Der im März 2007 nach zwölfjähriger Krankheit in London verstorbene Künstler William Utermohlen stellte in seinen letzten Werken den eigenen langsamen, unaufhaltsamen geistigen Verfall dar. Er schuf dadurch eine völlig neue Art von medizinischen Aufnahmen, eine künstlerische, subjektive und bildliche Ausdrucksform. Seine sehr persönlichen Bilder wirken wie ein klinisches Tagebuch. Als ob er dort, wo ihn sein eigenes Gehirn verrät, durch die bildliche Darstellung sein Ich zurückerobern wollte. In seinen Bildern spürt man den Kampf, mit dem der Mensch Utermohlen dem Unausweichlichen seine ganze Lebenskraft entgegensetzt. William Utermohlen malte Selbstporträts - vielleicht, um sich selbst nicht zu vergessen. Und obwohl er allmählich und letztendlich verschwand, überdauern ihn seine Gemälde auf ewig. Frédéric Compain stellt mit viel Poesie und Wärme den Maler und sein Schaffenswerk vor. Ein künstlerischer und sehr persönlicher Blick auf Alzheimer, der die Krankheit bewusst nicht aus medizinischer Perspektive betrachtet.
(arte)
Länge: ca. 25 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.06.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Frédéric Compain