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TV-Kritik/Review: "Jamestown": Können Frauen in einer Männerdomäne fernab der Zivilisation bestehen?
(25.05.2017)

Was passiert, wenn ausschließlich Männer in einer abgeschotteten Siedlung leben, und dann nach zwölf Jahren plötzlich Frauen eingeschifft werden? Dieser Frage widmet sich die Historenserie
Im Fokus stehen die drei Frauen Jocelyn (Naomi Battrick,
Allerdings erweist sich Jamestown nicht als das gelobte Land, dass sich die Frauen erhofft hatten. Die Sitten sind so rau und barbarisch wie das umliegende Land und vor allem Frauen haben sich den Regeln der Gemeinde und den Männern unterzuordnen. Für Jocelyn ist es ein Kulturschock, sich auf einmal in einer Lehmhütte mit einem Schweinestall vor der Tür wiederzufinden. Ihre einzige Hoffnung ruht nun auf ihrem zukünftigen Ehemann Simon (Gwilym Lee,
Veritys Zukünftiger erweist sich als der örtliche Wirt Meredith (Dean Lennox Kelly,

Dass es in Jamestown wirklich zu Vergewaltigungen gekommen ist, darf stark bezweifelt werden, da die Männer nach strengen Regeln lebten und auf dieses Verbrechen die Todesstrafe stand. Alice reagiert mit Verzweiflung, allerdings zeigt sie Henry nicht an, sondern schüttet ihr Herz lieber bei Verity und Silas aus. Zu allem Überfluss fängt jetzt auch noch der Dorfschmied James (Matt Stokoe,
Jocelyn fängt derweil an, ihren sozialen Aufstieg zu planen und erste Intrigen zu spinnen, stellt sich dabei aber leider nicht so geschickt an, wie man zuerst erwartet hatte. Ihre Pläne und Handlungen sind oft plump, vorschnell und allzu leicht zu durchschauen. Anstatt sich eine Weile bedeckt zu halten und das Vertrauen der Siedler zu gewinnen, schafft sie es mit ihrer fordernden und aufsässigen Art, innerhalb weniger Tage nahezu alle Männer in wichtigen Positionen und die Frau des Gouverneurs (Claire Cox,
Die dramatischen Beziehungsgeflechte wirken teilweise einfach sehr konstruiert. Es wäre besser gewesen, den Beziehungen mehr Zeit zu geben sich zu entwickeln, um sie nachvollziehbarer für den Zuschauer zu gestalten. Generell überschlagen sich die Ereignisse der ersten Folge nur so und alles wirkt noch leicht chaotisch. Allerdings entspannt sich das Erzähltempo in der zweiten und dritten Folge etwas, was nicht heißen soll, dass das Drama mit seinen vielen verschiedenen Handlungssträngen dadurch an Komplexität verlieren würde.
Man kann nur hoffen, dass die einzelnen Stränge zu einer runden Handlung verwoben werden und sich nicht in losen Enden verlieren oder sich in einem undurchsichtigen Chaos verstricken. Solange die Story sich logisch und spannend weiterentwickelt, kann man auch davon absehen, auf historischen Ungenauigkeiten wie der Kleidung oder kleineren Logikfehlern herumzuhacken. Ohnehin muss man sich bei Historienserien immer fragen, inwieweit ihre Qualität von ihrer geschichtlichen Akkuratesse abhängt. Dass zum Wohle der Dramatik oft von den Fakten abgewichen wird, muss der Serie, wie auch im Falle von "Jamestown", nicht zum Nachteil gereichen. Die atemberaubenden Naturaufnahmen und die fesselnden schauspielerischen Leistungen tun ihr übriges, den einen oder anderen Schönheitsfehler des Dramas zu kaschieren. Mehr als die Faktentreue soll in dieser Serie die Psychologie der Menschen im Vordergrund stehen und gezeigt werden, wie sie sich fernab von jeder Zivilisation ein neues Leben und eine neue Gesellschaft aufbauen. Dabei ist es unglaublich spannend zu beobachten, wie sich zwischenmenschliche Beziehungen in einer so abgeschotteten Welt entwickeln und was Menschen alles bereit sind zu tun, um ihren Platz in dieser Welt zu finden und zu verteidigen - und ob die Ankunft der Frauen die männerdominierte Gesellschaft verbessern oder zugrunde richten wird.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Episoden der Serie "Jamestown".
"Jamestown" wird vom britischen Pay-TV-Sender Sky 1 seit Anfang Mai gezeigt. Die erste Staffel umfasst acht Episoden, eine zweite Staffel wurde bereits bestellt. Ein deutscher Sender für die Historien-Serie ist noch nicht bekannt. Der deutsche Sky-Ableger bietet sich aber als Abnehmer an.
Jana Bärenwaldt
© Alle Bilder:
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