Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Bittorent will SciFi-Serienprojekt via Crowdfunding finanzieren

von Marcus Kirzynowski in Mediennews
(16.07.2014, 12.05 Uhr)
Filesharing-Plattform sucht 250.000 zahlungswillige Unterstützer
"Children of the Machine"
Rapid Eye Studios
Bittorent will SciFi-Serienprojekt via Crowdfunding finanzieren/Rapid Eye Studios

Nach Netflix, Amazon, Yahoo & Co. will jetzt ein weiterer Internetdienst in das Geschäft mit exklusiven Serien einsteigen - allerdings diesmal einer, von dem man das wohl am wenigsten erwartet hätte. Ausgerechnet die Filesharing-Plattform Bittorrent, berühmt-berüchtigt wegen des massenhaften illegalen Austauschs urheberrechtlich geschützter Serien, Filme und Musikdateien durch ihre Nutzer, möchte zukünftig mit Bezahlinhalten Geld verdienen. Eine entscheidende Rolle soll dabei die Science-Fiction-Serie "Children of the Machine" spielen, die die Nutzer der Plattform vorab finanzieren sollen. Das berichtet unter anderem die New York Times.

Der deutschstämmige Produzent und Regisseur Marco Weber will 250.000 User dazu bringen, vorab jeweils 9,95 US-Dollar für acht Episoden zu bezahlen. Nur wenn das Geld zusammenkommt, soll die Staffel dann tatsächlich gedreht werden - das bekannte Crowdfunding-Modell, mit dem etwa auch die Kinofilme zu  "Stromberg" und  "Veronica Mars" finanziert wurden. Um potentielle Fans zu überzeugen, will Weber vorab auf eigene Kosten (mit Unterstützung privater Investoren) einen einstündigen Pilotfilm drehen und im Dezember kostenlos via Bittorrent und auf dem Abo-Webkanal ConTV zur Verfügung stellen. Er soll ein Budget von knapp einer Million Dollar haben.

Ob Weber und sein Koautor Jeff Stockwell ihre futuristische Geschichte danach weitererzählen können, liegt dann allein in den Händen der User. "Ich sehe es als den perfekten Hybriden aus Kickstarter und Netflix", sagte Weber der New York Times. Voraussetzung dafür, dass die Bittorrent-Nutzer ihm finanziell unter die Arme greifen können, ist, dass die Betreiber eine Bezahlmöglichkeit einbauen. Das ist für September geplant. Im Rahmen der sogenannten "Bittorrent Bundles" sollen dann auch Bezahlinhalte wie Alben bekannter Musiker angeboten werden. Das Geld geht zum größeren Teil an die Künstler, die Plattform selbst bekommt aber jeweils einen Anteil.

"Children of the Machine" soll in einer nahen Zukunft spielen, in der Amerika vom Klimawandel verwüstet ist und Computer einen solchen Grad an künstlicher Intelligenz erreicht haben, dass sie beginnen, gegen ihre Schöpfer zu rebellieren. Weber möchte Themen wie die wachsende Abhängigkeit von Internetgeräten, die zu digitalen Drogen werden, aufgreifen - Themen, die auf die meist jungen, technikaffinen Stammnutzer der Bittorrent-Software zugeschnitten sind. Auch im Mittelpunkt der Handlung sollen junge Erwachsene stehen. Mit deren Problemlagen kennt er sich gut aus, hat er doch bereits mehrere Independentfilme über die Krisen von Jugendlichen inszeniert oder produziert.

Weber, der seine Karierre bei RTL begann, hat unter anderem Kinofilme wie den SciFi-Thriller "The Thirteenth Floor" mit Armin Müller-Stahl produziert und war in den Nullerjahren Mitinhaber des Filmverleihs Senator.

Die Bittorrent-Betreiber stehen seit Jahren hart in der Kritik der Filmindustrie, da diese ihnen vorwirft, zu wenig gegen den illegalen Austausch von Mediendateien mittels ihrer Software zu unternehmen. Die Technologie wurde ursprünglich entwickelt, um große Datenmengen schnell zwischen vielen verschiedenen Nutzern übertragen zu können. Sollte es gelingen, nun einen Teil der nach eigenen Angaben etwa 170 Millionen User dazu zu bringen, neue Serien selbst zu finanzieren, wäre das zweifellos ein interessantes alternatives Geschäftsmodell zu Video-on-Demand-Anbietern wie Netflix.


auch interessant

Beitrag melden

  •  

Leserkommentare