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TV-Kritik/Review: "Eine verhängnisvolle Affäre": Serienremake des 80er-Erfolgsfilms bleibt leidenschaftslos

(30.04.2023)

Scheinbar hat Dan Gallagher (Joshua Jackson,
Der Kinofilm

Die junge Justizangestellte wirkt zu diesem Zeitpunkt noch sympathisch, ausgeglichen und wie eine berufstätige Single-Frau, die mitten im Leben steht. Für Dan soll es nur eine kurze Affäre sein, während Frau und Tochter übers Wochenende verreist sind. Erste Probleme deuten sich erst gegen Ende der zweiten Episode an, wenn Alex plötzlich sauer wird, als Dan nach dem Geschlechtsakt zu seiner Familie nach Hause aufbrechen will. Erst macht sie ihm eine Szene, verschwindet dann im Bad und behauptet, eine Menge Tabletten geschluckt zu haben. Damit beginnt für den Familienvater der Psychoterror, der sich schnell über unangemeldete Besuche der (Ex-)Geliebten bei seiner Gattin über sein mit giftigen Baustoffen beschmiertes Auto bis zur ohnmächtig im Pool treibenden Schwiegermutter steigern wird.
Dabei krankt die Grundkonstellation an zwei Dingen: Zum einen nimmt man Lizzy Caplan die Femme Fatale einfach nicht ab. Ohne Zweifel ist sie eine sehr attraktive Schauspielerin, hat aus bisherigen Serienrollen aber eher das Image des kumpelhaften Mädchens von nebenan. Auch hier wirkt sie weder wie eine Frau, für die ein Mann von einem Tag auf den anderen sein geordnetes (Familien-)Leben riskieren würde, noch überzeugt die Wandlung zur eiskalten Psychopathin. Das vielleicht noch größere Problem ist, dass Dan Gallagher als zentrale Figur eine Leerstelle bleibt. Joshua Jacksons Gesichtsausdruck bleibt fast immer gleich, egal ob er flirtet, sich leidenschaftlich in seine neue Affäre stürzt oder seine leblose Schwiegermutter aus dem Swimming Pool fischen muss. Einmal wird er kurz wütend, als man ihm eine sicher geglaubte Beförderung versagt, aber was ihn im Innersten antreibt, bleibt völlig unklar.
Überzeugender sind da schon die Nebenfiguren: Amanda Peet spielt Beth Gallagher ganz down to earth als liebende Ehefrau und Mutter, die langsam anfängt, Verdacht zu schöpfen. Der immer tolle Toby Huss (mit HBOs

Während er daran arbeitet, seinen Fall neu aufzurollen, versucht er gleichzeitig, die Beziehung zu seiner inzwischen erwachsenen Tochter Ellen (Alyssa Jirrels) wieder aufzunehmen. Die spricht zwischendurch immer wieder mit ihrer Therapeutin über die schwierige Tochter-Vater-Beziehung und die traumatischen Ereignisse ihrer Kindheit. Das ist insgesamt ziemlich viel Stoff für acht Folgen, aus dem die AutorInnen aber in der ersten Staffelhäfte zu wenig machen. Die Geschichte ist grundsätzlich zwar interessant, wird aber zu gemächlich erzählt. Die Motive der wichtigsten ProtagonistInnen bleiben zu unklar. Zwar rücken später Perspektivwechsel Szenen, die wir schon einmal gesehen haben, in ein neues Licht; was genau mit Alex nicht stimmt, erfahren wir aber (vorerst?) nicht. Die Gegenwartshandlung wirkt zudem aufgesetzt und bremst die Kerngeschichte immer wieder aus, wenn diese an den spannendsten Stellen unterbrochen wird.
Paramount+ verkauft sein Remake als psychologischen Erotikthriller. Echte Erotik kommt allerdings an keiner Stelle auf. Bei den bieder inszenierten Sexszenen wünscht man sich fast, HBO hätte die Produktion dieser Serie übernommen. Insgesamt traut sich die Serienfassung zu wenig und so kommt auch der untergründige, sich langsam steigernde Horror der Kinovorlage in den ersten vier Folgen noch nicht auf.
So hinterlässt diese Neubearbeitung des Stoffes eher einen Eindruck der Ratlosigkeit. Zwar ist die Handlung einigermaßen interessant und die Besetzung hochkarätig. Gegenüber dem Original sind aber keine stärkeren Aspekte zu erkennen und wer Lizzy Caplan in einer richtig tollen und glaubwürdigen Rolle sehen möchte, sollte es besser mit der Romanverfilmung
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten vier Episoden von "Eine verhängnisvolle Affäre".
Die achtteilige Miniserie startet in den USA am Sonntag, den 30. April mit den ersten drei Folgen bei Paramount+. Die weiteren Episoden werden an den folgenden Sonntagen veröffentlicht. Nach Deutschland kommen die Folgen jeweils einen Tag später.
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