnsüchte und Träume. Seit seinem Regiedebüt "Badlands" von 1973 genießt Terrence Malick kultische Verehrung. "The Tree of Life", das Opus Magnum des öffentlichkeitsscheuen Arthouse-Regisseurs, erhielt weltweiten Kritiker-Beifall. Mit berauschendem Bilderreichtum zeigt Malick die Welt aus der Sicht eines Kindes, das das Wesen der Natur selbst erkennen kann. Auf visionäre Weise spiegelt der Film die Seelenpein eines Jungen aus einem texanischen Vorort mit der kosmischen Entstehungsgeschichte ineinander. Die bildgewaltige philosophische Meditation über den Urknall und das Jüngste Gericht erinnert an "2001 - Odyssee im Weltraum". Nicht zufällig schuf Douglas Trumbull, der schon bei Kubricks Weltraumoper mitwirkte, auch die außergewöhnlichen visuellen Effekte, die "The Tree Of Life" zu einer tiefen emotionalen Erfahrung machen. Mit produziert wurde das Meisterwerk von Brad Pitt, der dem gebrochenen Vater beeindruckende Intensität verleiht. Jessica Chastain ("Zero Dark Thirty", "A Most Violent Year") gibt der Mutterrolle einen engelsgleichen Glanz. "Malick ist der große Pantheist unter den Filmemachern, er findet in der Natur Schönheit und Grausamkeit nebeneinander und ineinander verwoben. In 'The Tree of Life' treibt er das weiter, und er lässt keine Sekunde Zweifel daran, was das eigentlich ist, was er da zeigt - eine Suche nach Gott", schrieb Susan Vahabzadeh zum deutschen Kinostart in der Süddeutschen Zeitung: "'The Tree of Life' ist eine religiöse Reise - wer die Schönheit der Welt sieht, ist näher bei Gott." Terrence Malicks neuester Film "Song to Song" mit Ryan Gosling, Michael Fassbender und Rooney Mara kam im Mai 2017 in die deutschen Kinos.
(3sat)
Zerrissen zwischen der spirituellen Welt seiner Mutter (Jessica Chastain) und dem harten Erziehungsstil seines realitätsbezogenen Vaters (Brad Pitt) wird der mitfühlende Jack (Hunter McCracken) in den 50ern groß. Die schwierige Beziehung zum gefürchteten Erzeuger definiert sich mehr und mehr über Rebellion, Leid und Hass. Selbst als Erwachsener kommt Jack (Sean Penn) nicht über sein Schicksal hinweg. Für die Special Effects engagierte Regisseur Terrence Malick Douglas Trumbull, der für die Specialeffekte in Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" oder "Blade Runner" verantwortlich zeichnete.
(Tele 5)
Länge: ca. 138 min.
Deutscher Kinostart: 16.06.2011
Internationaler Kinostart: 16.05.2011
Deutsche TV-Premiere: 05.09.2012 (Sky Cinema)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Terrence Malick
- Drehbuch: Terrence Malick
- Produktion: Grant Hill, Dede Gardner, Brad Pitt, Bill Pohlad, Sarah Green, Donald Rosenfeld, Ivan Bess, Sandhya Shardanand, Scott E. Chester, Erica Frauman, Frank Hildebrand, Susan Kirr, Tim Pedegana, River Road Entertainment, Cottonwood Pictures, Brace Cove Productions, Summit Entertainment
- Produktionsfirma: Fox Searchlight Pictures, Plan B Entertainment
- Musik: Alexandre Desplat
- Kamera: Emmanuel Lubezki, David Crank
- Schnitt: Mark Yoshikawa, Hank Corwin, Jay Rabinowitz, Daniel Rezende, Billy Weber
- Szenenbild: Jeanette Scott
- Maske: Jean Ann Black, Darylin Nagy, Michaela Farrell, Meredith Johns, Kara Sutherlin
- Kostüme: Jacqueline West
- Regieassistenz: Leora Backer, Bobby Bastarache, Cleta Elaine Ellington, Vanessa Gaitan, Phil Hardage, Susan Jasso, Scott R. Meyers, Katie Tull
- Spezialeffekte: Brian Cross
- Distribution: Concorde Filmverleih GmbH, Entertainment One Productions, West