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TV-Kritik/Review: "High School": Einfühlsame 90s-Dramedy über Teenager-Zwillingspaar bei Freevee

(12.01.2023)

Vororte größerer Städte sind irgendwie immer grau und eintönig. Jedenfalls, wenn man im Teenageralter ist und am liebsten ausbrechen möchte aus dem täglichen Einerlei aus Schule, Elternhaus und Nachbarschaft. Nicht gerade einfacher wird es, wenn man mitten in der Pubertät in eine neue Kleinstadt umziehen, die Schule wechseln und seinen Freundeskreis verlassen muss. Und wenn man dann noch eine Zwillingsschwester hat, die sich seit geraumer Zeit von einem entfremdet hat, fühlt man sich erst recht verloren.
Genauso geht es dem Zwillingspaar, das im Mittelpunkt der Coming-of-Age-Serie

Eigene Probleme hat die Mutter der Zwillingsschwestern, Simone (Cobie Smulders,

Genug Potential für dramatische Situationen bringt die Konstellation also mit. Die Serie beginnt aber zunächst reichlich unspektakulär und etwas unterkühlt. Tegan und Sara (von den Gilliland-Schwestern in ihren ersten TV-Rollen kongenial gespielt) sind nicht gerade die emotionalsten Menschen, laufen meist mit heruntergezogenen Mundwinkeln, versteinerter Mimik und eher schweigsam durch ihren Alltag und behalten ihre wahren Gefühle für sich. So dauert es einige Episoden, bis man mit den Figuren warm wird.
Auch der Inszenierungsstil von Clea DuVall, die bei den ersten Folgen auch selbst Regie führte, ist eher zurückhaltend. Erst im Laufe der Staffel merkt man, wie sorgfältig das Setting umgesetzt wurde, wie genau die Atmosphäre und der Lifestyle der frühen bis mittleren 90er Jahre hier getroffen wurden. Das reicht von der Kleidung der Teenagerinnen, die meist mehrere Lagen von T-Shirts (mit Bandlogos), (Holzfäller-)Hemden und Jacken übereinander tragen, über die Poster an ihren Zimmerwänden bis hin zur Musikauswahl.
Letztere wird natürlich von Grunge- und Postpunk-Bands wie Nirvana und Green Day dominiert, aber auch eine großartige, fast vergessene Ballade wie Sinéad O'Connors "The Last Day of Our Acquintance" kommt an prominenter Stelle zum Einsatz. Dass Musik im Leben der Hauptfiguren eine wichtige Rolle spielt, wird schon in den ersten Folgen klar, ob jeweils ein Green-Day-Konzert oder eine illegale Rave-Party im Mittelpunkt steht. So richtig entscheidend wird das Thema aber ab Episode 5, als die zum Hausarrest verdonnerten Schwestern Patricks alte Akustikgitarre finden. Zunächst ist es Tegan, die sich selbst anhand eines Nirvana-Videos ein paar Akkorde beibringt und gleich beginnt, einen eigenen Song zu schreiben. Als sie den Sara vorspielt, entdecken die Schwestern endlich wieder eine gemeinsame Leidenschaft.

Die wiedergefundene Nähe bringt aber auch neue Probleme mit sich, fühlt sich doch Tegans neue beste Freundin Maya zurückgesetzt. Ein weiteres, sich durch die ganze Staffel ziehendes Thema ist die wechselhafte Beziehung zwischen Sara und Phoebe, die auch durch Phoebes konservative Mutter erschwert wird. Homosexualität ist in den 90ern eben auch im liberalen Kanada noch nicht selbstverständlich und es ist bezeichnend, dass Sara sich nicht einmal gegenüber ihrer Zwillingsschwester outet.
"High School" ist eine Serie der leisen Zwischentöne und damit fast ein Gegenentwurf zu schrilleren aktuellen Coming-of-Age-Serien wie

Insgesamt ist Clea DuVall gemeinsam mit Tegan und Sara Quin eine einfühlsame, manchmal witzige, manchmal traurige Serie gelungen, die wichtige Themen unaufdringlich behandelt und mit der sich jedeR identifizieren können sollte, dessen oder deren Schulzeit nicht aussah wie in
Dieser Text basiert auf der Sichtung der kompletten ersten Staffel von "High School".
Die komplette achtteilige Auftaktstaffel von "High School" wird bei Amazon Freevee am Freitag, den 13. Januar als Deutschlandpremiere veröffentlicht. Über eine Fortsetzung der Serie ist noch nichts bekannt geworden.
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