Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

"Cancel Me": Monty-Python-Legende John Cleese untersucht Cancel Culture und Political Correctness

von Glenn Riedmeier in News international
(24.08.2021, 18.33 Uhr)
Britische Komikerlegende ergründet "Woke-Generation"
John Cleese
YouTube/Screenshot
"Cancel Me": Monty-Python-Legende John Cleese untersucht Cancel Culture und Political Correctness/YouTube/Screenshot

Das Phänomen der sogenannten Cancel Culture hat in den vergangenen Jahren in den Medien Einzug gehalten. Auch in Deutschland hat der ursprünglich aus dem angelsächsischen Sprachraum stammende Begriff inzwischen schon mehrfach Debatten ausgelöst. Kein Geringerer als der Brite John Cleese, bestens bekannt aus der legendären Komikertruppe Monty Python, will sich nun investigativ sowohl mit Cancel Culture als auch dem parallel zu beobachtenden Trend hin zu politischer Korrektheit befassen.

Cancel Culture bezeichnet den Abbruch der Unterstützung für eine Person oder ein Produkt, weil man mit deren Äußerungen beziehungsweise Haltung nicht einverstanden ist - häufig im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Sexismus oder Rassismus. Meistens wird diese Praxis in sozialen Netzwerken durch einen Shitstorm ausgelöst und anschließend von klassischen Medien aufgegriffen. Im extremsten Fall führt dies zur Entlassung der attackierten Person oder dazu, dass Inhalte aus dem Programm genommen werden. Selbst fiktionale Cartooncharaktere wie das Stinktier Pepe aus den  "Looney Tunes" sind davor nicht sicher (TV Wunschliste berichtete). Strittig ist, ob es sich erst mit dem erfolgreichen Sturz der Person um Cancel Culture handelt oder ob bereits die systematische Bestrebung, dieses Ziel mit unterschiedlichen Mitteln zu erreichen, als solche gewertet werden muss.

Für den britschen Sender Channel 4 produziert der inzwischen 81-jährige John Cleese nun die Sendung "John Cleese: Cancel Me", in der sich der Monty-Python-Star mit Menschen trifft, die für Meinungen oder Handlungen "im Minenfeld der Cancel Culture" öffentlich abgestraft wurden oder gar ihren Job verloren haben. Gleichermaßen soll ergründet werden, warum eine neue, sogenannte "Woke-Generation" versucht, neue Regeln darüber festzulegen, was gesagt werden darf und was nicht. Auch die Gegenseite - also Aktivisten, die das angebliche Fehlverhalten anderer öffentlich angeprangert haben - sollen zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge darlegen. Darüber hinaus untersucht Cleese schließlich, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf Kultur, Humor und Comedy hat.

Es gibt so vieles, was ich wirklich nicht verstehe, beispielsweise wie die tadellose Idee von 'Lasst uns alle nett zueinander sein' in manchen Fällen ad absurdum geführt wird, so John Cleese. Ich freue mich sehr, die Möglichkeit zu haben, vor der Kamera alle Aspekte der sogenannten Political Correctness kennenzulernen. Ich möchte die verschiedenen Argumente beleuchten, damit die Menschen sich klarer machen können, womit sie einverstanden sind, womit sie nicht einverstanden sind und worüber sie sich noch nicht entschieden haben.

Bereits im Juli 2020 sagte John Cleese, dass die Vertreter der Cancel Culture das Hauptziel des Lebens missverstehen, das darin bestünde, Spaß zu haben. Jede Form von Humor ist kritisch. Wenn Sie jemanden haben, der vollkommen nett und intelligent ist und sich immer angemessen verhält, ist er nicht lustig. Bei Funniness geht es um Leute, die das nicht tun, wie Trump. Die zunehmende politische Korrektheit habe dazu geführt, dass Comedians anfangen, sich mit ihrer Messlatte daran zu orientieren, was die empfindlichsten, emotional instabilsten und zerbrechlichsten Menschen des Landes sagen (TV Wunschliste berichtete).

Cleese selbst war ebenfalls bereits Opfer der Cancel Culture, als die BBC eine der legendärsten Folgen aus  "Fawlty Towers", die Episode "The Germans", vorübergehend wegen angeblich rassistischer Sprache aus dem Streamingangebot nahm. Cleese bezeichnete die BBC in diesem Zusammenhang als feige und memmenhaft.


Beitrag/Regelverstoß

  • Bitte trage den Grund der Meldung ein:
  •  

Leserkommentare

  • User 65112 schrieb am 27.08.2021, 21.10 Uhr:
    Wird man die Sendung auch bei uns sehen können??
  • mynameistv schrieb am 25.08.2021, 09.51 Uhr:
    Ich denkw so:
    Ein wirklich guter Comedian macht sich vielleicht über die Eigenheiten und Macken eines einzelnen Menschen lustig. Beispiel: Trump. Er liefert ja mehr als genug Futter, um sich über ihn lustig zu machen oder Personen, wie Xavier Naidoo, Boris Palmer, irgendwelche Gangsterrapper. Da ist es nämlich egal, welche Hautfarbe oder so diese haben. Da braucht wirklich niemand verschont zu bleiben...aber nicht über ein gesamtes Volk, eine gesamte Religion, usw. 
    Aber auch hier sollte gelten: Es gibt Grenzen. Ansonsten könnte man sich ja auch über verstorbene Kinder von Prominenten lustig machen. Das würde beispielsweise viel zu weit gehen, aber ich denke, da sind sich nahezu alle einer Meinung. 
    Oder was Roseanne Barr abzog. Das ging ebenfalls viel zu weit. 

    Es ist gut, dass Cleese sich damit befassen möchte und auch den Menschen eine Chance geben möchte, sich nochmals dazu zu äußern. 

    Und ich bin nun mal der Meinung, dass vieles heute nicht mehr zeitgemäß ist und man sich schon anpassen sollte, denn vieles von damals vermittelt nun mal ein falsches Bild von dem, wie sich die Gesellschaft heute eigentlich verhalten sollte.
    Es sollte doch für jeden mittlerweile möglich sein, respektvoll miteinander umzugehen. Und wenn sich jemand beleidigt fühlt, ist der Satz: "Jetzt stell dich mal nicht so an!" völlig fehl am Platz, denn je öfter so ein Satz fällt, desto weiter gehen die Grenzen bzw. desto weiter werden Türen und Tore für mehr Beleidigungen und andere unschöne Dinge geöffnet, die alles andere als respektvoll sind.

    Ich denke auch, in den 20ern des 21. Jahrhunderts sollte es doch mal möglich sein, das eigene Bewusstsein zu erweitern, anstatt oberflächlich zu denken.

    Wie möchte man selbst behandelt werden und sollte man selbst beleidigt worden sein, dann müsste man doch eigentlich wissen, wie sich so etwas anfühlt und dementsprechend Größe zeigen.

    Oder seh ich das falsch?
  • Flapwazzle schrieb am 26.08.2021, 06.56 Uhr:
    "wie sich eine Gesellschaft verhalten sollte"
    Und wer bestimmt das nun eigentlich?! Die unruhige kleine Twitter-Gemeinde in Deutschland? Oder irgendwelche Sachbearbeiter in München, die eine Erich-Kästner-Straße umbenennen wollen?! Oder YouTube-Stars, die mit ihren Millionen von Followern Gemeinden und Unternehmen bedrohen?!
  • mynameistv schrieb am 26.08.2021, 09.55 Uhr:
    Ich glaub, das sollte eigentlich nicht schwer sein zu wissen, wie man sein Gegenüber respektvoll behandelt.
    Du weißtdoch beispielsweise, dass man niemanden beleidigt oder wenn dir dein Gegenüber zu verstehen gibt, dass sich dieser Mensch gerade beleidigt fühlt, man sich dementsprechend verhält und sich entschuldigt. 
    Wenn jemand öffentlich mit Beleidigungen nur so um sich wirft, dann sollte man doch auch wissen  dass dies nicht wirklich okay ist. 
    Und wenn seeeehr viele Menschen etwas ganz und gar nicht okay finden, sollte man nicht auf stur schalten und eher darauf eingehen, damit ein Dialog entsteht, um daraus zu lernen, denn derbe Beleidigungen beispielsweise sind keine Meinung. 
    Entschuldige...aber das ist doch wohl logisch! 
    Also...im Grunde genommen entscheidet natürlich die Gesellschaft, so wie bei einer WG ebenfalls Verhaltensregeln festgesetzt werden, damit ein Zusammenleben funktioniert.
  • OStD Dr. Gottlieb Taft schrieb via tvforen.de am 25.08.2021, 01.15 Uhr:
    @Snake: Das ist doch jetzt schon der Fall. Immerhin will er sich in der Sendung mal mit den Vertretern der Gegenseite auseinander setzen. Das ist schon mehr als die meisten anderen tun.
    Insgesamt eine schöne Idee, diese Sendung. Leider bin ich nicht davon überzeugt, dass die Umsetzung auch gelingen wird. Dazu müssten zum Einen wirklich tiefgehende Debatten geführt werden und nicht bloß jeder mal seine (oberflächliche) Meinung in die Kamera sagen und zum Anderen auch rechte Cancel-Culture miteinbezogen werden wie Orbans Anti-LGBT-Politik, den israelbezogenen McCarthyismus oder Trumps andauernde Boykottaufrufe gegen jeden, den er nicht mag https://edition.cnn.com/2020/07/07/politics/fact-check-trump-cancel-culture-boycotts-firings/index.html
    Interessant wäre auch die Analyse von Recanceling-Fällen, wie etwa Speedy Gonzalez, der wieder auftreten darf.
  • Tom_Cat schrieb am 24.08.2021, 23.17 Uhr:
    Man kann wirklich nur hoffen, dass diese Cancel Culture und Political Correctness Anhänger, dermaßen "vorgeführt" werden. Klar, nicht im Sinne von absichtlich vorführen, aber dass sich diese Menschen mit ihren Aussagen eben selber bloßstellen.
  • Snake Plissken schrieb via tvforen.de am 24.08.2021, 21.43 Uhr:
    Finde ich sehr gut, das sich damit auch mal jemand kritisch auseinandersetzt.
    Aber jede Wette, er wird als "Alter weißer Mann" abgestempelt, der die Welt nicht mehr versteht? :-)
    Snake