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rbb kündigt Einsparungen von 41 Millionen Euro an

von Glenn Riedmeier in News national
(18.11.2022, 14.36 Uhr)
Strategische Neuausrichtung des Programmangebots angestrebt
Dr. Katrin Vernau, seit September 2022 Interims-Intendantin des rbb
rbb/Thomas Ernst
rbb kündigt Einsparungen von 41 Millionen Euro an/rbb/Thomas Ernst

Der Skandal um die geschasste rbb-Intendantin Patricia Schlesinger zeigt Auswirkungen: Ihre Nachfolgerin Dr. Katrin Vernau ist seit zwei Monaten als Interims-Intendantin im Amt und hat nun eine umfassende Überprüfung und strategische Neuausrichtung des rbb-Programmangebots aus Nutzersicht angekündigt. Konkret müssen Einsparungen von 41 Millionen Euro erreicht werden, auch um die Misswirtschaft ihrer Vorgängerin zu kompensieren.

Bei einer Belegschaftsversammlung des Senders kündigte rbb-Intendantin Dr. Katrin Vernau am Freitag an, dass angesichts der finanziellen Situation des rbb und seiner eingeschränkten Reichweite eine Schärfung des inhaltlichen Profils unausweichlich sei. Dabei schreckte Vernau auch nicht vor deutlichen Worten zurück. Es dürfe keine Denkverbote geben: Ist es sinnvoll, 7 Tage die Woche 24 h ein eigenes Drittes TV-Programm mit einem Marktanteil von 5,5 % zu produzieren, wenn die meisten zwischen 18 und 20 Uhr einschalten, um regionale Berichterstattung zu sehen? Wir müssen unsere Nutzer besser verstehen und für alle relevante, attraktive Formate und Inhalte anbieten.

Man müsse alles auf den Prüfstand stellen und bewerten, ob es ein bei unseren Nutzern erfolgreiches Angebot ist, ob es von Nutzen für die Gesellschaft als Ganzes ist, ob es zu unserem rbb-Profil als Landesrundfunkanstalt passt, also etwas mit Berlin oder Brandenburg zu tun hat oder besondere Kompetenzen des rbb in die ARD einbringt, so Vernau. Die Kernfrage sei, wie der rbb alle Beitragszahler mit seinen Programmangeboten auch zukünftig erreiche. Genau in dieser Frage sind wir auf einer schiefen Ebene, weil sich das Mediennutzungsverhalten so dramatisch ändert. Spätestens ab 2030 wird mehr als die Hälfte der Mediennutzung nicht mehr linear erfolgen. Darauf brauchen wir eine gute programmliche Antwort. Wir können nicht weiter 70 % unseres Etats investieren, um damit 40 % der Bevölkerung zu erreichen - diejenigen über 55 Jahre.

Die angestrebte programmliche Neuausrichtung wird von einem weitreichenden Sparprogram begleitet, welches erheblichen Zeitdruck für den Kurswechsel erzeugt. Denn der rbb muss bis Ende 2024 Rücklagen in Höhe von 41 Millionen Euro bilden. Dies ist notwendig, da die frühere Geschäftsführung des rbb unter Intendantin Patricia Schlesinger Mehrerträge nicht, wie von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs) erwartet, zurücklegte, sondern in den laufenden Haushalt einfließen ließ. Um dies rückgängig zu machen, ist der rbb gezwungen, bis Ende 2024 rund 41 Millionen Euro aus der bisherigen Planung zu nehmen: ein Drittel davon 2023, zwei Drittel im darauffolgenden Jahr.

Dr. Katrin Vernau kommentiert: Das wird nicht einfach werden - aber es ist zu schaffen, insgesamt sprechen wir von etwa rund fünf Prozent bezogen auf das Gesamtbudget bis 2024. Und je eher wir beginnen, umso mehr Handlungsspielraum haben wir. Um die Mitarbeiter zu beruhigen, schloss Vernau in dem Zusammenhang betriebsbedingte Kündigungen aus und stellte - trotz des engen Spielraums - Tarifverhandlungen angesichts der Inflation in Aussicht. Beim rbb freiwerdende Stellen werden allerdings ab sofort nur im Einzelfall und "nach strenger Prüfung" nachbesetzt.

Vernau betonte eine konsequente Nutzerorientierung der Angebote: Der rbb muss der Sender von Brandenburg und Berlin für die Menschen in der Region sein. Wenn wir für sie gefühlt 'ein Stück Heimat' sind, dann brauchen wir uns keine Sorgen, um unsere Legitimation zu machen, so die Intendantin. Notwendig sei zudem, in der ARD besser zusammenzuarbeiten, um doppelnde Programmangebote zu vermeiden. Der rbb stehe vor der Frage, wo seine besonderen Stärken liegen, die er in ein gemeinsames Portfolio einbringen könne. Kultur und Wissenschaft böten angesichts von Brandenburg und Berlin hier Möglichkeiten zur Profilierung, die aber noch intern zu diskutieren seien. Der interne Zukunftsprozess könne auch hier wichtige Hinweise liefern.

Darüber hinaus kündigte Katrin Vernau als Teil des Reformprozesses eine größere Öffnung des rbb nach außen an: Wenn die Gesellschaft die großen Fragen unserer Zeit verhandelt, darf der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht abseitsstehen, sondern kann einen Beitrag leisten. Es ist wichtig, dass wir uns dafür stärker als bisher für Kooperationen öffnen - mit Kultur- und Medieneinrichtungen, mit Bildungsstätten oder mit der Wissenschaft. Wir müssen nicht nur den Menschen einen persönlichen Nutzen bieten, sondern auch unseren gesellschaftlichen Nutzen unter Beweis stellen.


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Leserkommentare

  • User 1653680 schrieb am 19.11.2022, 16.29 Uhr:
    Glaube nicht, dass dies die Lösung gewesen wäre. Die DDR hätte man ja auch nicht bestehen lassen können. Ist aber die Frage, ob es EINE Rundfunkanstalt für den neuen Osten nicht auch getan hätte.
  • TeleKiecker schrieb am 19.11.2022, 16.08 Uhr:
    Die hätten von Anfang an den Deutschen Fernsehfunk bestehen lassen sollen. Ob ORB oder nun RBB - dieser Sender war vom Start weg nur eine einzige Enttäuschung.
  • Sentinel2003 schrieb am 20.11.2022, 02.39 Uhr:
    Joar...wenn man sich die Entwicklung des MDR ansieht....war ja auch hervorgegangen vom DDR Fernsehen....dann ist das eine einzige Schande mit dem RBB!

    Ich glaube, das Programm des ORB war irgendwie besser.