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"Kein Vater, der im Keller Drogen produziert": Jürgen Vogel und Bettina Lamprecht im Interview

(02.06.2019)
Bettina Lamprecht ist Sandra Fankhauser
TV Wunschliste: Frau Lamprecht, was mögen Sie an Familienserien?
Bettina Lamprecht: Was ich an unserer Serie mag, ist, dass sie so entschleunigt erzählt wird. Es ist angenehm, dass man Zeit hat, den Figuren zu folgen und bei ihnen und deren alltäglichem Wahnsinn anzuknüpfen. Die Autoren haben, ohne auf den großen Plot-Hagel zu setzen, feine Geschichten geschrieben, die man so oder so ähnlich in jeder Familie erleben kann.
War das dann auch der entscheidende Punkt, warum Sie die Mutter der Familie Fankhauser werden wollten?
Bettina Lamprecht: Jürgen Vogel und ich hatten ein Casting, bei dem wir beide gemerkt haben, dass wir spielerisch hervorragend zusammen funktionieren. Das hat einfach extrem viel Spaß gemacht. Ich hatte außerdem eine Folge gelesen und sah es als Herausforderung, das vermeintlich Normale dieser Figur zu ergründen.
Fühlt man sich als Elternteil einer Fernsehfamilie seinen jüngeren Schauspiel-Kollegen besonders verantwortlich?
Bettina Lamprecht: Man fühlt sich verantwortlich, aber nicht unbedingt wegen der Elternrolle, sondern als Kollege mit 20, 30 Jahren mehr Erfahrung im Beruf. Wir hatten ja auch Kinder oder Jugendliche dabei, die überhaupt noch nie gedreht haben. Wenn Kinder dann auf einmal so viel arbeiten oder wie Sidney Holtfreter [Seriensohn Philipp] die Schule für ein halbes Jahr unterbrechen, guckt man schon, wie es denen geht und wie sie mit der neuen Anstrengung umgehen.
Eine Szene zwischen Sidney und Ihnen hat mich auch besonders beeindruckt. Darin geht Sandra zu ihrem Sohn Philipp, der ihr gerade erst gestanden hatte, dass er Balletttänzer werden will. Und sie sagt eben nicht zu ihm: "Glaub an dich, lebe deinen Traum, du schaffst es auf jeden Fall", sondern: "Das wird ein harter Kampf, stell dich drauf ein". Da war ich angenehm überrascht.
Bettina Lamprecht: Das freut mich. Es war mir nämlich wichtig, dass man Pathos und Kitsch vermeidet und trotzdem eine empathische Beziehung zu den Kindern darstellt. Das hat das Skript allerdings in vielerlei Hinsicht schon vorgelegt. Die Autoren verdienen hier das meiste Lob.
Gab es in Ihrer Familie auch einmal die Situation, in der jemand mit einem wohlwollenden Warnschild zu Ihnen kam?
Bettina Lamprecht: Lustigerweise, das Warnschild gab's nicht, aber es gab das Wohlwollen. Da hab ich sehr, sehr viel Glück gehabt in meiner Familie. Meine Schwester ist Künstlerin, ich bin Schauspielerin geworden, beides vermeintlich brotlose Gewerbe. Meine Eltern haben uns darin immer unterstützt. Das Thema der Sicherheit hat bei uns nie eine große Rolle gespielt. Meine Mutter hat fünf Berufe gehabt, mein Vater hat auch alles Mögliche gemacht und wir sind immer gut durchgekommen. Das hat sich auf uns übertragen. Das Einzige, was meine Mutter nie wollte, ist, dass wir Leistungssportler werden. Nicht, dass es da jemals irgendwie ne Tendenz gegeben hätte (lacht). Aber das war etwas, das wollte sie uns Kindern ersparen.
Wegen des damit verbundenen, körperlichen Verschleißes?
Bettina Lamprecht: Denk ich mal, auch dieses wahnsinnige Zeitkorsett, eine Art von ungelebter Kindheit und dann das Karriereende mit Mitte 30. Ich bin ja in der DDR groß geworden, da hatte Leistungssport auch nochmal eine andere Bedeutung und hätte vielleicht auch eine härtere Zäsur im Lebenslauf bedeutet.
Ich danke Ihnen für das interessante Gespräch!
Morgen veröffentlichen wir weitere Interviews zur Serie mit Beatrice Richter und Showrunner Richard Kropf.
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