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"Babylon Berlin": Scheitert ARD-Sky-Prestigeprojekt an der Finanzierung?

von Bernd Krannich in News national
(20.10.2015, 15.16 Uhr)
WDR-Intendant Tom Buhrow deutet Probleme an
Arbeiten zusammen an "Babylon Berlin": Die ARD und Sky
ARD/Sky
"Babylon Berlin": Scheitert ARD-Sky-Prestigeprojekt an der Finanzierung?/ARD/Sky

Viel vorgenommen haben sich die Produktionpartner ARD, Sky , Regisseur Tom Tykwer, das Produktionsstudio X-Filme und Distributor Beta Films: Sie wollen eine acht bis zehnteilige Serie namens "Babylon Berlin" auf die Beine stellen, die sich auf dem internationalen Serienmarkt nicht verstecken müsse. Hier hat mehr als ein Jahr nach der offiziellen Ankündigung, dass das Projekt angegangen werde (wunschliste.de berichtete), der WDR-Intendant Tom Buhrow im Rahmen eines Publikumsgesprächs in der Sendung "ARDCheck" einen düsteren Schatten geworfen. Das Projekt "wackle", merkte er nebenbei an.

Genauer gesagt unterbrach ARD Intendant Lutz Marmor Buhrow bei seiner Antwort auf die Frage eines der Studiogästen nach den derzeit noch mangelnden hochwertigen Serien auf internationalem Niveau bei der ARD. Buhrow hatte ausgeführt, dass bei der ARD für das Budget einer US-Serienfolge drei bis vier  "Tatort"-Folgen entstünde und führte daneben  "Weissensee" als hochwertige ARD-Serie an. Marmor warf darauf ein, dass man genau solch eine hochwertige Serie mit "Babylon Berlin" angegangen sei. Worauf Buhrow konterte, "Ich hab das extra nicht erwähnt, (...) weil ich gehört hab, das wackelt". Während Buhrow über den Vorfall in Lachen ausbrach und das Publikum die Absurdität der Szene beklatschte, war Marmor deutlich mit einem an seinen Kollegen gerichteten "Echt?" zu vernehmen.

Nachdem Moderatorin Sandra Maischberger vermittelnd eingriff, ob man das nochmal recherchieren solle, führte Buhrow fort, dass "Babylon Berlin" eben eine Serie sei, die auf internationale Geldgeber angewiesen sei und bei der man sich sehr ins Zeug legen müsse. Im weiteren Verlauf wurde auch herausgestellt, dass eine Produktion in deutscher Sprache eben beim internationalen Weiterverkauf gegenüber englischsprachigen Serien eine gewaltige, zusätzliche Hürde hätten.

Der Hinweis erfolgte zurecht, konnte doch RTL gerade erst mit  "Deutschland 83" die erste deutschsprachige Serie in die USA verkaufen, wo diese dann auf einem Sender für Cineasten lief. Sicherlich ein verdienter Achtungserfolg, aber als Geldquelle doch begrenzt. Zwar gelten deutsche Krimis im europäischen Ausland als beliebt, ob eine hochwertige, feinsinnige Aufarbeitung der Geschichte in Serienform davon profitieren kann, darf bezweifelt werden.

Bereits bei der Verkündung der Zusammenarbeit zu "Babylon Berlin" war von einem Budget für eine erste Staffel von 25 Millionen Euro die Rede, von denen die ARD neun Millionen und Sky vier Millionen stemmen würde. Blieben also erst einmal fast die Hälfte, die mit weiteren Rechteverkäufen (bzw. der realistischen Erwartung von weiteren Verkäufen etwa aus DVD-Verkäufen) bestritten werden müssten.

Solche Deals werden in der Regel auf Fernseh-Verkaufsmessen wie der Mipcom in Cannes geschlossen. Wenn es dort nicht ausreichend Interessenten gab, kann die Finanzierung durchaus in Frage gestellt sein. Wie Quotenmeter in einem Statement von Sky erfahren hat, glaube man dort weiter an eine Umsetzung des Formats.

Die Kriminalromane des Schriftstellers Volker Kutscher dienen als Vorlage für "Babylon Berlin". Sie erzählen vom Kölner Kriminalkommissar Gereon Rath, der im Berlin der Weimarer Republik - zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - in einer von Drogen, Striptease, Ekstase und Gewalt beherrschten Gesellschaft ermittelt.

Die Stelle aus dem "ARDCheck" kann man sich einstweilen ind er Mediathek anschauen (Frage bei ca 8.30 Minuten, markanter Teil der Antwort ab ca 10.30 Minuten).


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Leserkommentare

  • Discostewart schrieb am 21.10.2015, 08.58 Uhr:
    Wäre echt schade, wenn das nicht klappt. Ist doch ein super interessantes Thema. Und mal nicht NS/DDR-Geschichte, sondern davor.
    Daumen drücken!!!
  • bugmenot_is_back schrieb am 20.10.2015, 18.05 Uhr:
    Sendeplatz für Cineasten - kann man das nicht so sagen, wie man es meint: zu einer zeit, in der das hochgeschätzte Publikum schon schläft. Man ist also in dem hochgelobten Land des Fernsehens genauso mutig wie in Deutschland - bloß keine Veränderung.