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Netflix-Quoten? "Daredevil" gut, "Bloodline" mäßig

von Bernd Krannich in Mediennews
(29.04.2015, 10.07 Uhr)
Unabhängiger Anbieter misst Nutzungsverhalten
"Daredevil"
Netflix
Netflix-Quoten? "Daredevil" gut, "Bloodline" mäßig/Netflix

Der Video-on-Demand-Anbieter Netflix veröffentlicht keine "Einschaltquoten" oder Zuschauerzahlen. Punkt. Allerdings hat sich nun ein privater Anbieter dieser Informationslücke angenommen und ein Panel aus knapp 2500 amerikanischen Haushalten aufgebaut, dessen Netflix-Nutzung erfasst wird. Zumindest fast: Wie Variety berichtet, kann die Firma Luth Research derzeit lediglich die Netflix-Nutzung am Computer, via Tablet und Smartphones messen. Es fehlt die Nutzung via TV-Gerät, ob nun Smart-TV, Set-Top-Box oder über Spielekonsolen. Da es von Netflix keine Vergleichsdaten gibt, wie sich die Nutzung des Angebots über die verschiedenen Endgeräte verteilt, lassen sich die Zahlen auch nicht hochrechnen.

Zudem sind die jetzt veröffentlichten Zahlen nur die Spitze des (Daten-)Eisbergs. Mit den Details verdient die Firma schließlich ihr Geld.

Den Rahmendaten zufolge wurde etwa  "Marvel's Daredevil" in den 11 Tagen der Datenmessung (zwischen Serienstart und dem "Redaktionsschluss") von 10,7 Prozent der Panelisten mit mindestens einer Episode gesehen. Bei  "Unbreakable Kimmy Schmidt" waren es in den 30 Tagen (dem Standard Messzeitraum) 7,3 Prozent.  "House of Cards" konnte mit der dritten Staffel 6,5 Prozent der Nutzer zum Abruf mindestens einer Episode in den ersten 30 Tagen animieren.  "Bloodline" hingegen liegt unter den Neustarts abgelegen mit 2,4 Prozent auf dem letzten Platz.

Generell ist "House of Cards" mit seinen mittlerweile drei Staffeln aber nach den Daten weiterhin bei Netflix (statistisch gesehen) ungeschlagen: Im März, dem letzten vollständigen Untersuchungsmonat, schauten 6,4 Prozent aller Panelisten mindestens eine Folge der Serie. Daneben führt "House of Cards" (mit Staffel drei) die Kategorie an, mit der das "Binge-Watching-Verhalten" gemessen werden soll: Diejenigen Panelisten, die von einer Serie in den ersten 30 Tagen mindestens einmal mindestens drei Episoden an einem Tag abgerufen haben.

Für die Öffentlichkeit sind die Zahlen ein netter Vergleich, obwohl manchmal der Teufel offensichtlich im Detail liegt: Nachdem "House of Cards" am 27. Februar an den Start ging, waren Spitzenzahlen im März zu erwarten. Generell ist es daher logisch und begrüßenswert, dass die Zahlen in der Regel im Vergleich der "Tage nach der Veröffentlichung" angegeben werden (wobei aber auch hier Verzerrungen auftreten werden, falls Netflix seine Serien irgendwann mal nicht am Freitagmorgen freischaltet).

Daneben handelt es sich eben auch lediglich um ein US-Panel, was für zwei Drittel der Netflix-Abonnenten steht. Von  "Marco Polo" etwa, das nach einer bei Variety veröffentlichten Grafik (siehe unten) etwa nur knapp besser gestartet ist als "Bloodline", hieß es auch von Netflix, dass die Serie in den Nicht-US-Gebieten deutlich besser angekommen sei als in den USA. Und schließlich ist eine Hochrechnung der Zahlen schwierig: 10,7 Prozent der Panelisten für "Daredevil", hochgerechnet auf die 40,9 Millionen US-Abonnenten würde in einer Milchmädchenrechnung einer Zuschauerschaft von 4,38 Millionen entsprechen - die wohlgemerkt mindestens eine Folge der Serie gesehen haben.

Wichtiger sind die Zahlen in der Tat für die Contentindustrie, die auch als Kunde von Luth Research genannt wird. Denn die hatte zuletzt bei Verlängerungen ein gewaltiges Problem: Ohne zu wissen, wie wichtig ihre jeweiligen Serien für Netflix sind, tappten sie bei ihren Verhandlungen um Lizenzsummen im Dunkeln. Das ist auch für die Darsteller schwierig - bei außerordentlich gut laufenden Serien im klassischen Fernsehen ist es üblich, dass auch Darsteller und Produzenten gute Gehälter bekommen. Wenn ein Produktionsstudio mit einer vorsichtigen Lizenzsumme verhandelt, weil man die Bedeutung einer Serie für den Anbieter unterschätzt, kalkuliert das Studio auch mit einem vorsichtigen Budget und entsprechend vorsichtigen Gehältern. Andererseits ist es für Studios etwa von Vorteil, wenn sie namhafte Kreative mit guten Verdienstmöglichkeiten locken können.

Quell-Artikel bei Variety mit einer Vergleichsgrafik der Zuschauerzahlen der jüngeren Netflix-Serien über die jeweils ersten 30 Tage nach der Veröffentlichung.


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