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"Live nach Neun": Das Interview zur 1000. Sendung
(22.06.2022)
Seit 2018 gibt es im Vormittagsprogramm des Ersten eine morgendliche Portion gute Laune, die vor allem das Stammpublikum nicht mehr missen möchte.
Tim Schreder präsentierte am 14. Mai 2018 gemeinsam mit Isabel Varell die allererste Folge von "Live nach Neun", doch damals war er bereits seit Jahren als Moderator der
Auch Alina Stiegler ist nicht nur für "Live nach Neun" aktiv, sondern führt als Moderatorin regelmäßig durch
Mit TV Wunschliste-Redakteur Ralf Döbele sprachen Tim Schreder und Alina Stiegler über die Anfangszeit von "Live nach Neun", über besonders kuriose Momente im Studio, ihr Talent für Improvisation, die erwünschte Nähe zum Publikum - und darüber, wie die "Live nach Neun"-Ente plötzlich Nachwuchs bekam.
TV Wunschliste: Lieber Tim, liebe Alina - könnt ihr uns nochmal ein wenig daran teilhaben lassen, wie es damals im Frühjahr 2018 war, als "Live nach Neun" aus der Taufe gehoben wurde? Warum wolltet ihr ganz persönlich diese Sendung machen?
Tim Schreder: Ich glaube, man muss sich immer wieder dran erinnern, dass es ein wahnsinnig schneller Start war. Ich bekam eines Tages eine E-Mail und einen Anruf von unserer Chefin Niki Pantelous, wo es einfach hieß: Willst du nicht eine neue Morgensendung im Ersten moderieren?
Ich fand das spannend und gefühlt keine drei Tage später ging es auch schon los. Ich glaube, wir sind da alle ohne eine genaue Erwartung reingegangen, aber wir hatten dennoch ein klares Ziel: Wir wollten eine Sendung am Morgen machen, die die Menschen informiert, sie aber auch einfach mit guter Laune in den Tag bringt.
Wir haben sehr früh gesagt: Worüber auch am Küchentisch geredet wird, dafür wollen wir die verlängerte Bank sein im Fernsehen. Es war grandios, dass man von Null anfangen konnte, auf einem leeren Blatt Papier. Man konnte alles ausprobieren, alles machen, alles auch wieder wegwerfen, was einem dann nicht gefallen hat. Da gab es ja auch einiges, was inzwischen nicht mehr in der Sendung ist. Aber das war ein Privileg und deshalb denke ich da wahnsinnig gerne zurück, an diese Anfangszeit.
Alina Stiegler: Ja, das geht mir ganz genauso. Und da du ja auch nach den persönlichen Eindrücken und Motivationen gefragt hast... Wann hat man denn die Gelegenheit, bei der Entstehung einer neuen Sendung dabei zu sein, sie aktiv mitzugestalten? Wir haben so viel ausprobiert, in der Moderation, vom Team her, bei Rubriken. Es ist ein ganz, ganz großes Glück, so eine Erfahrung zu machen. Es gibt selten neue Sendungen, die mit so viel Mut geboren werden, gerade auch tägliche. Was ich so besonders schön daran finde: Von Anfang an hatte ich das Gefühl: Das ist jetzt unser Wohnzimmer.
Das werden viele Kolleginnen und Kollegen bestätigen. Wenn man in eine bestehende Sendung reinkommt, dann ist das nicht so richtig dein Wohnzimmer. Da braucht man Zeit, bis man sich sprichwörtlich mit dem nackten Popo aufs Sofa setzen kann. Aber bei uns war das von Anfang an unser Wohnzimmer und das macht, glaube ich, auch die Atmosphäre aus und daher kommt auch die gute Laune, die wir am Morgen bei "Live nach Neun" versprühen.
Ihr habt es gerade erwähnt, am Anfang wurde sehr viel ausprobiert, ich denke da etwa an die Kinder-Interviews im Studio oder die Rubrik "Ein Bissen Wissen". Woran erinnert ihr euch noch, was hat funktioniert und was nicht?
Tim Schreder: Das Konzept der Doppelmoderation war zunächst anders, wir wollten immer eine sehr freie Moderation haben, denn das ist wie unser Markenkern. Wir wollten echte, nahbare Moderatoren und Menschen sein, die nicht einfach nur Beiträge anmoderieren, sondern auch eine Haltung und die eigene Erfahrung mit einbringen. Aber das war am Anfang auch viel zu lang. Wir hatten ja Moderationsstrecken von vier bis sechs Minuten! Da mussten wir auch erst das Maß finden zwischen dem klassischen Moderieren und dem Austausch zwischen uns, das haben wir gezielt verändert.
Alina Stiegler: Das ist der Punkt, nicht wegwerfen, sondern verändern! Wir haben das Thema behalten, aber eine neue Form dafür gefunden, unterhaltsamer, witziger, dass man mehr unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen lässt. Wir durften so viel lernen durch all diese Erfahrungen und ich habe den Eindruck, dass die Zuschauer diesen Weg mit uns gemeinsam gegangen sind und dass "Live nach Neun" dadurch auch für sie zu ihrem Wohnzimmer geworden ist. Sie waren mit uns auf dieser Reise und haben sich von Anfang an auch immer sehr stark an der Sendung beteiligt. Wir haben die Reaktionen ja immer mit eingebunden, mit Fotos, Videos, Einwürfen und das ist ja auch heute noch so. Wir haben eine ganz große, rege und tolle Community bei Facebook und Instagram, die dann auch untereinander diskutiert bei Themen, das ist echt toll.
Auf der nächsten Seite blicken Tim Schreder und Alina Stiegler zurück auf ihren Weg vom ersten Blind Date zum gekonnten Moderations-Walzer. Außerdem verraten sie, welche "Live nach Neun"-Rubrik demnächst ein Comeback feiern wird.
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