Nach schlechten Quoten: RTL wirft Nachmittagsprogramm erneut um

Im Nachmittagsprogramm von RTL bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Dabei schickte der Kölner Sender erst Ende Oktober ein neues Line-Up an den Start. Da dies aus Quotensicht bisher alles andere als gezündet hat, kommt es nun zu hektisch wirkenden Programmplanänderungen.

Seit dem 26. Oktober sind bei RTL nachmittags sogenannte "Doku-Fiction"-Formate zu sehen - das klingt positiver als Scripted Reality, ist aber im Endeffekt dasselbe in Grün. Aktuell sieht der tägliche Ablauf so aus: Um 14.00 Uhr ist  "110 - Echte Fälle der Polizei" zu sehen, gefolgt von  "Tatort Deutschland - aus den Akten der Justiz" um 15.00 Uhr. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass sich am 16. November mit  "Im Einsatz - Jede Sekunde zählt" um 16.00 Uhr eine weitere Sendung dieser Couleur hinzugesellen sollte, doch davon nahm der Sender zunächst Abstand. Stattdessen werden ab 16.00 Uhr weiterhin  "Die Superhändler" in doppelter Dosis zu sehen sein.

Jetzt kündigt RTL allerdings die nächste Planänderung an: "Im Einsatz" kommt ab dem 16. November nun doch ins Programm - allerdings eine Stunde früher um 15.00 Uhr. Im Gegenzug trennt sich der Sender nach nur drei Wochen schon wieder von "Tatort Deutschland" - die Quoten waren einfach zu schlecht. Im Schnitt holten die bisher gezeigten Folgen nur 7,5 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Doch auch allgemein ist der jüngste Versuch des Senders, sein Nachmittagsprogramm mit nachgestellten Geschichten aus dem Ermittler-Alltag zu sanieren, bisher nicht aufgegangen. Für "110" läuft es zwar im Vergleich zu "Tatort Deutschland" besser, doch mit bisher durchschnittlich 10,5 Prozent Marktanteil gibt es auch hier keinen Grund zu jubeln. Zudem tat dem einstigen Erfolgsformat "Die Superhändler" der Wechsel von 14 auf 16 Uhr gar nicht gut - dort holt die Sendung derzeit nur einstellige Marktanteile.

Bei dem nun am 16. November startenden Format "Im Einsatz" soll der echte Alltag der Blaulicht-Helden in Deutschland dokumentiert werden. Geschichten von Notaufnahmen, Rettungssanitätern oder Feuerwehrmännern werden darin erzählt und nachgespielt. Die Bandbreite der Einsätze reicht dabei von skurril und unterhaltsam bis hin zu hektisch, unübersichtlich oder sogar lebensbedrohlich. Die Alltagshelden lassen die Kamera dabei hautnah an sich ran und geben intime Einblicke, was die eigene Gefühlswelt betrifft, beschrieb RTL die Sendung.