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Update Fritz Pleitgen ist tot: Langjähriger WDR-Intendant wurde 84 Jahre alt
UPDATE: Zu Ehren von Pleitgens Lebenswerk hat der WDR Programmänderungen angekündigt. So ist am Freitag (16. September) um 20.15 Uhr der Film "Fritz Pleitgen - Zeuge seiner Zeit" von Klaus Martens zu sehen, der um 23.45 Uhr auch noch einmal im Ersten wiederholt wird.
Am Samstag (17. September) wartet der WDR ab 21.45 Uhr mit der 313-minütigen "lange Pleitgen-Nacht" auf, die folgende seiner Filme enthält:
Auch im Hörfunk wird an den Verstorbenen erinnert: WDR 5 strahlt sowohl in der Nacht von Freitag auf Samstag als auch von Samstag auf Sonntag jeweils ab 0.00 Uhr fünf Stunden lang den Podcast "Fritz Pleitgen - Sein Leben" von Jochen Rausch aus.
ZUVOR: Der langjährige WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot. Der bekannte Journalist ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 84 Jahren in Köln verstorben, wie der Sender nun mitteilte. Kaum ein Gesicht war über Jahre hinweg so mit dem WDR verbunden wie Pleitgen, der seit 1963 für die ARD-Anstalt tätig war und schließlich ihre Geschickte als Intendant von 1995 bis 2007 lenkte.
Fritz Pleitgen wurde 1938 in Duisburg geboren und arbeitete bereits mit 14 Jahren für die Bündener Lokalredaktion der Freien Presse. So verließ Pleitgen dann auch bereits in der zwölften Klasse das Gymnasium ohne Abschluss und volontierte bei der Tageszeitung. 1961 stieg er zum Redakteur auf und wechselte zwei Jahre später zum WDR, dem er bis zum Ende seines Berufslebens treu bleiben sollte.
Als ARD-Korrespondent berichtete Fritz Pleitgen in den 1970er und 80er Jahren aus der Sowjetunion, der DDR und den USA. Als erster westlicher Journalist überhaupt führte er ein Interview mit dem damaligen Generalsekretär der KPdSU Leonid Breschnew. 1988 zog es Pleitgen zurück nach Nordrhein-Westfalen, wo er die Fernseh-Chefredaktion des WDR übernahm und 1994 schließlich die Direktion des WDR-Hörfunks. In dieser Zeit wurde er auch ein gern gesehenes Gesicht des Sonntagmittags und präsentierte fast 300 Mal den
Von 2006 bis 2008 übernahm Fritz Pleitgen den Vorsitz der Europäischen Rundfunkunion EBU. 2007 stand für ihn dann auch der Abschied vom WDR an. Von 2011 bis 2021 engagierte er sich als Präsident der Deutschen Krebshilfe und machte schließlich 2020 seine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs öffentlich.
Der Tod von Fritz Pleitgen ist für uns alle im WDR eine sehr traurige Nachricht. In unseren Herzen sind die Flaggen auf Halbmast
, so WDR-Intendant Tom Buhrow, der Fritz Pleitgen als leidenschaftlicher Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würdigte. Er hat den WDR geprägt wie kaum ein anderer. Fritz Pleitgen stand für Mut und Fairness, und er liebte seinen WDR. Seine Ausstrahlung geht aber weit über diesen Sender hinaus. (...) Vorbild, Ratgeber, Mentor war er für viele, auch für mich. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Ihm gebührt ein ganz besonderer Platz in der WDR-Geschichte.
Im Dezember 2021 erschien in der ARD Audiothek die Podcast-Reihe "Fritz Pleitgen - Sein Leben". In den sieben Episoden ließ Pleitgen die Stationen seines Lebens noch einmal Revue passieren. Pleitgen lebte bis zu seinem Tod in Bergisch Gladbach und hinterlässt seine Frau, drei Söhne und eine Tochter.
Sein Sohn Frederik Pleitgen ist seit Jahren ein bekannter Auslandskorrespondent des US-Senders CNN. Auf Twitter schrieb er: Ruhe in Frieden, Papa! WIr haben einen großartigen Journalisten verloren und den besten Vater, den man sich vorstellen kann. Wir alle sind in großer Trauer, verneigen uns aber vor dem unglaublichen Lebenswerk und danken dir für alles, das du uns gegeben hast. In ewiger Liebe. Die Familie Pleitgen.
Leserkommentare
kleinbibo schrieb via tvforen.de am 16.09.2022, 16.55 Uhr:
Bei Fritz Pleitgen muss ich als erstes daran denken, dass er von 1970 an für einige Jahre Korrespodent in Moskau war und ich frage mich, wie das Privatleben als Journalist dort wohl so war.Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 17.09.2022, 00.51 Uhr:
Das tut mir sehr leid. Ich habe ihn immer sehr gerne gesehen, ob im Presseclub oder anderen Sendungen. Seine ruhige und besonnene Art hatte etwas fesselndes.Wir haben einen verdienten Journalisten verloren... Gruß
Sir Hilary
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