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TV-Kritik/Review: "Ze Network": David Hasselhoff überraschend stark in Serie um gealterten Schauspieler
von Gregor Löcher(31.10.2022)

David Hasselhoff hat genug davon, in einer Produktion nach der anderen einen kurzen Cameo-Auftritt als Comic Relief zu absolvieren. Er will endlich wieder als seriöser Schauspieler wahrgenommen werden - doch davon will in Hollywood niemand etwas wissen. Da kommt ein ungewöhnliches Rollenangebot eines Independent-Theaters in Ost-Berlin zum rechten Zeitpunkt - nach anfänglicher Skepsis hofft David, seiner Karriere dadurch die langersehnte Wendung geben zu können. Doch bald muss der Berliner-Mauer-Sänger erkennen, dass das Theater nicht nur weitaus weniger zentral gelegen ist als gedacht, sondern dass er durch seine Rückkehr in die deutsche Hauptstadt wohl ein Netzwerk aus Agenten des Kalten Kriegs reaktiviert hat - in dem sein Schauspielkollege Henry Hübchen eine zentrale Rolle zu spielen scheint.
Das letzte, was viele Fernseh-Interessierte, mich eingeschlossen, von David Hasselhoff gesehen und gehört haben dürften, war, wie er in einem ins Netz gestellten Video in betrunkenem Zustand einen Burger mampft und dabei von seiner kleinen Tochter zu mehr Vernunft ermahnt wird. Die Bilder schienen weit entfernt vom Ruhm vergangener Tage, Hauptdarsteller gleich zweiter Hit-Serien in Folge gewesen zu sein - und sind trotzdem auch schon wieder 15 Jahre her. Deswegen kam im Vorjahr die Meldung, dass eine neue Serie mit Hasselhoff in der Hauptrolle produziert werden soll, als echte Überraschung - in Auftrag gegeben vom deutschen Streaming-Dienst TVNOW, inzwischen RTL+. Dass man ausgerechnet in Deutschland "The Hoff" noch eine Chance geben will, Zugpferd einer Produktion zu sein, ist hingegen wohl weniger überraschend - mehr noch als in seiner US-Heimat genoss Hasselhoff diesseits des Ozeans große Erfolge, auch in den Deutschen Top 100.

Die Verbindung aus Timing und Thematik der Serie könnte zweifellos brisanter nicht sein - entwickelt und in Auftrag gegeben wurde "Ze Network" bereits Anfang des letzten Jahres, gedreht dann im Sommer desselben Jahres. Obwohl sich die Situation zwischen Russland und dem Westen damals bereits zuspitzte, hatten wohl viele trotzdem nicht für möglich gehalten, dass Russland tatsächlich einen Angriffskrieg auf die Ukraine starten würde - und somit im Konflikt zwischen Ost und West ein neues düsteres Kapitel beginnen würde. Einer Serie, die ihren Humor daraus zieht, dass Agenten aus Zeiten des Kalten Kriegs immer noch aktiv und zu allem bereit sind, tut die Aktualität des Ukraine-Kriegs möglicherweise nicht gut - wenn sie das anvisierte Zielpublikum eigentlich zum Lachen bringen sollte.

Zugeschnitten ist die RTL+-Produktion zweifelsohne zu 100 % auf ihren Star David Hasselhoff. Dieser teilt sich die Hauptdarsteller-Credits zwar mit Henry Hübchen, jedoch trägt Hasselhoff die Geschichte ganz überwiegend auf seinen Schultern. Und: Das kann er gut! Tatsächlich nimmt man ihm die Prämisse ab, ein Schauspieler zu sein, der mehr will als immer nur kurze Cameos; und auch seine anfängliche Befremdung in der ungewohnten deutschen Umgebung. Je weiter die Geschichte voranschreitet und die Grenzen zwischen Realität und Surrealität verwischen, desto weniger lässt sich freilich noch beurteilen, ob jemand etwas "glaubhaft" verkörpert - da man auch vor dem Bildschirm nicht mehr weiß, was man glauben soll und was nicht. Als wiederholt eingesetzter Effekt nickt David immer wieder ein und wacht unvermittelt in einer völlig anderen Situation wieder auf - und, genau wie auch diejenigen vor dem Bildschirm, weiß er nicht, wie er da hineingeraten ist.
Gespickt ist "Ze Network" - wie zu erwarten - mit Anspielungen auf Hasselhoffs vorige Serien-Hits. Sein Handy-Klingelton ist die

Nicht unerwähnt darf in diesem Fall das Thema Synchronisation bleiben - wer kann, sollte sich "Ze Network" unbedingt im Originalton ansehen, nicht auf Deutsch synchronisiert. Denn die Geschichte handelt davon, dass ein Amerikaner nach Deutschland kommt und nicht alles versteht, was diese Deutschen da reden - entsprechend verwirrt oft sein Gesichtsausdruck. Das ergibt natürlich keinen Sinn, wenn alles, das geredet wird, dieselbe Sprache ist - und man vor dem Bildschirm selbst nicht mehr weiß, was denn nun tatsächlich für den Hauptcharakter unverständliches Deutsch sein soll, und wann lediglich "übersetztes Deutsch" gesprochen wird. Erfreulich stringent wurde durchgehalten, wann sich die Charaktere trotz des Standorts Görlitz auf Englisch unterhalten - da zum Beispiel der Theater-Regisseur aus London stammt, und folglich auch das Stück auf Englisch aufgeführt wird. Andere Produktionen, gerade auch der öffentlich-rechtlichen Sender, gaben sich in der Vergangenheit überhaupt keine Mühe, das Abhandensein von Sprachbarrieren logisch erklären zu wollen.
"Ze Network" ist überraschend unkonventionell in vielerlei Hinsicht - es spielt mit den Erwartungen, die man an eine Geschichte über einen in die Jahre gekommenen Schauspieler haben könnte, der sich selbst spielt - treibt diese jedoch in eine unerwartete Richtung, sodass man bald kaum mehr eine Ahnung hat, worauf diese Story eigentlich hinauslaufen soll. Hasselhoff ist hierfür tatsächlich die perfekte Besetzung - welchem US-Schauspieler würde man sonst abnehmen, dass er ausgerechnet in Deutschland sein Glück sucht (The Germans LOVE David Hasselhoff
). Was den Agenten-Plot angeht, muss sich zeigen, ob dieser in den weiteren Folgen zu tragen vermag, oder ob wir nun nur eine Aneinanderreihung von versuchten Attentaten und Entführungen zu sehen bekommen. Das wäre ein bisschen schade. Die haarsträubenden Geschehnisse im Hotelzimmer lassen die parallel laufende Theaterstück-Storyline leider etwas profan aussehen. Die ersten zwei Episoden vermochten aber zu unterhalten und machen Lust auf mehr.
Dieser Text beruht auf Sichtung der ersten zwei Episoden der achtteiligen ersten Staffel von "Ze Network".
Die Serie "Ze Network" hat ihre Deutschlandpremiere am 1. November beim Streamingdienst RTL+.
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