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Grimme-Preis 2016: Jan Böhmermann mit zusätzlichem Sonderpreis

von Bernd Krannich in Mediennews
(09.04.2016, 12.30 Uhr)
"Besondere Ehrung" bereits im November 2015 beschlossen
Zuletzt in der Kritik: Jan Böhmermann
ZDF/Ben Knabe
Grimme-Preis 2016: Jan Böhmermann mit zusätzlichem Sonderpreis/ZDF/Ben Knabe

Am gestrigen Freitagabend wurden in Marl die Gewinner des diesjährigen Grimme-Preises geehrt. Nach den Nominierungen im Januar (wunschliste.de berichtete) waren die 15 Gewinner bereits Anfang März bekannt gegeben worden (wunschliste.de berichtete) und erhielten nun im Rahmen der feierlichen Veranstaltung ihre Auszeichnungen überreicht. Einer der Preisträger hatte am Freitag seinen Auftritt abgesagt: Jan Böhmermann. Während seine bewusst provokativ inszenierte Schmähkritik am türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan für Kritik der Bundeskanzlerin und Ärger beim ZDF sorgte (wunschliste.de berichtete) und mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft beschäftigt (wunschliste.de berichtete), sei ihm nicht nach feiern zumute, wie er sein Fernbleiben (wunschliste.de berichtete) gestern ankündigte.

Unterdessen hat der den Grimme-Preis auslobende Deutsche Volkshochschul-Verband für Böhmermann auch seinen Sonderpreis verliehen. Bereits im vergangenen November beschlossen aber erst im Rahmen der Feierstunde verkündet wurde, dem Satiriker in diesem Jahr die "Besondere Ehrung" zuteilwerden zu lassen. Diesen erhalte er für seine "Verdienste um die Entwicklung des Fernsehen in der digitalen Welt".

Daneben war Böhmermann und seinem Team im Wettbewerb Unterhaltung/Spezial 2016 in der Kategorie Innovation für seinen letzten aufsehenerregenden Beitrag in  "NEO Magazin Royale", der unter dem Schlagwort #Varoufake bekannt geworden war, einer der 15 regulären diesjährigen Grimme-Preis zuerkannt worden.

Eine Begleit-Zeitschrift zur diesjährigen Grimme-Preis-Verleihung lobte diesen Beitrag des Teams Böhmermann laut T-Online: "Sein erklärtes Ziel ist es, Inhalte nicht bloß gedankenlos zu konsumieren; die Zuschauer sollen sich im Idealfall nachhaltig mit der Thematik beschäftigen."

In eine ähnliche Kerbe schlug die DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (gleichzeitig für die CDU saarländische Ministerpräsidentin). In einer engagierten Rede zur Böhmermann-Ehrung hielt sie zum Preis und zur jüngsten Kontroverse fest: "Dieses Gedicht hat sicherlich die Grenzen des guten Geschmacks verletzt und ist sicher alles andere als Grimme-Preis würdig." Böhmermann sei aber auch einen "leidenschaftlicher Medienmacher, der uns den Atem raubt und in Atem hält" (Zitat laut FAZ). Entsprechend ändere das aktuelle Geschehen nichts an seinen Qualitäten und Leistungen für eine offene, mutige und demokratisch-gelassene Medienwelt.

Weiterhin will sie die "Besondere Ehrung" für den 35-Jährigen nicht - wie sonst häufig üblich - als Würdigung des "Lebenswerkes" verstanden wissen. Vielmehr sei es im November als Ermutigung gedacht gewesen, sein Werk fortzusetzen.


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Leserkommentare

  • Brioni49 schrieb am 16.04.2016, 15.25 Uhr:
    Nicht vergessen: die "Affäre Böhmermann" hat begonnen mit einem Lied ("Erdowie, Erdowo, Erdowahn") in Extra 3, das absolut wahr war....und dagegen hat Erdogan protestiert, was Böhmermann erst zu seinem "Gedicht" veranlaßt hat. Beim ersten Mal hat Merkel eine Woche geschwiegen, beim zweiten hat sie sich unnötigerweise in vorauseilendem Gehorsam gleich entschuldigt und die strafverfolgung erst angeregt.
    Und jetzt?
    Herr Erdogan, Herr Erdogan
    jetzt nicht mehr richtig sitzen kann,
    rutscht hin und her und seufzt und schwitzt,
    weil hinten drin Frau Merkel sitzt.
  • Brioni49 schrieb am 16.04.2016, 15.19 Uhr:
    Immer wieder die Kritik an Kirche und Christentum mit Kreuzzügen (und gern auch Hexenverfolgungen).Der Zweck der Kreuzzüge war, die Heiligen Stätten für die Christenheit zu erhalten. Daß das mit vielen Opfern war, war ein Zeichen der Zeit, die Kämpfe um Mekka und Medina waren noch grausamer - mit persönlicher Schuld von Mohamed. Aber die Kreuzfahrer haben im Heiligen Land nicht missioniert und nicht Hunderttausende Christen zur Besiedlung geschickt. Die hätten die Moslems auch nicht integriert samt kostenlosen Sprachkursen und Mindestsicherung.
    Das Ziel Erdogans ist klar, ein Großislamisches Reich und die Herrschaft über Europa, die Ausbreitung seiner Religion auch mit Gewalt, wie es der Koran befielt (bei einem Beitritt zur EU hätte die Türkei sowieso die meisten Abgeordneten). Bei der Ausbreitung des Islam ist Tricksen und Täuschen erlaubt. Übrigens ist die Herkunft und Lebensgeschichte der von Hitler nicht unähnlich.
  • Hitch schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 13.05 Uhr:
    Wenn die Kirchen die christlichen Werte verbreiten und durchsetzen würden, dann könnten sie von mir aus sofort die Regierung übernehmen. Dann hätte die Wirtschaft endlich nichts mehr zu sagen. Die ist nämlich die Wurzel allen Übels.
    Dass man sich aber einen Scheiß um die kümmert, die wirklich Hilfe bräuchten und wie Isaac_Hunt richtig ausführte, gemeinsame Sache mit dem Teufel macht, um seine Pfründe zu sichern, das ist genau der falsche Weg und das wird noch böse Folgen haben. Ich bin immer noch Katholik, mit der Kirche in Deutschland hat der Katholizismus allerdings nur noch wenig zu tun.
  • Hitch schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 01.11 Uhr:
    Die Kirchen haben lediglich noch so viel Macht in Deutschland wie ihnen die Politik einräumt. Es liegt nicht am kirchlichen Einfluss, dass wir keine Homo-Ehe und keine Sterbehilfe haben. Schließlich sind wir auch das Puff Europas und die Kirchen stört es nicht. Auch ist die Haltung der Kirchen gegenüber dem Islam eher der Political Correctness, also der Staatsdoktrin geschuldet als der wirklichen Lehre. Um es anders auszudrücken: Die Kirchenfunktionäre sind weitaus eher Politiker als die Politiker Kirchenfunktionäre.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 01.29 Uhr:
    Hitch (leicht gekürzt*)
    Die Kirchen haben lediglich noch so viel Macht in Deutschland wie ihnen die Politik einräumt.>
    Korrekt.
    Es liegt nicht am kirchlichen Einfluss, dass wir keine Homo-Ehe und keine Sterbehilfe haben.>

    Das sehe ich ein weing anders, die christlichen Kirchen haben und hatten kulturellen Einfluss.
    Ob gut oder so, sei mal dahin gestellt.
    Die Kirchensteuer wird vom Staat einkassiert, so nebenbei.
    Die Kirchenfunktionäre sind weitaus eher Politiker als die Politiker Kirchenfunktionäre.>
    Wo ist der Unterschied wirklich noch dabei?
    Früher gab es denn Spruch bei uns: Du kannst gut Geschichten erzählen und gut lügen ohne rot werden, dann werde doch Pastor.
    Ja - das ist eine Pauschalisierung und verstösst auch gegen die Forumsregeln.
    Manchmal braucht es eben auch einen Tell, Schinderhannes oder gar einen Robin Hood.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 09.12 Uhr:
    Den Einfluss der Kirchen würde ich in Fragen der Homo-Ehe und der Sterbehilfe sehr wohl annehmen, denn komischerweise lässt sich die Haltung zu solchen Themen bei einzelnen Politikern dann direkt davon ableiten, in welchen religiösen Kreisen er sich bewegt, und wie weit er mit diversen Posten in den Kirchen oder kirchennahen Organisationen bedacht ist.
    Die Haltung der Kirchen zum Islam ist gegenwärtig dadurch bestimmt, die muslimischen Verbände in ihrem Bestreben zu unterstützen, als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden - nicht, weil die diese Verbände so toll fänden, oder hier eine "Diaspora" mit den Muslimen zu bilden, sondern weil man so ein Stück die eigenen, bestehenden Privilegien sichern und stützen will.
    Schließlich hängt daran sehr viel - Kirchensteuer, Religionsunterricht an Schulen, staatliche Finanzierung der Einrichtungen unter kirchlicher Trägerschaft, kirchliches Sonderarbeitsrecht, Bischöfe, die vom Staat bezahlt werden, Staatsdotationen, Pfründe hier, Pfründe da - die Liste ließe sich fast beliebig fortführen.
    Dafür holt man sich gerne ein paar Muslime ins Boot. Die Kirchen wirken dafür meines Wissens gegenwärtig in erhöhtem Maße auf Politiker in Niedersachsen und NRW ein - zumindest wird es gerade aus diesen Ländern in der Presse kolportiert.
    Gerade deshalb sind die ersten Gegenstimmen, die die Muslimverbände kritisch beäugen, auch so wichtig, auch wenn da bisher nicht viel kommt. In der Politik habe ich jedenfalls bisher nur von Cem Özdemir und dem nun in Ungnade gefallenen Volker Beck etwas auf Bundesebene gehört. Ansonsten sind es hauptsächlich prominente Kritiker wie Hamed Abdel-Samad.
    Um es abseits dieser Geschichte noch deutlich zu machen:
    Wer die Kirchen kritisiert, richtet seine Kritik in der Regel auf den Machtfaktor Kirche, den Einfluss auf die Politik und den ganzen Rattenschwanz, den das mit sich zieht, nicht auf den persönlichen Glauben Einzelner.
    Der angenommene Freibrief auf ein ethisch einwandfreieres Handeln wird dabei niemanden mehr abgekauft, wo religiöse Moral Ethik ersetzen soll.
    Die Trennung von Staat und Kirche, wie auch Staat und Religion ist weiterhin "hinkend", selbst wenn wir bei uns keine offiziellen Staatsreligionen haben oder religiöse Rechtsprechung in unserem allgemein verbindlichen Recht implementiert haben.
    Wenn dies alles kritisiert wird, wenn auf die "Extrawürste" für die Kirchen hingewiesen wird, die in dieser Form in der Welt wohl einzigartig sind, geraten manche Kirchenanhänger schon in Schnappatmung und werten das als Angriff auf den persönlichen Glauben, was in vielen anderen zivilisierten westlichen Ländern nicht einmal ein Thema wäre.
    Wir haben in Deutschland vielleicht nicht in dem Maße Probleme mit religiösen Fundamentalisten und anderen Irren auf dem Sektor, wie beispielsweise die deutlich säkulareren USA. Das heißt aber noch lange nicht, dass es nicht hier auch Probleme zwischen der religiösen Moral der Kirchen, denen sich das gläubige Mitglied gerne unterordnen mag, und einer allgemeineren Ethik gäbe, die sich aus dem Staat mit der sich aus dem Grundgesetz und damit den Menschenrechten ergebenden Ethik gäbe, der sich alle unterordnen müssen.
    Das zeigt sich dann überall dort, wo sich Kirchendoktrin dazu im Widerspruch befindet.
    Und um wieder die Brücke zu Böhmermann und Erdogan zu schlagen:
    Satire wie Böhmermanns ist gerade deshalb wichtig, weil sie Leute wie Erdogan kritisieren - fundamentalistisch-religiös von dem Willen bestimmt, das auch in die Politik einfließen zu lassen. Wir mögen da vielleicht nicht die Probleme haben, die in der Türkei zu beobachten sind, aber auch bei uns wird diese Rolle von Presse und Fernsehen aus verschiedenen Gründen nur unzureichend ausgefüllt.
    Da braucht es die "Böhmermänner", gegen die Friede Springers, die Bertelsmänner und religiös-politisch dominierte Rundfunk- und Fernsehräte und gegen die vielen anderen Namenlosen im Spiel. Deshalb ist Medienkritik auch immer Kritik an den herrschenden Verhältnissen, die auch mit Kirche und Religion verknüpft sind.
  • tiramisusi schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 10.40 Uhr:
    absolut richtig - danke für Deinen Beitrag
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 11.20 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Den Einfluss der Kirchen würde ich in Fragen der
    Homo-Ehe und der Sterbehilfe sehr wohl annehmen,
    denn komischerweise lässt sich die Haltung zu
    solchen Themen bei einzelnen Politikern dann
    direkt davon ableiten, in welchen religiösen
    Kreisen er sich bewegt, und wie weit er mit
    diversen Posten in den Kirchen oder kirchennahen
    Organisationen bedacht ist.
    Die Haltung der Kirchen zum Islam ist gegenwärtig
    dadurch bestimmt, die muslimischen Verbände in
    ihrem Bestreben zu unterstützen, als
    Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt
    zu werden - nicht, weil die diese Verbände so
    toll fänden, oder hier eine "Diaspora" mit den
    Muslimen zu bilden, sondern weil man so ein Stück
    die eigenen, bestehenden Privilegien sichern und
    stützen will.
    Schließlich hängt daran sehr viel -
    Kirchensteuer, Religionsunterricht an Schulen,
    staatliche Finanzierung der Einrichtungen unter
    kirchlicher Trägerschaft, kirchliches
    Sonderarbeitsrecht, Bischöfe, die vom Staat
    bezahlt werden, Staatsdotationen, Pfründe hier,
    Pfründe da - die Liste ließe sich fast beliebig
    fortführen.
    Dafür holt man sich gerne ein paar Muslime ins
    Boot. Die Kirchen wirken dafür meines Wissens
    gegenwärtig in erhöhtem Maße auf Politiker in
    Niedersachsen und NRW ein - zumindest wird es
    gerade aus diesen Ländern in der Presse
    kolportiert.
    Gerade deshalb sind die ersten Gegenstimmen, die
    die Muslimverbände kritisch beäugen, auch so
    wichtig, auch wenn da bisher nicht viel kommt. In
    der Politik habe ich jedenfalls bisher nur von Cem
    Özdemir und dem nun in Ungnade gefallenen Volker
    Beck etwas auf Bundesebene gehört. Ansonsten sind
    es hauptsächlich prominente Kritiker wie Hamed
    Abdel-Samad.
    Um es abseits dieser Geschichte noch deutlich zu
    machen:
    Wer die Kirchen kritisiert, richtet seine Kritik
    in der Regel auf den Machtfaktor Kirche, den
    Einfluss auf die Politik und den ganzen
    Rattenschwanz, den das mit sich zieht, nicht auf
    den persönlichen Glauben Einzelner.
    Der angenommene Freibrief auf ein ethisch
    einwandfreieres Handeln wird dabei niemanden mehr
    abgekauft, wo religiöse Moral Ethik ersetzen
    soll.
    Die Trennung von Staat und Kirche, wie auch Staat
    und Religion ist weiterhin "hinkend", selbst wenn
    wir bei uns keine offiziellen Staatsreligionen
    haben oder religiöse Rechtsprechung in unserem
    allgemein verbindlichen Recht implementiert haben.
    Wenn dies alles kritisiert wird, wenn auf die
    "Extrawürste" für die Kirchen hingewiesen wird,
    die in dieser Form in der Welt wohl einzigartig
    sind, geraten manche Kirchenanhänger schon in
    Schnappatmung und werten das als Angriff auf den
    persönlichen Glauben, was in vielen anderen
    zivilisierten westlichen Ländern nicht einmal ein
    Thema wäre.
    Wir haben in Deutschland vielleicht nicht in dem
    Maße Probleme mit religiösen Fundamentalisten
    und anderen Irren auf dem Sektor, wie
    beispielsweise die deutlich säkulareren USA. Das
    heißt aber noch lange nicht, dass es nicht hier
    auch Probleme zwischen der religiösen Moral der
    Kirchen, denen sich das gläubige Mitglied gerne
    unterordnen mag, und einer allgemeineren Ethik
    gäbe, die sich aus dem Staat mit der sich aus dem
    Grundgesetz und damit den Menschenrechten
    ergebenden Ethik gäbe, der sich alle unterordnen
    müssen.
    Das zeigt sich dann überall dort, wo sich
    Kirchendoktrin dazu im Widerspruch befindet.
    Und um wieder die Brücke zu Böhmermann und
    Erdogan zu schlagen:
    Satire wie Böhmermanns ist gerade deshalb
    wichtig, weil sie Leute wie Erdogan kritisieren -
    fundamentalistisch-religiös von dem Willen
    bestimmt, das auch in die Politik einfließen zu
    lassen. Wir mögen da vielleicht nicht die
    Probleme haben, die in der Türkei zu beobachten
    sind, aber auch bei uns wird diese Rolle von
    Presse und Fernsehen aus verschiedenen Gründen
    nur unzureichend ausgefüllt.
    Da braucht es die "Böhmermänner", gegen die
    Friede Springers, die Bertelsmänner und
    religiös-politisch dominierte Rundfunk- und
    Fernsehräte und gegen die vielen anderen
    Namenlosen im Spiel. Deshalb ist Medienkritik auch
    immer Kritik an den herrschenden Verhältnissen,
    die auch mit Kirche und Religion verknüpft sind.
    Da Diskussionen zu diesen Themen eigentlich nicht erlaubt sind, würde ich dich bitten mit deinem persönlichen KREUZZUG gegen die Kirchen ein Ende zu finden.
    Auch wenn du deine Sätze noch so klug verpackst , Thinkerbelle hat in den ersten Sätzen iher ersten Antwort auf dich , den Nagel auf den Kopf getroffen !
    Letzter Beitrag meierseits dazu .
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 12.15 Uhr:
    Ja, meinerseits ist eigentlich auch so ziemlich alles dazu gesagt.
    Nur dies vielleicht noch: "Kreuzzüge" sind bekanntermaßen eine Spezialität, die man von einer anderen Seite kennt. Insofern wirft der Gebrauch des Ausdrucks ein interessantes Licht auf deine Gedankenwelt, und nicht nur deine.
    ...und das unausgesprochene, aber sehr wahrscheinlich gedachte "oder sonst" in diesen wenigen Sätzen entspricht tatsächlich genau der Gedankenwelt, die ich hier annehme, die letztendlich doch nicht ohne die Drohkulisse des "ultimativen Zeigefingers" eines "Übervaters" aus dem Himmel auskommt.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 12.19 Uhr:
    Aber keine Sorge, ich werde mich in diesen Fragen jetzt in "Kontemplation" üben.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 15.35 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Und um wieder die Brücke zu Böhmermann und
    Erdogan zu schlagen:
    Satire wie Böhmermanns ist gerade deshalb
    wichtig, weil sie Leute wie Erdogan kritisieren -
    fundamentalistisch-religiös von dem Willen
    bestimmt, das auch in die Politik einfließen zu
    lassen.

    Ich muss irgendwie die subtilen Zwischentöne verpasst haben mit denen Worte wie "dumme Sau mit Schrumpelklöten", "dieser Mann ist schwul, pervers, verlaust und zoophil", "der Star auf jeder Gangbangfeier, bis der Schwanz beim Pinkeln brennt" und so weiter den religiösen Fundamentalismus von Erdogan kritisieren.
    Ich bin auch für Kritik an Erdogan. Und ich halte ihn auch für einen Diktator, der ziemlich gefährlich ist. Aber wenn man kritisiert, dann soll man das kritisieren, was er tut - und da gibt es mehr als genug das man anklagen kann - und ihm nicht alles mögliche unterstellen. Und mit seinem prolligen Schmähgedicht hat Böhmermann nicht bewirkt dass viel mehr über Erdogan gesprochen wird, wie es nach dem Extra 3 Beitrag der Fall war. Sondern nur dass viel mehr über Böhmermann gesprochen wird.
    Und was die Zahlungen aus öffentlichen Kassen an die Kirchen angeht, das basiert auf einem alten Vertrag. Nachdem die Kirchen vor 200 Jahren enteignet wurden, bekamen sie dafür für immer bestimmte Zahlungen zugesichert. Um das zu stoppen müsste man den Kirchen einen Einmalbetrag zahlen, der wohl mindestens das Zehnfache eines Jahresbetrags wäre, und kein Politiker will seinen Haushalt mit so etwas belasten.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/enteignung-der-kirchen-entschaedigungen-bis-in-alle-ewigkeit-12555649.html
    Und hier bin ich auch der Meinung, dass es besser wäre das mal zu stoppen.
    Wobei die Kirche aber auch Gegenleistungen bringt, z.B. wäre ohne kirchliche Kindergärten die Kinderbetreuungssituation viel angespannter als sie sowieso schon ist. Und ich bezweifle, dass das Geld, das jetzt an die Kirchen fließt, wenn es nicht an die Kirchen fließen würde statt dessen in Kindergärten fließen würde.
    Und ansonsten habe ich meine Meinung zu dem Thema gesagt und werde sie nicht wiederholen.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 16.06 Uhr:
    Okay - das Fass hast du jetzt aufgemacht.
    Ich würde mich einmal darüber informieren, welchen Anteil die Kirchen an der Finanzierung von Kindergärten, in NRW sogar Schulen, von Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und Sozialberatungsstellen überhaupt haben.
    Das könnte für dich eine große Überraschung werden, denn der Anteil beträgt an einigen Stellen sogar üppige 0%.
    Die halten ja sogar bei der Stadt und den Bürgern die Hand für Spenden auf, wenn die Krankenhauskapelle sanierungsbedürftig ist - wie in meiner Stadt geschehen, in der sich nebenbei der CDU-Bürgermeister und die Herrn Pfarrer regelmäßig gegenseitig auf die Schultern klopfen, wenn mal wieder ein neueröffnetes Flüchtlingslager "eingesegnet" werden soll.
    Das bekommt man alles so oft zu Gesicht, dass man es als systemisch bezeichnen kann - abseits aller Staatsdotationen und Reichsdeputationshauptschluss von 1803 (Napoleon) und Reichskonkordat von 1933 (Hitler).
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 16.20 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Okay - das Fass hast du jetzt aufgemacht.

    Nein, das Fass Kirchenbashing hast du aufgemacht, und das nicht nur in diesem Thread.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 19.18 Uhr:
    Und - wie steht's mit der Finanzierung besagter Einrichtungen? Alles tutti? Läuft, oder?
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 20.21 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Und - wie steht's mit der Finanzierung besagter
    Einrichtungen? Alles tutti? Läuft, oder?

    Sorry, einen muss ich noch raus lassen, auch wenn ich wieder persönlich werde, mit der Kritik kann ich leben.
    Was hast du gleich noch mal studiert ? Bei manchen stimmen Vorurteile und Klischees eben doch...
    Es geht mir echt auf den Sack, wie du andauernd versuchst mit möglichst intelligent klingenden Sätzen deine persönlichen Vorurteile und Weltanschauungen zu unterbreiten. Wenn es nach Leuten wie dir ginge, würde das Wort Intolleranz eine völlig neue Definition erfahren . Dagegen wäre die Katholische Kirche der reinste Haufen von Hippies...
    So, das war nun definitiv mein letztes Wort dazu
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 20.31 Uhr:
    Aha. Die Argumente gehen langsam aus.
    Aber es sollte nicht verwundern, wenn ich hier sage, dass ich im technischen Bereich studiert habe und nicht Theologie.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 13.46 Uhr:
    Ich bin nicht unbedingt ein Jan Böhmermann Fan und ich kann die aktuelle Diskussion nicht wirklich beurteilen, da ich die Sendung nicht gesehen habe.
    Aber der Beurteilung und der Vergabe der Preise für Jan Böhmermann folge ich gerne:
    >>Eine Begleit-Zeitschrift zur diesjährigen Grimme-Preis-Verleihung lobte diesen Beitrag des Teams Böhmermann laut T-Online: "Sein erklärtes Ziel ist es, Inhalte nicht bloß gedankenlos zu konsumieren; die Zuschauer sollen sich im Idealfall nachhaltig mit der Thematik beschäftigen.">>
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 18.56 Uhr:
    faxe61 schrieb:
    Ich bin nicht unbedingt ein Jan Böhmermann Fan
    und ich kann die aktuelle Diskussion nicht
    wirklich beurteilen, da ich die Sendung nicht
    gesehen habe.
    Aber der Beurteilung und der Vergabe der Preise
    für Jan Böhmermann folge ich gerne:
    Eine Begleit-Zeitschrift zur diesjährigen
    > Grimme-Preis-Verleihung lobte diesen Beitrag des
    Teams Böhmermann laut T-Online: "Sein erklärtes
    Ziel ist es, Inhalte nicht bloß gedankenlos zu
    konsumieren; die Zuschauer sollen sich im
    Idealfall nachhaltig mit der Thematik
    beschäftigen."
    Ich glaube kaum, dass irgendwer sich nachhaltig mit dem Thema Griechenland beschäftigt hat nur weil Böhmermann dem Varoufakis nen Stinkefinger dran gephotshoppt hat. Vielmehr hane sich alle intensiv mit dem Thema Jan Böhmermann und Neo Magazin Royal beschäftigt. Das kannte ich beispielsweise vorher noch nicht.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 19.08 Uhr:
    Thinkerbelle
    Ich glaube kaum, dass irgendwer sich nachhaltig mit dem Thema Griechenland beschäftigt hat nur weil Böhmermann dem Varoufakis nen Stinkefinger dran gephotshoppt hat. Vielmehr hane sich alle intensiv mit dem Thema Jan Böhmermann und Neo Magazin Royal beschäftigt. Das kannte ich beispielsweise vorher noch nicht.>

    Nein, das nicht unbedingt: Aber die Wiedergabe in den "digitalen Medien" und die "Darstellung in Talkshows", hier als Beispiel die Jauch Talkshow am Sonntagabend, wurde in Frage gestellt.
    Die zum Glück Geschichte ist. Nur meine Meinung, wie immer.
    Hier wurde die Recherche der Redaktion in Frage gestellt. Das ist für mich gute Medienkritik.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 21.56 Uhr:
    faxe61 schrieb:

    Nein, das nicht unbedingt: Aber die Wiedergabe in
    den "digitalen Medien" und die "Darstellung in
    Talkshows", hier als Beispiel die Jauch Talkshow
    am Sonntagabend, wurde in Frage gestellt.
    Die zum Glück Geschichte ist. Nur meine Meinung,
    wie immer.
    Hier wurde die Recherche der Redaktion in Frage
    gestellt. Das ist für mich gute Medienkritik.
    War das mit der schlechten Recherche bei Jauch nicht erst NACHDEM Böhmermann den Finger gefakt hat? Ich glaube auch nicht, dass es Böhmermanns Intention war eine Redaktion bloßzustellen, die seinen Fake nicht erkennt. Meiner Meinung nach wollte er einfach provozieren, und alles andere hwar Zugabe.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 22.41 Uhr:
    Hier ging es um eine generelle Medienkritik. Es wird oft genug ungeprüft geschluckt, was im Internet als Video verbreitet wird.
    Das Budget der Sendung wird nicht gigantisch sein. So gesehen muss man sich Gedanken machen, dass schon mit geringem Aufwand Videos manipuliert werden können, die viel auslösen können.
    Da mag man sich gar nicht ausmalen, was mit großen Budgets und dem Willen zur großen Manipulation und propagandistischen Meinungsmache erst möglich ist.
    Dass Fotos recht einfach manipuliert werden, war jedem klar. Dass Videos ähnlich einfach manipuliert werden können, bisher nicht. Jetzt hat es mit Böhmermann und der BildundTonfabrik halt eine kleine "Fernsehproduktionsklitsche" gemacht, kein großes Filmstudio.
    Das ist meines Erachtens das eigentlich bemerkenswerte.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 22.47 Uhr:
    "Varoufake" war eigentlich nur das Vehikel für fundamentalere Medienkritik, und das war in dem Sinne dann schon gut gemacht.
    Ob das für die Erdogan-Geschichte gleichermaßen gilt, würde ich aber anzweifeln. Die bisherige Arbeit lässt aber den Verdacht aufkommen, dass es primär wieder nicht um die Person - hier Erdogan - ging, sondern um Kritik an den Grenzen der Meinungsfreiheit und die Mechanismen der Medien, aber auch Kritik am Handeln der Politik, die darauf reagiert.
    Trotzdem hätte man das vielleicht auch anders lösen können, und es drängte sich schließlich auch zunächst der Verdacht auf, dass man nur auf den "Extra3-Zug" aufspringen wollte, um mehr Buzz im Internet zu generieren. Das ist meiner Meinung nach auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 22.54 Uhr:
    Isaak_Hunt
    Dass Fotos recht einfach manipuliert werden, war jedem klar. Dass Videos ähnlich einfach manipuliert werden können, bisher nicht. Jetzt hat es mit Böhmermann und der BildundTonfabrik halt eine kleine "Fernsehproduktionsklitsche" gemacht, kein großes Filmstudio.>

    Das kannst du auch, bei Videos, mit entsprechender Software und ein wenig Kenntnis. Es ist nur die Frage, wie gut. Das sollte doch bekannt sein?
    Es geht nun andersum: Das "Erkennen" solcher Sachen. Das dauert sehr lange.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 22.56 Uhr:
    ...und was Kramp-Karrenbauers Statement betrifft, reichen ein paar Stichworte aus dem Wikipediaartikel: "CDU", "wuchs in konservativ-katholisch geprägten Familienverhältnissen auf", "Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken", "gegen eine Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit der Ehe"
    Das reicht eigentlich schon.
    Einen größeren Kontrast dürfte es zu Böhmermann nicht geben, der sich öffentlich als Atheist in einem Musikvideo bekennt, Religions- und Kirchenkritik über verschiedene Wege verbreitet, der in seiner Talk-Sendung "Schulz und Böhmermann" als Gastgeber versuchte, dem Gast Katrin Göring-Eckardt für ihre Verbindungen zur Kirche und ihre Religiosität in der Politik ans Bein zu pinkeln.
    Davon muss Kramp-Karrenbauer nicht einmal Kenntnis gehabt haben, aber es passt am Ende doch wie die Faust aufs Auge.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 23.01 Uhr:
    Was Fotos angeht, so gibt es ja schon berühmte Beispiele in der Geschichte. Stalin ordnete schon die Manipulation an, um Leute wie Trotzky aus der Geschichte zu tilgen.
    Da muss man sich schon fragen, warum das bei Videos anders sein sollte.
    Erschreckend ist nur, wie einfach das offensichtlich sein muss, wenn so etwas eben nicht von den großen Filmstudios und Effektproduktionsfirmen kommt, sondern aus einer kleinen Fernsehklitsche in Köln, und damit eben, richtig bemerkt, potenziell auch aus dem Kinderzimmer, mit der entsprechenden Motivation, Vernetzung und "Manpower".
    Hier zeigt sich, dass es selbst für die "große Lüge" keinen großen Einsatz mehr braucht. Die Manipulation von Videos an sich ist nicht neu. Das ist täglich Brot in Hollywood. Aber dass das mit deutlich einfacheren Mitteln geht, ist neu, und das zwingt einen zum grundsätzlichen Anzweifeln jeder Videoquelle.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 23.08 Uhr:
    Wo liegt die Wahrheit begraben? (*fällt mir gerade dabei ein, muss ich doch mal nachschauen, wo der Begriff herkommt*)
    Und wir springen auch auf den Zug auf, obwohl wir im Prinzip keine "Zugaufspringer" mehr sind.
    Und eine kleine Spitze habe ich doch noch: Wer hat das letzte Wort oder so hat, fühlt sich sich im "Recht".
    Ich glaube, das kann hier nicht wirklich hier jemand beurteilen, ob der Zug ankam oder abfuhr.
    In diesem Fall denke ich mal sehr positiv.
    Isaak_Hunt schrieb:
    "Varoufake" war eigentlich nur das Vehikel für
    fundamentalere Medienkritik, und das war in dem
    Sinne dann schon gut gemacht.
    Ob das für die Erdogan-Geschichte gleichermaßen
    gilt, würde ich aber anzweifeln. Die bisherige
    Arbeit lässt aber den Verdacht aufkommen, dass es
    primär wieder nicht um die Person - hier Erdogan
    - ging, sondern um Kritik an den Grenzen der
    Meinungsfreiheit und die Mechanismen der Medien,
    aber auch Kritik am Handeln der Politik, die
    darauf reagiert.
    Trotzdem hätte man das vielleicht auch anders
    lösen können, und es drängte sich schließlich
    auch zunächst der Verdacht auf, dass man nur auf
    den "Extra3-Zug" aufspringen wollte, um mehr Buzz
    im Internet zu generieren. Das ist meiner Meinung
    > nach auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 23.12 Uhr:
    Stimmt!
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 09.04.2016, 23.28 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Was Fotos angeht, so gibt es ja schon berühmte
    Beispiele in der Geschichte. Stalin ordnete schon
    die Manipulation an, um Leute wie Trotzky aus der
    Geschichte zu tilgen.

    Das sind ganz andere Geschichten. Damals wurde die Herrscher "Bloss" gestellt.
    Da muss man sich schon fragen, warum das bei
    Videos anders sein sollte.
    Erschreckend ist nur, wie einfach das
    offensichtlich sein muss, wenn so etwas eben nicht
    von den großen Filmstudios und
    Effektproduktionsfirmen kommt, sondern aus einer
    kleinen Fernsehklitsche in Köln, und damit eben,
    richtig bemerkt, potenziell auch aus dem
    Kinderzimmer, mit der entsprechenden Motivation,
    Vernetzung und "Manpower".
    Hier zeigt sich, dass es selbst für die "große
    Lüge" keinen großen Einsatz mehr braucht. Die
    Manipulation von Videos an sich ist nicht neu. Das
    ist täglich Brot in Hollywood. Aber dass das mit
    deutlich einfacheren Mitteln geht, ist neu, und
    das zwingt einen zum grundsätzlichen Anzweifeln
    jeder Videoquelle.

    Du musst ja nicht gross manipulieren, sondern nur:
    Bestimmte Sachen nur gekürzt zeigen, aus dem Zusammenhang gerissen, mit Fotos.
    Heute bei der ARD Tagesschau dachte nur: Was soll das?
    Und dann wieder: Den ganzen bullshit hier wieder bei einem neuem Thread zur Tagesschau. Das war doch zu oft.
    Nein - die Leute brauchen Abwechslung. Sie brauchen Abwechslung. Sie brauchen Abwechslung.

    PS: Das war Absicht.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 10.04.2016, 01.06 Uhr:
    Sag mal, reduzierst du alle Menschen nur auf ihre Religiösität oder nicht-Religiösität?
    Du kommst mir mit deinem atheistischen Hass weitaus verbohrter rüber als die allermeisten religiösen Menschen, die ich kenne.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 10.04.2016, 09.00 Uhr:
    Nein, bestimmt nicht, aber gerade in der Politik lassen sich bestimmte Muster beobachten, bei denen eben bestimmte politische Grundhaltungen direkt mit irgendwelchen Posten in kirchlichen Organisationen korrelieren.
    Mit dieser Art Lobbyismus, den man so nicht einmal nennen darf, habe nicht mehr oder weniger Probleme, als mit anderem Lobbyismus und den diversen Posten in Aufsichtsräten, bei denen sich schon der Verdacht der Befangenheit aufdrängt.
    Hier geht es um mehr, als seine Religiosität auszuleben, und es wird seitens der Kirchen auch mit mehr gehandelt, als nur "Gotteslohn".
    Damit habe ich ein Problem. Jedes "Netzwerken" hinter der politischen Fassade höhlt die Demokratie und den Rechtsstaat aus. So auch hier.
    Weil die Kirchen, im Gegensatz zu den "bösen" Konzernen, weiterhin ein relativ positives Image haben - insbesondere bei den eigenen Anhängern - schaut man ihnen weniger auf die Finger. Dabei vertreten die knallharte Machtinteressen und auch wirtschaftliche Interessen.
    Wer sich in der "säkularen Szene" tummelt, der weiß darüber oft genug einfach mehr, weil die Kirchen natürlich ein Interesse daran haben, dass die Thematik keine größere Öffentlichkeit bekommt. Es ist halt so.
    In diesem Zusammenhang ist übrigens folgende Grafik interessant (pdf): http://www.alibri-buecher.de/kirchenrepublik/netzwerk.pdf
    Dabei habe ich bestimmt kein Problem mit Glauben. Das ist etwas sehr persönliches. Aber ich habe ein Problem damit, wenn anderen Leuten, die das nicht glauben, kirchliche Grundsatzposition "subkutan" aufs Auge gedrückt werden sollen, und das geschieht gegenwärtig in der Politik massiv, nicht nur aus den "C-Parteien" heraus.
    Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Böhmermann weiß das auch. Das zeigt sich in verschiedenen Statements und Gags, die er in seine Sendungen einbaut und verwendet. Ich würde deshalb erwarten, dass von seiner Seite noch etwas zur Thematik kommen wird, wenn es sich anbietet.
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 10.04.2016, 09.02 Uhr:
    Den Hass-Vorwurf finde ich, gelinde gesagt, übrigens auch spannend. Das bekommt man nämlich meistens dann zu hören, wenn Kirchenmitglieder unter die Nase gerieben bekommen, wie der Fisch riecht.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 10.04.2016, 15.03 Uhr:
    Isaak_Hunt schrieb:
    Den Hass-Vorwurf finde ich, gelinde gesagt,
    übrigens auch spannend. Das bekommt man nämlich
    meistens dann zu hören, wenn Kirchenmitglieder
    unter die Nase gerieben bekommen, wie der Fisch
    riecht.
    Wenn jemand so gegen den Atheismus Gift und Galle spucken würde wie du gegen die Kirche, dann würdest du dem auch Hass vorwerfen.
    Wenn jemand eine Meinung zu etwas hat muss das keine religiösen Gründe haben. Hier im Forum gab es Diskussionen um Homo-Ehe und Sterbehilfe und soweit ich mich erinnere hat nicht einer der Gegner seine Meinung damit begründet, dass die katholische Kirche das sagt so sagt, die hatten alle ihre eigenen Gründe dagegen zu sein. Selbst wenn unter den Entscheidungsträgern in der Politik aktive Katholiken sind werden politische Entscheidungen sicher nicht deswegen gefällt werden weil die Kirche etwas vorschreibt. Und von einer Diskriminierung von Katholiken halte ich ebenfalls nichts.
    Einige Ansichten der katholischen Kirche, wie z.B. die gegen die Homo-Ehe teile ich nicht, und viele christliche Politiker tun das ebenfalls nicht. Und einige christlichen Grundsätze, wie Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit sollten bei jedem Politiker vorhanden sein und auch anderen "aufs Auge gedrückt" werden, und da bin ich dann froh drüber, dass die Kirche scheinbar noch Einfluss in der Politik hat (obwohl ich glaube es ist weniger als du denkst). Weil es einfach in einer Welt mit immer mehr Menschen, immer weniger Ressourcen und immer mehr gefährliche Waffen immer wichtiger ist friedlich zusammen zu leben.
    Christliche Werte sind im Großen und Ganzen nichts Negatives, und mir ist lieber die katholische Kirche hat irgendwo was zu sagen, und vertritt die christlichen Werte, als dass Konzerne allein die Herrschaft übernehmen und Werte wie ungezügelte Reichtumsvermehrung für die Reichen und Ausbeutung der Armen vertreten (mal überspitzt gesagt).
    Da hier Religion und Politik eigentlich nicht diskutiert werden dürfen werde ich auch nichts weiter dazu sagen.
    http://www.tvforen.de/read.php?4,1425723
  • Isaak_Hunt schrieb via tvforen.de am 10.04.2016, 21.45 Uhr:
    "Wenn jemand so gegen den Atheismus Gift und Galle spucken würde wie du gegen die Kirche, dann würdest du dem auch Hass vorwerfen."
    Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Als agnostischer Atheist hat man in dieser Hinsicht ein dickes Fell. Außerdem übernehmen das immer wieder irgendwelche hochrangigen Würdenträger. Wen soll es auch wundern? Sie verkaufen schließlich alle etwas, für das sie exklusiv der Anbieter sein wollen.
    "Und einige christlichen Grundsätze, wie Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit sollten bei jedem Politiker vorhanden sein und auch anderen "aufs Auge gedrückt" werden, und da bin ich dann froh drüber, dass die Kirche scheinbar noch Einfluss in der Politik hat."
    Siehst du, und genau da bin ich anderer Meinung. Ich bin eher für rational begründbare Ethik, als für religiöse Moral. Wenn es rational begründbar ist, braucht es das Label "christlich" nicht.
    Ich bin übrigens nicht der Überzeugung, dass sich Politiker von den Kirchen befehligen lassen, bin aber felsenfest davon überzeugt, dass die Kirche massiv in die Politik wirkt, um der Meinungsfindung einiger kirchennaher Politiker etwas "auf die Sprünge" zu helfen.
    Genau damit unterscheiden sie sich nicht von anderen Lobbyisten - vielleicht mit dem Unterschied, dass zuweilen sogar darauf verwiesen werden kann, dass Gott das so will, oder die Kirche das so vertritt.
    Was Religion als "Friedensfaktor" betrifft, so waren die einstürzenden "Twin Towers" für viele Leute eine Art "Erweckungserlebnis", diese Behauptung nicht mehr unkritisch einfach abzukaufen, sondern genauer hinzusehen.
    Deshalb bin ich nicht für mehr Religiosität in der Politik, die einzelne Abgeordnete zum "Netzwerken" nutzen, sondern für konsequenteren Säkularismus.
    Medienkritik ist nach meiner Auffassung übrigens immer politisch, und allein in der Person Erdogans ist gleich alles vereint, was hier unter den Teppich fallen soll.
    Erdogan ist in seinem Handeln nationalistisch-religiös motiviert, und er höhlt gegenwärtig den Rechtsstaat und die demokratischen Grundprinzipien aus. Daran sollte es so langsam keinen Zweifel geben. Das hängt Erdogan am Hacken, wie Sch. am Absatz, und dieses Grundübel ist bestimmt nicht durch mehr Säkularismus entstanden, sondern einem Mangel daran.
  • Sir Hilary schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 06.42 Uhr:
    Thinkerbelle schrieb:
    Isaak_Hunt schrieb:
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    -----
    > Den Hass-Vorwurf finde ich, gelinde gesagt,
    > übrigens auch spannend. Das bekommt man
    nämlich
    > meistens dann zu hören, wenn Kirchenmitglieder
    > unter die Nase gerieben bekommen, wie der Fisch
    > riecht.
    Wenn jemand so gegen den Atheismus Gift und Galle
    spucken würde wie du gegen die Kirche, dann
    würdest du dem auch Hass vorwerfen.
    Wenn jemand eine Meinung zu etwas hat muss das
    keine religiösen Gründe haben. Hier im Forum gab
    es Diskussionen um Homo-Ehe und Sterbehilfe und
    soweit ich mich erinnere hat nicht einer der
    Gegner seine Meinung damit begründet, dass die
    katholische Kirche das sagt so sagt, die hatten
    alle ihre eigenen Gründe dagegen zu sein. Selbst
    wenn unter den Entscheidungsträgern in der
    Politik aktive Katholiken sind werden politische
    Entscheidungen sicher nicht deswegen gefällt
    werden weil die Kirche etwas vorschreibt. Und von
    einer Diskriminierung von Katholiken halte ich
    ebenfalls nichts.
    Einige Ansichten der katholischen Kirche, wie z.B.
    die gegen die Homo-Ehe teile ich nicht, und viele
    christliche Politiker tun das ebenfalls nicht. Und
    einige christlichen Grundsätze, wie
    Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit sollten bei
    jedem Politiker vorhanden sein und auch anderen
    "aufs Auge gedrückt" werden, und da bin ich dann
    froh drüber, dass die Kirche scheinbar noch
    Einfluss in der Politik hat (obwohl ich glaube es
    ist weniger als du denkst). Weil es einfach in
    einer Welt mit immer mehr Menschen, immer weniger
    Ressourcen und immer mehr gefährliche Waffen
    immer wichtiger ist friedlich zusammen zu leben.
    Christliche Werte sind im Großen und Ganzen
    nichts Negatives, und mir ist lieber die
    katholische Kirche hat irgendwo was zu sagen, und
    vertritt die christlichen Werte, als dass Konzerne
    allein die Herrschaft übernehmen und Werte wie
    ungezügelte Reichtumsvermehrung für die Reichen
    und Ausbeutung der Armen vertreten (mal
    überspitzt gesagt).
    Da hier Religion und Politik eigentlich nicht
    diskutiert werden dürfen werde ich auch nichts
    weiter dazu sagen.
    http://www.tvforen.de/read.php?4,1425723

    Danke Thinkerbelle , du hast alles wesentlich gesagt Thinkerbelle.
    Ich wiederhole mich an dieser Stelle noch mal, und das betrifft nicht nur Isaak , sondern alle die so oder so ähnlich denken wie er : Die größte Intoleranz geht heute nicht von der Kirche aus, sondern von denen, die sie ablehnen. Die Diskussion um den Islam halte ich hier mal außen vor.
    Da du aber alles sehr treffend auf den Punkt gebracht hast, werde auch ich hier keine weitere Diskussion dazu starten bzw. weiter führen.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 11.04.2016, 07.12 Uhr:
    Sir Hilary
    Ich wiederhole mich an dieser Stelle noch mal, und das betrifft nicht nur Isaak , sondern alle die so oder so ähnlich denken wie er : Die größte Intoleranz geht heute nicht von der Kirche aus, sondern von denen, die sie ablehnen. Die Diskussion um den Islam halte ich hier mal außen vor.>

    WTF?
    Ich bin total auf Isaak_Hunt Seite, der hatte ja auch ein Ritzel für die Zündapp, noch.
    Und ja - mehr fällt mir leider, dazu nicht mehr eiin.