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Scherz oder Ernst? Schweizer Fernsehen plant "Bunker-Show"

von Jutta Zniva in Vermischtes
(27.01.2009, 00.00 Uhr)
Kopfschütteln über Projekt "Alpenfestung"

Ist es ein Fake wie die "Nierenspendershow", ein fragwürdiger Faschings-"Scherz" oder tatsächlich ernst gemeint? Unter dem Motto "Die große TV-Mobilmachung" sucht das Schweizer Fernsehen für ein "Living-History-Projekt" 20 "wehrhafte" Männer, die "wie im Zweiten Weltkrieg" als Soldaten in einer Artillerie-Festung leben, sowie fünf Frauen, die auf einem Bauernhof "die Anbauschlacht" betreiben. "Alpenfestung - Leben im Réduit" soll vom 27. Juli bis 14. August gesendet werden und stößt nun im Vorfeld auf Kopfschütteln und Kritik.

Drei Wochen lang sollen die Teilnehmer für diese historische Dokusoap "unter möglichst echten Bedingungen" in einer in den Berg gebauten Artilleriefestung (Festung Fürigen in Stansstad) im Réduit, dem damaligen Rückzugsgebiet der Schweizer Armee, und auf einem Bauernhof leben. Das Geschehen, so das Schweizer Fernsehen, werde dokumentiert und zu tagesaktuellen Beiträgen verarbeitet. Experten und Zeitzeugen würden im Live-Gespräch mit Moderator Oliver Bono die historischen Fakten erläutern.

Nicht die großen militärischen Strategien stünden im Zentrum - vielmehr würden die Alltagsprobleme in den Vordergrund rücken: "Wie haben es Soldaten wochenlang in einer Kriegsfestung ausgehalten? Wie bereiteten sie sich auf Angriffe Hitlers vor? Wie schmeckte das rationierte Essen aus der Gamelle? Wie weit läuft man mit genagelten Schuhen und schmerzenden Füssen über die Alpenpässe? Und: Wie haben die Frauen im Zweiten Weltkrieg ohne die Hilfe der männlichen Arbeitskräfte die Lebensmittel-Produktion erhöht? Wie haben sie die Äcker bewirtschaftet ohne Traktor und Pferd? Wie in Zeiten der Rationierung überlebt?"

Das TV-Projekt "Alpenfestung" stößt nun auf Kritik: Den Verantwortlichen wird ein Aufleben des Nazi-Mythos und eine zu wenig ernsthafte Auseinandersetzung mit der Schweizer Geschichte vorgeworfen. Für den Basler Historiker Mario König beispielsweise klingt die Idee des SF "grauenhaft" und "affig". Es sei "abartig, eine solche Situation nachzuspielen." Auch Hans-Ulrich Jost, Historiker und Professor der Universität Lausanne, kann die "ganze Reduit-Mythologie" nicht ernst nehmen. Das Projekt sei "lächerlich, eine kindische Idee von verhinderten Pfadfindern". Protest gab es auch von Seiten der israelitischen Gemeinde in der Schweiz. Unterhaltungsshows, die auf dem Zweiten Weltkrieg basieren, halte man für fragwürdig.

600 Anmeldungen von Personen, die gern an dem "TV-Abenteuer" teilnehmen möchten, liegen dem SF angeblich bereits vor. Die Sendungsmacher würden regelrecht "überrannt".

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Leserkommentare

  • yrkoon schrieb via tvforen.de am 27.01.2009, 18.56 Uhr:
    Ich fänd's aus der Sicht interessant, festzustellen, ob man sich im Falle eines Atomkriegs in einen Bunker zurückzieht oder doch lieber die Bombe mit blossen Händen aufzufangen versucht.
    Allerdings würd ich mir das nicht ANGUCKEN, sondern teilnehmen wollen...
    ... wenn ich Zeit hätte ;))
  • yrkoon schrieb via tvforen.de am 27.01.2009, 20.42 Uhr:
    Ja eben, und auch die (Trink-)Wasservorräte eines Bunkers dürften nur geringe Reichweite haben, überhaupt die allgemeine Versorgung. Das ist eben die interessante Frage: GEHT man in einen Bunker, um vielleicht ein halbes Jahr länger zu leben (aber vielleicht ohne Strahlenkrankheit), oder schaut man sich das Heisenbergsche Leuchten mal so richtig aus der Nähe an ;)))
  • celia schrieb via tvforen.de am 27.01.2009, 20.23 Uhr:
    beim Atomkrieg ist dann alles verstrahlt, da ist auch nicht mehr viel mit Nahrung anbauen.