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TV-Kritik/Review: "Schwester, Schwester": Flachwitze und -wichser geben sich bei RTL die Ehre

(01.01.2020)

Wir befinden uns nach wie vor in spannenden Zeiten, was die Zukunft des linearen Fernsehens angeht. Streaming ist längst in der Gesellschaft angekommen und hat den etablierten TV-Sendern den Kampf angesagt und ihn teilweise auch bereits für sich entschieden. Riesen wie Netflix und Amazon Prime haben sich auf den Smartphones und -TVs der Zuschauer breit gemacht, nun wollen Nachzügler wie Apple TV+ und Disney+ auch noch ein Stück vom Kuchen abhaben. Doch die sogenannten "Alten", öffentlich-rechtliche wie private Fernsehsender, haben die Zeichen der Zeit nun doch noch erkannt und waren 2019 mehr denn je bemüht, ihre ursprünglich zunächst auf Zweitverwertung ausgerichteten Mediathekenseiten in eigenständige Marken umzuwandeln, die mit exklusiven Inhalten aufwarten können, welche es im linearen TV nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt zu sehen gibt. Das klingt zunächst einmal viel versprechend - allerdings ist oftmals die Spreu vom Weizen auf den ersten Blick nicht zu trennen.
Als im Juni 2019 der neue Streaminganbieter der ProSiebenSat.1-Gruppe, Joyn, den Benutzern seine Pforten Ports öffnete, wartete er laut eigener Auskunft gleich mit einer exklusiven, nicht im linearen Fernsehen gezeigten Serie auf:
Mit alledem hat das hier besprochene

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass man einfach die Lücke am Donnerstag Abend zwischen 21:45 und 22:15 mit einer Sendung zu füllen hatte, die zur Comedy-Programmfarbe passt. Dort geht um 20:15 die nunmehr achte Staffel des
"Lass dir von so 'ner Bitch nicht in die Cornflakes kacken!" - "Ich lass mir echt nicht von dieser Bitch in die Cornflakes kacken!"
"Oh, Nusskuchen, davon muss ich immer furzen!"
Wer vermutet, dass sich der Witz hier vielleicht aus dem Kontext ergibt, der irrt. Der Humor ist so flach wie anscheinend die Lernkurve von RTL, das gerade im Bereich Comedyserien eine eindrucksvolle Anzahl an Flops über die Jahre vorzuweisen hat; aber man befürchtet wohl, sein Stammpublikum zu vergraulen, wenn man das Niveau mal testweise etwas anhebt und schaut, was passiert; und so wirkt "Schwester, Schwester" noch wie eine Karikatur vergangener Versuche, neue Comedyformate zu etablieren.

"Schwester, Schwester" enthält all die Ingredienzen, durch die sich bereits ihre Vorgänger auszeichneten: eindimensionale, in einem Satz zusammenfassbare Charaktere, die keine Figurenentwicklung durchmachen müssen, sondern immer dann so sind, wie sie laut Drehbuch sein müssen, wenn der nächste Oneliner fällig ist; mindestens ein Charakter, dessen gebrochenes Deutsch fortwährend als ulkiges Stilmittel verwendet wird ("Beck", "Magda"); eine Inszenierung, die keine Pausen und Variationen der Erzählgeschwindigkeit zulässt, sondern stattdessen Schlag auf Schlag einen Gag nach dem anderen raushaut. Man könnte das Gefühl bekommen, aus Versehen die "125-%-Abspielgeschwindigkeit"-Funktion aktiviert zu haben. Regisseur Ulli Baumann ist auch gleichzeitig Kameramann, Produzent Tommy Wosch ist auch fürs Drehbuch verantwortlich. RTL erhofft sich wohl, dass es am ehesten genau das bekommt, was es will, wenn es verschiedene Aufgaben in möglichst wenigen Personalien bündelt.
Und so greift die korpulente Doro (Gisa Flake,
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Folgen der Serie "Schwester, Schwester - Hier liegen Sie richtig!".
RTL zeigt "Schwester, Schwester - Hier liegen Sie richtig!" als Free-TV-Premiere ab dem 2. Januar immer donnerstags gegen 21.45 Uhr. Die erste Staffel wurde zuvor schon bei TVNOW veröffentlicht und umfasst zehn Episoden.
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Leserkommentare
Tyger schrieb am 03.01.2020, 19.55 Uhr:
Völlig blöde Serie... Und für sowas hat man Geld anstatt... Bessere Serien werden einfach nicht mehr weiter produziert und einfach rausgenommen, oder der oder die Hauptdarsteller ersetzt und so.
....Fernsehschauer schrieb am 01.01.2020, 19.30 Uhr:
Die Serie ist ganz okay. Nur schlimmer ist Magda, Sankt Maik oder Der Lehrer.
Früher waren Das Amt oder Die Camper auch nicht so lustig, sogar noch schlechter als das hier.
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