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Comcast macht Gegenangebot zu Disneys FOX-Kauf

Das vornehmlich in den USA beheimatete Medienunternehmen Comcast hat ein konkurrenzfähiges Angebot zum Kauf weiterer Teile des Konzerns 21st Century Fox gemacht. Schon früher hatte es ein Angebot gegeben, allerdings hat Comcast nun noch einmal nachgelegt und bietet 19 Prozent mehr, als das vergleichbare Angebot von Disney vom vergangenen Dezember (TV Wunschliste berichtete): 35 US-Dollar pro Aktie "in bar" ergeben ein Gesamtgebot von 65 Milliarden US-Dollar, während Disney einen Tausch von Fox-Aktien gegen Disney-Aktien angeboten hatte, der damals 52,4 Milliarden US-Dollar wert wäre - natürlich fluktuiert der Wert der Disney-Aktien.
TIMING
Comcast hatte mit seinem Gegenangebot ein Gerichtsurteil zu der geplanten Firmenfusion von AT&T und Time Warner abgewartet, in der Hoffnung auf ein Grundsatzurteil. Das kam und besagt, dass aus kartellrechtlichen Gründen eine Fusion nicht verweigert werden darf, wenn die betreffenden Firmen keine (nennenswerten) überschneidenden Geschäftsfelder haben. Allerdings ist das Urteil nichts rechtsgültig, der Richter hatte das klagende Justizministerium ersucht, es anzuerkennen - die im Oktober 2016 angeleierte Fusion hat eine Deadline am 21. Juni, deren Verstreichen den Vertrag zum Scheitern bringen würde - und der Richter machte sehr deutlich, dass das Justizministerium nicht mal in Ansätzen aufzeigen konnte, dass seine Argumentation stichhaltig sei, hier würde eine Marktkonzentration entstehen.
HINTERGRÜNDE
Comcast ist bereit, wie Disney Auflagen für eine Fusion mit weiten Unternehmensteilen von 21st Century Fox hinzunehmen, im Wesentlichen den Verkauf kleinerer Unternehmensteile.
Comcast ist aktuell die größte Kabelfernsehfirma der USA. Allerdings befürchtet man, dass durch Streaming-Dienste das Geschäft mit teuren Kabelpaketen mittelfristig deutlich nachgeben wird. So hatte sich die Firma schon NBCUniversal gesichert.
Für Comcast brächte der Kauf großer Teile von 21st Century Fox zwei wichtige Vorteile: Einerseits den Einstieg ins internationale Geschäft mit den Fox-Anteilen bei Sky - Comcast hat parallel ein eigenes Angebot für Sky abgegeben - sowie mit Star India, einem der größten Medienkonglomeraten in Indien mit mehr als 60 Sendern.
Andererseits eine Stimmmehrheit beim US-amerikanischen Streaming-Dienst Hulu. Dort hat man durch NBC 30 Prozent der Anteile. 30 weitere Prozent haben je 21st Century Fox und The Walt Disney Company, 10 Prozent Time Warner. Wer immer bei Fox kauft - Comcast oder Disney - wird hier federführend.
Dazu umfassen die zum Verkauf stehenden Fox-Anteil noch Kabelsender wie FX sowie Film- und Fernseh-Produktionsstudios. Nicht dazu gehört das Network FOX oder der Nachrichtensender FOX News.
BISHER
Schon länger hatte Comcast Interesse an einem Geschäft mit 21st Century Fox gehabt. Der dort die Mehrheit haltende Murdoch-Clan hatte jedoch nur mit Disney ernsthaft verhandelt. Ausgehandelt wurde das erwähnte Angebot über 52,4 Milliarden US-Dollar. Die Aktionäre von Fox sind für den 10. Juli 2018 zu einer außerordentliche Versammlung geladen, um über das Angebot von Disney zu befinden. Danach müsste das Angebot dann auch noch die prüfenden Augen der Kartellwächter überstehen. Während man bei Fox keine eiligen Schritte unternimmt (wie etwa die Aktionärsversammlung abzusagen), muss man das neue Angebot schon allein aus unternehmensrechtlichen Gründen prüfen.
Neben der Frage des Geldes wird es auch darum gehen abzuwägen, ob der vorgeschlagene Firmenkauf von Comcast oder Disney eine (bessere) Chance hat, so bei den Medien- und Kartellwächtern grünes Licht zu erhalten.
AUSBLICK
Wie Deadline unter Berufung auf US-amerikanische Wirtschaftskreise berichtet, hat Disney in dieser Auseinandersetzung die tieferen Taschen und könnte das Comcast-Angebot kontern - was vermutlich am ehesten dadurch geschehen würde, dass Disney dem "Rest-Fox" weitere Milliarden-Schulden abnehmen könnte. Die Frage ist, ob es Disney das wert ist - anders als Comcast plant man ja den Start eines eigenen Streaming-Angebots und könnte es etwa besser verkraften, bei Hulu nur Juniorpartner zu sein.
Comcast führt an, dass man der Meinung ist, dass die bisherige Arbeit bei Fox gut mit dem eigenen Unternehmen harmonieren würde. Hier stand andererseits auch immer eines der Fragezeichen bei der Disney-Übernahme von FX oder dem Filmstudio 20th Century Fox: Diese Firmen hatten sich auch bewusst ziemlich entgegensetzt zu dem gezwungen familienfreundlichen Disney positioniert.
DAS KLEINGEDRUCKTE
Comcast bietet ausdrücklich zusätzlich zu seinem eigentlichen Angebot auch die Übernahme von 1,5 Milliarden US-Dollar, die Fox im Fall eines Abbruchs der begonnen Verkaufsverhandlungen als Vertragsstrafe an Disney zahlen müsste. Daneben enthalten die Angebote von Comcast wie auch von Disney eine Ausgleichszahlung von 2,5 Milliarden US-Dollar an 21st Century Fox, sollte ein angestrebter Kauf etwa an den Behörden scheitern.
Womit wir nochmal beim AT&T-/Tim-Warner-Problem wären: Sollte der Vertrag bis zum 21. Juni wegen einer Berufung des Justizministeriums nicht abgeschlossen werden können, muss AT&T 500 Millionen US-Dollar an Time Warner zahlen.
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