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TV-Kritik/Review: Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show: Drei Showmaster ohne Plan, aber mit Charme

TV-Kritik zu "Denn sie wissen nicht, was passiert"
"Denn sie wissen nicht, was passiert": Günther Jauch, Barbara Schöneberger und Thomas Gottschalk
MG RTL D / Frank Hempel
TV-Kritik/Review: Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show: Drei Showmaster ohne Plan, aber mit Charme/MG RTL D / Frank Hempel

Eigentlich befinden wir uns fernsehtechnisch noch mitten im Sommerloch, doch die großen deutschen Sender greifen schon jetzt mit verblüffend viel neuer Show-Ware an. Am Samstagabend strahlte RTL die erste Ausgabe der mit Spannung erwarteten neuen Show mit dem Dreiergespann Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Barbara Schöneberger aus. Der Clou von  "Denn sie wissen nicht, was passiert": Die drei Showhasen werden gemeinsam ins eiskalte Wasser geworfen, denn erst zu Beginn der jeweiligen Folge entscheidet sich, wer von ihnen moderieren und völlig unvorbereitet durch die Show führen muss. Ist eine unterhaltsame Sendung dabei herausgekommen?

Die Show beginnt äußerst ungewöhnlich, denn zunächst wird gezeigt, was sich im Publikumsfoyer vor der Aufzeichnung abgespielt hat. Jauch, Gottschalk und Schöneberger beobachten die Zuschauer vor dem Einlass mit versteckter Kamera aus ihrer Garderobe. Zwei zufällig ausgeloste Kandidaten werden von ihnen angerufen und erhalten die frohe Botschaft, dass sie die beiden Glückspilze sind, die in der Show 50.000 Euro gewinnen können.

Anschließend betreten Jauch, Gottschalk und Schöneberger das Studio und machen einen motivierten, aber auch etwas verunsicherten Eindruck. Denn noch wissen sie nicht, wer von ihnen moderieren wird, wer als Team spielen wird und gegen welche prominenten Kandidaten sie antreten werden. Diese Entscheidungen werden auf originelle Art gefällt: Ein sprechender Hut (optisch ein entfernter Verwandter von Bernd das Brot) kommt ins Studio geflogen und rotiert über den Köpfen der Drei. Er entscheidet sich für... Günther Jauch!

Ein sprechender Hut bestimmt, wer an diesem Abend die Show moderieren muss.
Ein sprechender Hut bestimmt, wer an diesem Abend die Show moderieren muss. (Bild: MG RTL D/Frank Hempel)

Er muss nun völlig unvorbereitet durch die erste Show führen, während Gottschalk und Schöneberger gemeinsam als Team gegen ein anderes Promi-Duo spielen: Es handelt sich in der Premierenfolge um das beliebte  "Tatort"-Ermittlerteam aus Jan Josef Liefers und Axel Prahl. Die Duos treten stellvertretend für jeweils einen der beiden Publikumskandidaten an, die es sich auf besonders komfortablen Couchsesseln im Studio gemütlich machen können.  "Shopping Queen"-Stimme Thorsten Schorn fungiert als Kommentator bzw. unterstützende Hilfe, wenn es zu Unklarheiten kommt. Zudem schickt er die jeweiligen Moderationskarten mit den Anweisungen für Jauch in Umschlägen per Seilbahn auf die Showbühne.

Es gibt insgesamt zehn Runden, in denen die Duos Punkte erspielen müssen, die sie im abschließenden Finalspiel als Joker verwenden können. Die jeweiligen Spielregeln werden in Einspielfilmen von Kindern erklärt. Im ersten Spiel "Lunte raten" sitzt jedes Team mit verbundenen Augen auf einer Holzkiste. Jauch zündet eine Lunte an, die sich der Kiste nähert. Die Teams müssen nun gut einschätzen, wie nah ihnen die Lunte bereits gekommen ist und zum richtigen Zeitpunkt einen Hebel betätigen, der die Lunte anhält. Je näher sie die Lunte an sich herankommen lassen, umso mehr Punkte gibt es.

Das Spiel "Lunte raten"
Das Spiel "Lunte raten" (Bild: MG RTL D/Frank Hempel)

"Auf die Nuss!" heißt Spiel 2. Ein Team-Mitglied rollt Walnüsse mit unterschiedlichen Punktwerten durch eine Röhre - der andere muss am Ende der Röhre versuchen, sie mit einem Hammer zu erwischen und zu knacken. Im Spiel "Deutsche Sprache, schwere Sprache" tragen Menschen mit starken Dialekten bekannte Songs vor, die es zu erkennen gilt. Auch in den weiteren Runden wechseln sich Aktions- mit Quizspielen ab - dies ist mal mehr, mal weniger unterhaltsam.

Denn man muss sagen: Die Spiele an sich sind nicht sonderlich spektakulär und hat man in ähnlicher Umsetzung bereits in Shows wie  "Schlag den Raab" oder auch  "Zimmer frei!" gesehen. Die Unterhaltung entsteht viel mehr durch die Interaktion und das gegenseitige Necken der Protagonisten. Und wenn die prominenten Spieler zwischendurch Durst haben, wird mal eben ein Kölsch verlangt - das kurz darauf gereicht wird. Ein Highlight des Abends ist das Spiel "It's teatime": Barbara Schöneberger liegt auf einem Rollbrett und hat einen Teekessel auf dem Bauch. Thomas Gottschalk muss aus luftiger Höhe Teebeutel, Zucker und Milch in die Tasse werfen. Gottschalk kommentiert: "Barbara, ab 3 Meter bekomme ich immer leichten Brechreiz!" Schöneberger erwidert: "Thomas, ich hätte nie gedacht, dass du mir mal einen Teebeutel zwischen die Beine werfen würdest!"

Beim Spiel "It's Teatime" muss Thomas Gottschalk aus luftiger Höhe mit Teebeuteln, Zucker und Milch die Tasse auf dem Bauch von Barbara Schöneberger treffen.
Beim Spiel "It's Teatime" muss Thomas Gottschalk aus luftiger Höhe mit Teebeuteln, Zucker und Milch die Tasse auf dem Bauch von Barbara Schöneberger treffen. (Bild: MG RTL D/Frank Hempel)

Günther Jauch ist teilweise etwas unbeholfen und überfordert mit seiner Rolle als Showmaster, der nicht weiß, was passiert. Gottschalk lässt dies zu einem Seitenhieb verleiten und spottet: "Bei dir merkt man sofort, wie unvorbereitet du bist. Bei mir haben das die Leute nie bemerkt!" Jan Josef Liefers und Axel Prahl können unterhaltungstechnisch mit diesen Showhasen nicht mithalten und bleiben eher im Hintergrund - wie auch die beiden Publikums-Kandidaten, die zu wenig eingebunden werden und bald völlig aus dem Gedächtnis der Zuschauer verschwinden.

Beim Finalspiel handelt es sich um eine Abwandlung des früheren  "Die 2"-Finals "Der große Knall". Wieder stellt sich die Frage: Wann platzt ein riesiger Ballon? Diesmal wird jedoch nicht kontinuierlich Luft in den Ballon geblasen, stattdessen müssen die Teams nacheinander Stangen in den Ballon stecken und hoffen, dass er anschließend zehn Sekunden lang nicht platzt. Das Team, das den Ballon schließlich zum Platzen bringt, hat entsprechend verloren. Dazu kommt es jedoch nicht, weil der Ballon auch nach einer halben Stunde einfach nicht platzen will - kurzerhand wird die Gewinnsumme geteilt und die beiden Publikums-Kandidaten erhalten jeweils 25.000 Euro.

"Denn sie wissen nicht, was passiert" ist eine Weiterentwicklung von "Die 2", die durchaus Potenzial hat und viel Raum für Improvisation und lustige, spontane Momente lässt, weil sie nicht so durchgetaktet ist wie andere Produktionen der i&u. Insgesamt dauert die Show mit fast vier Stunden Bruttolaufzeit allerdings viel zu lange, aber das ist ja im deutschen Fernsehen in den vergangenen Jahren eine allgemeine Unsitte geworden. Enttäuschend ist zudem, dass es sich bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" letztendlich "nur" um eine Gameshow handelt. Der Titel hätte die Chance geboten, eine bunte Varietyshow mit Überraschungsgästen, Musikacts und richtig anarchischen Aktionen auf die Beine zu stellen.

Im Spiel "Der Schredder" müssen die Kandidaten erraten, welche Gegenstände geschreddert wurden.
Im Spiel "Der Schredder" müssen die Kandidaten erraten, welche Gegenstände geschreddert wurden. (Bild: MG RTL D/Frank Hempel)

Unterhaltsam ist die Show dennoch durchaus, aber eben auch nicht bahnbrechend, da zu viele bekannte Zutaten wiederverwertet wurden. Anders als beim Vorgänger "Die 2" liegen zwischen den nächsten Ausgaben keine großen Zeitabstände, stattdessen wird RTL die drei weiteren geplanten Folgen im wöchentlichen Rhythmus zeigen. Ob die Zuschauer vier Wochen lang Lust auf diesen gepflegten Kindergeburtstag haben, wird sich herausstellen. In jedem Fall wird es spannend, wie sich Gottschalk und Schöneberger in den kommenden Wochen in der Rolle des Moderators schlagen werden.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

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Leserkommentare

  • User 318188 schrieb am 25.08.2018, 05.41 Uhr:
    Der sprechende Hut hatte nun überhaupt nichts mit Bernd das Brot zu tun, schon gar nicht optisch.
    Es war genau der sprechende Hut aus Teil 1 von Harry Potter.
    Wen man keine Ahnung hat, soll man Vergleiche lieber weglassen.
  • Stefan_G schrieb am 20.08.2018, 03.12 Uhr:
    Hab die Sendung aufgezeichnet und habe sie mir schon zhur Häldfte angeschaut - und finde sie sehr, sehr unterhaltsam. Und da der sprechende Hut bestimmt, wer von den dreien die jeweilige Sendung moderirt, ist man immer gespannt, wer die Sendung moderirt.
    Die Qouten interessieren mich nicht. Wichtig ist mir nur, dass man dabei unterhalten wird - ob Kindergeburtstag oder nicht.
    Witzig ist die Sendung allemal.
    Bitte um weitere Folgen dieses doch eher ungewöhnlichen Showformats...
  • rif schrieb am 19.08.2018, 08.38 Uhr:
    Wenn eine unfähige Regie den Zuschauer nicht mit teilhaben lässt (zu späte Einblendungen, Doppelkopf - Bild tw. verdeckt und zu weit weg, um es zu erkennen), wir das nichts. Mir hat somit eine halbe Sendung gereicht.
  • Elcheline schrieb am 19.08.2018, 02.30 Uhr:
    Ich fand sie sehr unterhaltsam. Schaue die nächste aufjedenfall.
    Ein fehler hat der heutige samstag. 6 wochen lang hat mein keine show im tv gesehen nur filme die innerhalb 4 wochen auf 3 sendern wiederholt werden. Würg. Klar ist jeder sender will gute quoten aber heute war so bescheuert, ard mit dem jäger, rtl mit jauch gottschalk u. S. w pro 7 henssler. Etwas später pbb danach die late show. So was soll man schauen? Wiederholt wird nur pbb. Super. Wie gut das man einen reciever hat. Ich weis gar nicht ob das mit zur einschaltquote zählt. Wenn nicht muß ich sagen, liebe sender habt ihr selber schuld. Warum machen die sich den gegenseitig so auf einen samstag kaputt. Jede show hätte mit sicherheit noch bessere quoten als jetzt. Heute soviel nächste woche etwas weniger was besser ist und dann??? Bekommen wir dann wieder eine ewig lange durststrecke. Das kann ich nicht so verstehen. Für mich mega schlechte planung. Aber was ist schon die meinung der zuschauer. Das die nichts wert ist hat manja leider schon sehr oft gesehen.