Geld, Gier, Sex und Betrug: Der Aufstieg von Wirecard war ein atemloser Erfolg "made in Germany". Von Anfang an aber gab es Hinweise auf Betrug, gab es mutige Menschen, die sagten, dass da was faul ist. Wie gelang es dem beliebten Unternehmen über zwei Jahrzehnte hinweg das Image des unschuldig Verfolgten, des sauberen Finanztechnologie-Darlings aufrechtzuhalten? Wirecard ist eine Geschichte der Verblendung, Korruption und Hybris einerseits, der kapitalistischen Gier und des institutionellen, staatlichen Versagens andererseits: Mittendrin der Wirtschaftsprüfer EY, die Finanzaufsicht BaFin, die Münchner Staatsanwaltschaft und das deutsche Finanzministerium. Über viele Jahre schauten sie nicht hin und reagierten nicht auf konkrete Verdachtsmomente. Die Dokumentation erzählt aus der Perspektive Einzelner, die, über zehn Jahre und länger, immer wieder auf die kriminellen Machenschaften bei Wirecard hingewiesen haben. Geldwäsche, Bilanzfälschung, Betrug - die Vorwürfe glichen einander, ebenso die vorgebrachten Beweise. Dennoch konnte das Unternehmen mühelos in den DAX aufsteigen. Da sind "Jigaijg", Sozialpädagoge und Blogger, der Wirecard seit 2003 verfolgte, Tobias Bosler, Analyst und Investor, Ahmet Öner, Wirecards Mann für spezielle Aufträge, Matthew Earl, Fondsmanager und Shortseller aus London, Dashiell Lipscomb, Wirecard Geschäftsführer in Dubai, die Journalist:innen Melanie Bergermann von der "Wirtschafts-Woche", Ingo Malcher von der "Zeit" und Clare Rewcastle-Brown, Investigativ-Journalistin aus London. Zum ersten Mal sprechen auch die beiden Menschen, die Wirecard schließlich zu Fall brachten: Der ehemalige Senior Legal Counsel Wirecard, Singapur, Pav Gill und seine Mutter Evelyn Sokhbir Kaur. Exklusiv erzählen sie alle von ihrer Jagd auf Wirecard. Einige von ihnen verdienten daran, alle wurden bedroht und verfolgt, mit Hetze und Häme überzogen. Wie konnte es dazu kommen, dass die Firma abgeschirmt und geschützt wurde, egal, was man gegen sie vorbrachte, und die bayerische Staatsanwaltschaft in München regelmäßig Anklage erhob: nicht gegen die Täter, sondern deren Kritiker?...
(ARD)
Die Sendung ist nominiert für den Deutschen Fernsehpreis 2021.
(arte)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 08.05.2021
Deutsche TV-Premiere: 27.05.2021 (Sky Crime)
Cast & Crew
- Regie: Benjamin Bergmann, Jono Bergmann
- Drehbuch: Jono Bergmann, Benjamin Bergmann, Gabriela Sperl, Liron Baur, Melanie Bergermann, Volker ter Haseborg
- Produktion: Solmaz Sohrabi, Gabriela Sperl, Cyril Eberle, Sperl Film + Fernsehproduktion GmbH, Jumping Horse Film
- Produktionsauftrag: rbb, NDR, SWR, Bayerische Rundfunkwerbung, ARTE
- Produktionsfirma: Sperl Film + Fernsehproduktion GmbH
- Musik: Marvin McMahon
- Kamera: Anna Hawliczek, Teck Siang Lim, Jo Molitoris, Julian Panetta, Ness Whyte
- Schnitt: Mo Stoebe, Facundo Sánchez
- Redaktion: Beatrice Babin, Dominik Bialek
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