Simon ("der Schweizer") flieht nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis vor der Polizei und landet dabei in einem Kinosaal. Dort trifft er auf eine Unbekannte, die bereit ist, ihn in ihrer Wohnung zu verstecken - und sich bald darauf in ihn verliebt. Vorerst in Sicherheit, nimmt er Kontakt mit Menschen aus der Zeit vor seinem Gefängnisaufenthalt auf; unter anderem mit Martine, seiner mittlerweile mit einem anderen Mann verheirateten Ex-Verlobten und Mutter einer gemeinsamen Tochter. Doch Simon kann nicht in der Stadt bleiben, will sich ins Ausland absetzen. Es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel, und nicht nur die Polizei führt das charmante Schlitzohr an der Nase herum.Sein Ziel in der neu gewonnenen Freiheit: Rache nehmen an Monsieur Gallois, der ihn an die Polizei ausgeliefert hatte, nachdem er gemeinsam mit "Schweizer" und dessen Komplizen die Entführung von Schweizers Sohn eingefädelt hatte. Damit sollte von dessen Arbeitgeber, der Europäischen Kreditbank, ein hohes Lösegeld erpresst werden. Sollte es "dem Schweizer" gelingen, Gallois aufzuspüren, könnte für ihn die Lage recht heikel werden …Claude Lelouch spielt in dieser Kriminalkomödie mit zahlreichen filmischen Stilmitteln. Mit einem kreisförmig konstruierten Plot, zahlreichen Rückblenden und dem Mittel des "Film im Films" stiftet er gezielt Verwirrung - und findet damit die adäquate Form, die Erfolge und Misserfolge eines ausgefuchsten Kriminellen durchdacht und unterhaltsam auf die Leinwand zu bringen.
(arte)
Laut Lelouch stammt die Idee zum Film von einem ehemaligen Gefängnisinsassen, dersie ihm verkauft haben soll. Ob verbürgt oder nicht: Es würde passen zu dem TausendsassaLelouch, ein genuiner Autorenfilmer, der seine eigenen Drehbücher verfilmt und dabei gernedie Genres vermischt, Erzählkonventionen über den Haufen wirft und die Kamera, dieer selbst führt, vom Stativ nimmt für gröβtmögliche Beweglichkeit und Nähe zu seinen Figuren. Eigentlich auf intensive Mann-Frau-Beziehungen abonniert ("Ein Mann und eine Frau", dessenFortsetzung auf dem diesjährigen Cannes-Festival lief), unternimmt der Hobby-Rennfahrer immer wiederAusflüge in die Kriminalkomödie und den Abenteuerfilm.
(arte)
Länge: ca. 116 min.
Deutscher Kinostart: 05.03.1971
Internationaler Kinostart: 20.11.1970
Cast & Crew
- Regie: Claude Lelouch
- Drehbuch: Claude Lelouch, Claude Pinoteau, Pierre Uytterhoeven
- Produktion: Georges Dancigers, Alexandre Mnouchkine, Nicole Carmet, Jean Collomb, Raymond Leplont, Films 13, Les Films Ariane, Les Productions Artistes Associés, Produzioni Europee Associati
- Musik: Francis Lai
- Kamera: Claude Lelouch
- Schnitt: Marie-Claude Lacambre
- Maske: Martine Lelouch
- Regieassistenz: Claude Pinoteau
- Ton: Jean-Louis Ducarme, Alex Pront
- Spezialeffekte: Jean-Louis Trinquier
- Stunts: Pierre Rosso