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"Ich bin kein Vergangenheitsmensch": Beatrice Richter und Showrunner Richard Kropf im Interview

(03.06.2019)
Richard Kropf, Drehbuchautor und Showrunnter von
TV Wunschliste: Herr Kropf,
Richard Kropf: Ich würde mich selbst als Familienmensch bezeichnen. Ich habe noch immer ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern, bin jetzt gerade vor zwei Wochen zum zweiten Mal Vater geworden...
Herzlichen Glückwunsch!
Richard Kropf: Danke. Was mich besonders interessiert, ist, was man von den Eltern mitnimmt, vielleicht auch unbewusst. Welche Verhaltensweisen übernimmt man und wie geht man mit den Erwartungen um, die Eltern, wie ich glaube, ja immer haben? Ob man versucht, diese zu erfüllen oder ob es an irgendeinem Punkt dazu kommt, dass man sich von ihnen lösen muss. Darum geht's auch in der Serie: Wie geht der Familienvater mit den Erwartungen seines Vaters um und wie gibt er dies an seine eigenen Kinder weiter?
Diese Art von gegenseitigem Druck zieht sich auch durch die Serie. Man spürt, jedes Mitglied der Familie hat seine eigene Agenda und die prallen aufeinander und es kommt zu mehreren "Coming Out"-Situationen, bezogen auf wichtige Lebensentscheidungen.
Richard Kropf: Ja, das Ganze wird so ein bisschen dadurch ins Rollen gebracht, dass der älteste Sohn, der adoptiert ist, sich aus diesem Erwartungskorsett befreit und sagt, ich will was ganz Anderes machen. Das wirft für die Eltern dann auch die Frage auf, ob sie mit ihrem eigenen Leben das angestellt haben, was sie sich mal vorgenommen hatten oder was ihren Träumen entspricht. Wir wollten nicht erzählen: Mitte des Lebens, du kannst nochmal alles rumreißen und dann wird alles gut! Dafür gibt es ja einfach nicht die Garantie.
Exemplarisch dafür ist auch eine Szene, in der Bettina Lamprecht als Mutter Sandra zu ihrem Sohn Philipp geht und eben zu seinen Plänen nicht sagt: "Glaub an dich, du schaffst es auf jeden Fall!", sondern sie sagt ihm: "Das wird ein harter Kampf".
Richard Kropf: Das ist es, genau. Wir wollten nicht die großen Luftschlösser bauen und alles steuert auf ein Happy End zu, sondern wir wollten sehr, sehr nah ans wahre Leben ran, wie es eben ist. Ein Happy End kann da immer auch nur von kurzer Dauer sein. Du kannst heute einen schönen Tag mit Happy End haben, aber morgen geht's von Neuem los. Jeden Tag sehen wir uns neuen Herausforderungen gegenüber gestellt und versuchen, das Beste daraus zu machen. Dieses Gefühl, gepaart aber mit einem Optimismus bei allen Figuren, das war das Ziel des Erzählens.
Man sagt ja manchmal "Früher war alles besser" und in 95 Prozent der Fälle stimmt es vermutlich nicht. Wenn man auf das Genre der Familienserie im deutschen Fernsehen blickt aber vielleicht schon. Die Sendeplätze von damals sind, vor allem in den Öffentlich-Rechtlichen, inzwischen hauptsächlich von Krimis besetzt. War es ein Ziel, sich mit "Das Wichtigste im Leben" das Genre der Familienserie zurückzuerobern, wenn auch in neuer Form?
Richard Kropf: Eine Serie, die ich früher geguckt habe, die eine ähnliche Stimmung und Melancholie hat, war
Im Normalfall treibt einen im Alltag ja auch nicht die nächste Leiche um, sondern viel alltäglichere Herausforderungen.
Richard Kropf: Das stimmt schon, aber es liegt auch in dieser Familie eine größere Tragik, die sich noch offenbaren wird. Wir haben den Luxus, dass wir sehr horizontal erzählen und bei den Fankhausers existiert eine gewisse Tragik, die sich im Laufe der Geschichte erst entblättern wird. Dennoch geht es um den Versuch, ein Publikum für diese Art von Geschichte zu bekommen, wo es nicht darum geht, was die Diagnose ist oder wer wen umgebracht hat. Das hat ja früher auch funktioniert und das fehlt mir.
Besten Dank für das interessante Gespräch!
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