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Neuer Deutscher Fernsehpreis findet Anfang 2016 statt
Ursprünglich als deutsches Pendant zum renommierten Emmy Award geplant, hat sich
Im vergangenen Jahr wurde zum vorerst letzten Mal "Der Deutsche Fernsehpreis" verliehen und anschließend in seiner bisherigen Form begraben. Stattdessen sollte von den Stiftern ein neuer Preis unter veränderter konzeptioneller Ausrichtung erarbeitet werden. Es sollte weiterhin "eine Form geben, in der hervorragende Leistungen für das Fernsehen gewürdigt werden", hieß es 2014. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass sich zwei der vier Stifter für bzw. gegen die Fortführung einer jährlichen Gala ausgesprochen hatten, die im Fernsehen übertragen wird. Damit gaben sie den Produzenten, die im vergangenen Herbst Vorschläge für ein neues Konzept einer Preisgala entwickelt hatten, einen Korb.
Nun wurde eine offizielle Pressemitteilung herausgegeben, aus der hervorgeht, dass die Pläne im kommenden Jahr in die Tat umgesetzt werden. Anstelle einer Fernsehgala werden ab 2016 die "besten und erfolgreichsten Produktionenen eines Fernsehjahres" lediglich bei einem Branchentreff gewürdigt, die nicht im Fernsehen übertragen wird. Zum ersten Mal wird der neue "Deutsche Fernsehpreis" am 13. Januar 2016 stattfinden, als Neujahrstreffen der Fernsehbranche "in attraktivem Ambiente und lockerer Atmosphäre" in den Düsseldorfer Rheinterrassen. Die Preise werden im Rahmen eines "abendliches Award-Dinners" verliehen. Darauf haben sich die Stifter - Thomas Bellut (ZDF), Tom Buhrow (WDR), Frank Hoffmann (RTL) und Nicolas Paalzow (Sat.1) - in der vergangenen Woche geeinigt."Das Neujahrstreffen der Fernsehbranche soll ein Fest von Fernsehmachern für Fernsehmacher sein, ein herzliches Dankeschön für die Besten und Erfolgreichsten des Jahres" erklärt RTL-Programmgeschäftsführer Frank Hoffmann, der für 2016 den Vorsitz der Stifter innehat. "Wir haben den Preis neu gedacht und wollen die Freiräume, die der Wegfall der TV-Inszenierung bietet, konsequent nutzen. Der Fernsehpreis 2016 steht für einen Neuanfang dort, wo es nötig war, und für Kontinuität in der Würdigung der herausragenden Leistungen eines Fernsehjahres."
In bis zu 25 Kategorien sollen die Preise verliehen werden, wobei auch kreative Einzelleistungen (z.B. für Nebendarsteller und Regisseure) wieder mit eigenständigen Auszeichnungen vertreten sein sollen, nachdem diese seit 2010 beim "Deutschen Fernsehpreis" nicht mehr berücksichtigt wurden. Die Genres Fiktion, Unterhaltung und Information sollen gleichberechtigt gewürdigt werden. Die Sichtung und Vorauswahl erfolgt durch drei Fachkommissionen, die im Anschluss auch gemeinsam die Jury bilden, die über Nominierungen und Preise entscheidet.
Diese Entscheidung gleicht einem Armutszeugnis. Während die Film- und Fernsehpreisverleihungen in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien jährliche Highlights für die Branche darstellen, auf die auch die Fernsehzuschauer hinfiebern, sind Deutschlands Fernsehmacher offenbar überfordert damit, eine relevante und unterhaltsame Gala auf die Beine zu stellen. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn hatte vor einigen Monaten noch von einer Veranstaltung geträumt, die das Modell der amerikanischen Emmy-Verleihung aufgreifen sollte - aufgeteilt in eine live(!) zu übertragende TV-Gala und ein internes Branchen-Event. Doch offensichtlich ist dies in Deutschland nun in weite Ferne gerückt.
Leserkommentare
Fernseheule schrieb via tvforen.de am 24.08.2015, 16.09 Uhr:
Gibt es auch einen Preis, wer die meisten Wiederholungen jährlich zeigt. Ich zahle auch im Sommer meine Fernsehgebühren! Man schaut zwar nicht so viel, doch die Programmgestaltung zwingt einen ja regelrecht dazu. Naja und somit haben sie sie ja dann genug Einnahmen, um sich feiern zu lassen.Timmy schrieb via tvforen.de am 23.08.2015, 18.01 Uhr:
Wieder ein Preis den die Welt nicht braucht, aber ist einfach zu toll sich selbst zu feiern und andere die Rechnung zahlen zu lassen. Diese Fernsehleute sind schon ein sehr schlaues Pack.bugmenot_is_back schrieb am 23.08.2015, 08.35 Uhr:
Ich finde, onanieren sollte man ohne Zuschauer und diese Menge an Galas mit dem immerselben Brimborium, die einem immer am Jahresende um die Ohren gehauen werden, sind doch ziemlich langweilig und mit ihrer Dauer auch eher für ein Publikum gemacht, daß gern sediert werden möchte.Zumal man ja kaum mehr als 2-3 Eigenproduktionen, die man gern nochmal sehen möchte, pro Jahr in Erinnerung hat.
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