Update"Germany's Next Topmodel"-Finale nach Bombendrohung abgebrochen

Update: Inzwischen hat ProSieben via Twitter einen Nachholtermin für das abgebrochene Finale der zehnten Staffel bekannt gegeben. Demnach wird die Siegerin am Donnerstag, den 28. Mai, gekürt. Gegenüber DWDL.de erklärte ein Sendersprecher, dass die Sendung dann aber nicht aus einer großen Arena übertragen werden soll. Wegen des kurzen zeitlichen Vorlaufs werde man "eine andere, neue Form für das Finale wählen".

Zuvor: Nachdem Heidi Klum das live übertragene Finale von  "Germany's Next Topmodel" um kurz nach 21 Uhr mit knappen Worten für eine Werbepause unterbrach, kam die Sendung nicht mehr zurück. Statt dessen gab es eine kurze Phase der Schwarzblende, bevor der Sender einen Spielfilm ausstrahlte - "Blind Side - Die große Chance".

"Jetzt müssen wir leider direkt mal in die Werbung gehen, liebe Zuschauer", zitiert DWDL die Worte von Klum, die damit sichtlich ihrem Jury-Kollegen Wolfgang Joop ins Wort gefallen sei.

Nachdem im Netz kurz Häme über die vermeintliche Live-Panne herrschte, wurde bekannt, dass die SAP-Halle in Mannheim geräumt worden war. Anwesende trugen via Social Media die Meldung von einer Bombendrohung ins Internet.

Schließlich meldete sich auch ProSieben um 22.30 Uhr via Twitter zu Wort und bestätigte, dass es eine Bombendrohung am Veranstaltungsort gegeben hätte und diese daher evakuiert worden sei. Daher werde man am Donnerstag nicht mehr senden.

Auf seiner Website gab der Sender bekannt:
"Während der Final-Show von "Germany's next Topmodel" ist die SAP Arena geräumt worden. Die Live-Sendung wurde vom Veranstalter in Rücksprache mit der Polizei nach einer Bombendrohung und dem Fund eines verdächtigen Koffers vorsichtshalber beendet. Das Publikum hat die Halle sehr ruhig und ohne größere Zwischenfälle verlassen.

Die Bombendrohung ist telefonisch um ca. 21 Uhr bei der SAP Arena eingegangen. Da zusätzlich an einer der Garderoben ein verdächtiger Koffer gefunden wurde, hat der Veranstalter entschieden, die Halle vorsorglich zu evakuieren, um möglichst jede Gefährdung der Besucher auszuschließen."

Zum Zeitpunkt dieser Meldung würde der Koffer noch untersucht und die kriminalpolizeiliche Ermittlung dauere an.

Nach der telefonischen Bombendrohung beschloss der Veranstalter anscheinend direkt die Evakuierung der Halle aus Sicherheitsgründen und unter dem Vorwand von technischen Problemen, während parallel die Polizei informiert wurde.

Spiegel Online meldete am späteren Abend, dass der verdächtige Koffer letztendlich keinen Sprengstoff enthielt. Zudem meldete das Online-Magazin unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten Insider, dass die Räumung der Halle erst 20 Minuten nach der Produktionsunterbrechung begonnen habe, wie man von Evakuierten auf dem Hallen-Parkplatz erfahren habe. Demnach seien Backstage- und VIP-Gäste sowie Performer ohne diese Verzögerung aus der Halle gebracht worden.

Update: Am Freitagmorgen twitterte ProSieben - mutmaßlich bezogen auf die Kritik an der Evakuierungstaktik:

(Ende des Updates)
Berichte über eine zweite Bedrohung durch einen Gast der Veranstaltung scheinen sich nicht zu bewahrheiten. Zunächst war unter Berufung auf Augenzeugen eines Vorfalls in der Halle berichtet worden, ein Mann habe Heidi Klum in einer Werbepause angesprochen und dabei wohl eine Bedrohung gegen die Jury ausgesprochen. Demnach sei der Mann kurz darauf festgenommen worden. Laut Bild dementierte die Polizei jedoch, einen Mann in der Halle festgenommen zu haben.Die eigentliche Evakuierung der Halle soll - auch dank des Vorwands von "technischen Problemen" - ruhig verlaufen sein. Etwas chaotischer wurde es erst als den Gästen klar wurde, dass sie einerseits an dem Abend nicht mehr in die Halle würden zurückkehren können und dass es eine Bombendrohung gegeben hatte: Da die Polizei die Halle aufwändig durchsuchte, begannen Sicherheitskräfte, die Zuschauer aufzufordern, nach Hause zu gehen. Damit zeichnete sich für die Besucher ab, dass sie an in der Halle zurückgelassene Besitztümer und eingelagerte Jacken nicht unmittelbar kommen würden.

Am späteren Abend verkündete ProSieben, dass auch in diesem Jahr eine Siegerin für "Germany's Next Topmodel" gekürt werden würde. Die Modalitäten, wie aus den vier Finalteilnehmerinnen, diese bestimmt werden soll, wolle der Sender allerdings erst später bekannt gegeben.

Laut Tagesschau ist dies das erste Mal, dass in Deutschland eine Live-Sendung wegen einer Terror-Drohung abgebrochen wurde. In den letzten Monaten waren ein Karnevalsumzug mit einem islamkritischen Wagen sowie ein traditionelles Radrennen in Hessen wegen möglicher Terrorbedrohungen abgesagt worden.