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TV-Kritik/Review: "Vanity Fair" - ein Drama ohne Heldin
(18.09.2018)

"Das war die Schule und jetzt kommt das Leben", erklärt Becky Sharp (Olivia Cooke, 
Schnell versetzt einen 
Aufgewachsen als Tochter eines Künstlers und einer Tänzerin, bringt Becky nicht die besten Voraussetzungen mit, um in der Gesellschaft aufzusteigen. Darum hat sie schon früh angefangen sämtliche Menschen in ihrer Umgebung zu manipulieren um zu bekommen was sie will - ohne Rücksicht auf Verluste. Die Dramaserie versucht Becky Sharp als selbstbewusste junge Frau zu inszenieren, die weiß, was sie will und ihrer Zeit voraus ist. Leider wird dieses Bestreben schon im ersten Dialog mit Miss Pinkerton weitestgehend zunichte gemacht. Beckys Verhalten ist nicht schlagfertig oder amüsant, sondern respektlos und egozentrisch.

Auch in der Buchvorlage von William Makepeace Thackeray aus dem Jahre 1848 ist Becky keine typische Heldin. Und es muss auch nicht immer eine unschuldige, tugendhafte junge Frau sein, die die Zuschauerherzen erobert. Oft sind es gerade die moralisch fragwürdigen Charaktere, die sich als weitaus interessanter erweisen, da man ihre Scharfsinnigkeit bewundert und fasziniert ist von ihrer manipulativen Skrupellosigkeit. Das funktioniert aber nur, wenn einem entweder einleuchtende Motive für dieses Verhalten präsentiert werden, oder wenn die Figur nicht zu einseitig gezeichnet ist. Becky hingegen will einfach nur reich sein, um des Reichtums Willen. Auf ihrem Weg dahin geht sie dabei oft nicht einmal besonders geschickt oder subtil vor, sodass sie viele ihrer Mitmenschen gegen sich aufbringt.
Von Becky einmal abgesehen, ist niemand in dieser Serienadaption von "Vanity Fair" ein großer Sympathieträger. Die Figuren sind fast durchweg egoistisch oder intrigant. Die einzigen Ausnahmen bilden Amelia und Georges bester Freund William Dobbin (Johnny Flynn,Zum Glück kommt Becky in der zweiten Folge nicht umhin, doch noch die Stelle als Gouvernante auf dem Anwesen von Sir Pitt Crawley (Martin Clunes, 

Wenn man sich damit abgefunden hat, dass es in "Vanity Fair" keine Heldin gibt und über die eher fehl am Platze wirkenden Modernisierungsversuche hinwegsehen kann, ergibt sich ein durchaus stimmungsvolles Kostümdrama. Die detailliert ausgearbeiteten Gewänder und Kulissen werden mit Sicherheit das Herz von Fans britischer Historienserien höher schlagen lassen. Auch die Darsteller tragen ihr übrigens dazu bei, den Zuschauer in vergangene Zeiten zu entführen. Vor allem die Verkörperung von Sir Pitt Crawley, Lady Matilda Crawley und Becky selbst sind sehr gelungen. So kann man es sich durchaus trotz der angesprochenen Kritikpunkte an einem ungemütlichen Herbstabend mit einer Tasse Earl Grey auf dem Sofa gemütlich machen und den Fall von Becky Sharp beobachten.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie "Vanity Fair".
Jana Bärenwaldt
© Alle Bilder: ITV
Die Literaturverfilmung "Vanity Fair" ist eine siebenteilige Miniserie und wird aktuell in Großbritannien bei ITV ausgestrahlt. Eine deutsche Senderheimat ist noch nicht bekannt.
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