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Rebellischer Filmemacher Klaus Lemke gestorben

Der Regisseur und Drehbuchautor Klaus Lemke ist am gestrigen 7. Juli gestorben. Der Filmemacher wurde 81 Jahre alt. Dies berichtet unter anderem der Bayerische Rundfunk, der sich auf Informationen aus dem Freundeskreis des Regisseurs beruft. Lemke drehte keine Blockbuster. Er war ein Freigeist, der sich selbst als anti-intellektuell bezeichnete, stets unangepasst war und gegen den Mainstream arbeitete. Mit Filmen wie
Der am 13. Oktober 1940 in Landsberg an der Warth geborene Klaus Lemke schlug sich nach dem Abitur zunächst mit Gelegenheitsjobs durch. Er begann das Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg, brach dieses jedoch ab. 1963 fing er an, als Theaterregisseur in Düsseldorf und an den Münchner Kammerspielen zu assistieren, bevor zwei Jahre später sein erster Kurzfilm veröffentlicht wurde. 1967 erschien mit
Klaus Lemke sagte gerne, dass es für einen gelungenen Film drei Zutaten brauche: einen guten Busen, einen schlechten Regisseur - und kein Drehbuch. Klaus Lemke war der große Erotomane des deutschen Kinos, ein Freigeist, wie er wohl nur in München-Schwabing sich entfalten konnte
, schreibt BR-Kultur-Redakteur Knut Cordsen in seinem Nachruf. In erster Linie spielten Lemkes Filme in München, vorrangig in der Schwabinger Szene. Besonderes Markenzeichen war der Einsatz von Laiendarstellern, die Lemke in Cafés oder auf der Straße vom Fleck weg engagierte - darunter befanden sich die späteren Schauspielstars Cleo Kretschmer, Wolfgang Fierek und Dolly Dollar. Lemke wollte "echte Menschen" vor der Kamera, keine Selbstdarsteller.
Die Laiendarsteller in Lemkes Filmen sprachen oft im breiten bayerischen Dialekt, gerne in effektvollem Kontrast zu Anglizismen. Lemke habe dadurch authentisches Kino geschaffen und den Dialekt im deutschen Fernsehen salonfähig gemacht. Er arbeitete ohne ausgearbeitetes Drehbuch und ließ seinen Darstellern viel Raum für Improvisationen.
Ab 1992 drehte Lemke auch im Hamburger Rotlichtmilieu: Filme wie Lemkes Figuren sind Maulhelden, abgehalfterte Kiezgrößen, die ihre Rotzigkeit wie Motorradfahrer Lederjacken tragen, sprich im Wissen darum, früher oder später auf die Schnauze zu fallen
, so Maximilan Sippenauer vom BR.
In den darauffolgenden Jahren wurde es etwas ruhiger um Klaus Lemke, doch mit Produktionen wie
Insgesamt 60 Jahre lang hat Lemke stets mit kleinem Budget Filme gedreht. 1968 erhielt er für "48 Stunden bis Acapulco" den
Zu Ehren von Klaus Lemke zeigt das ZDF in der Nacht von Freitag (8. Juli) auf Samstag (9. Juli) Lemkes Fernsehfilm "Rocker" aus dem Jahr 1971, der anschließend auch in der ZDFmediathek abrufbar sein wird. Frank Zervos, stellvertretender ZDF-Programmdirektor:
"Mit Klaus Lemke verliert die Filmwelt einen echten, einen außergewöhnlichen Künstler: So unangepasst und ungebremst wie er es selbst war, so sind seine Filme, in denen er so liebevoll wie schonungslos Menschen und Milieus porträtierte. Es gelang ihm wie keinem anderen, locker-leicht die flüchtigen Momente einzufangen, die dem Publikum ein bitter-süßes Lächeln auf die Lippen zaubern können. Dabei blieb der 'rastlose Rocker' bis zuletzt seinen Prinzipien treu: Mit minimalem Budget, ohne Drehbuch und mit Laiendarstellerinnen und -darstellern machte er sein eigenes 'Ding'. Und mit seinem feinsinnigen Gespür entdeckte er dabei ganz nebenbei zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler. Der radikal improvisierende Autorenfilmer war seit Jahrzehnten mit dem ZDF verbunden. Wir verdanken ihm zahlreiche unkonventionelle Filme, die Kult-Status erreichten. Wir werden ihn schmerzlich vermissen."
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