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Prosit, "Vorsicht Falle"!

Vor 50 Jahren warnte Eduard Zimmermann erstmals vor Gauner-Tricks - von Ralf Döbele
(24.03.2014)

"Vorsicht Falle" im Gewand der 1970er (l.) und 1980er Jahre (r.).
"Vorsicht Falle" im Gewand der 1970er (l.) und 1980er Jahre (r.).


Die in den ersten Ausgaben von  "Vorsicht Falle" behandelten Maschen wirken aus heutiger Sicht kurios. Da gab es die Vertreter-Kolonne, die ahnungslosen Bauern überteuerte Melkmaschinen andrehte (August 1964). Eine mit den Fingern des Betrügers verdeckte Zahl führt nach der getätigter Unterschrift zur Auslieferung von 5.000 Rollen Toilettenpapier (August 1966). Und Gaststättenbesitzer sollten für vermeintlich populäre Würstchenautomaten überhöhte Kautionen abdrücken (2. Juni 1965). Viel erstaunlicher ist aus heutiger Sicht aber, dass viele der Gaunerstücke durch Tricks funktionierten, die heute viel mehr im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft präsent sind, als sie es offensichtlich damals waren: man soll keine Geschäfte an der Haustür abwickeln, nie sollte man ein Dokument unterschreiben ohne es zuvor auch gründlich gelesen zu haben, und vermeintlichen Amtspersonen, die unangekündigt auf der Matte stehen und Gebühren verlangen, sollte man ohnehin misstrauen und sich erst einmal den Ausweis zeigen lassen. Die konstante Wiederholung solcher Maximen in den ersten Jahren der Sendung zeigt, dass all diese Ratschläge damals keinesfalls so selbstverständlich waren wie heute. So überrascht es auch kaum, dass "Vorsicht Falle" bereits kurz nach dem Start mit dem  "Grimme-Preis" und der  "Goldenen Kamera" ausgezeichnet wurde.

Dennoch wurde die Sendung in den ersten zwei Jahrzehnten lediglich vier Mal im Jahr ausgestrahlt. An Material mangelte es Eduard Zimmermann sicher nicht, schließlich basierten viele der Einspielfilme auf den Erfahrungen von Zuschauern. Andere wurden Zimmermann durch die Polizei zugetragen, auf deren Bedürfnisse der Journalist ohnehin, wenn möglich, einging. So enthielten "Vorsicht Falle"-Sendungen in den Jahren 1965 bis 1967 bereits erste Fahndungen nach namentlich gesuchten Betrügern. Aus dem Bedürfnis der Kriminalpolizei, mit einem Schlag ein Millionenpublikum und damit eine große Zahl potentieller Zeugen zu erreichen, entstand bei Zimmermann schließlich die Idee zu jenem Kultklassiker, der noch immer eine der erfolgreichsten Sendungen des ZDF ist:  "Aktenzeichen XY...ungelöst". Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass "Vorsicht Falle" bereits 1971 den Sprung ins Farbfernseh-Zeitalter schaffte - was bei "XY" erst im Januar 1975 geschah.

Die Einrichtung des "Vorsicht Falle"-Studios war in den ersten zwei Jahrzehnten recht unspektakulär, glich mit einem hölzernen Schreibtisch und den an einer Schauwand angebrachten Fotos der abstrakten Version eines Kriminal-Büros. Deutlich moderner wirkte diese Einrichtung dann urplötzlich, als man bei den Farbsendungen für dieses Setting einen blass-türkisen Hintergrund wählte. Doch bereits 1974 wurde "Vorsicht Falle" von der Corporate Identity des ZDF eingeholt. Wie bei zahlreichen Sendungen der damaligen Zeit, war Zimmermanns neues Studio geprägt von der Farbe Beige. Als Einrichtung blieben lediglich ein Schreibtisch und eine Leinwand übrig, mit der die Filme angekündigt wurden.

Geradezu ein Quantensprung war da jene Studiodekoration, mit der die meisten Zuschauer wohl heute noch die Sendung verbinden. Ab 1984 wurde "Vorsicht Falle" sechs Mal im Jahr ausgestrahlt und fortan präsentierte Eduard Zimmermann die Sendung im Stehen vor zwei blauen Deko-Wänden, auf denen sich das Mantra "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" dutzendfach wiederholte. Der Moderationstisch war gläsern und modern, doch das Herzstück der Einrichtung war das neu geschaffene, runde "Vorsicht Falle"-Logo. Dessen 3D-Version wurde von Zimmermann gerne benutzt um sich während der Abmoderation einmal gemütlich anzulehnen. Der neue Vorspann mit schnellerer Musik kam in knalligem Türkis daher und entsprach in der Ästhetik den damals populären Amiga-Computerspielen. Selbst in der  "heute-show" nutzten Oliver Welke und Gernot Hassknecht bereits zweimal dieses kultige Dekor. Allerdings warnten die Beiden vor "Neppern, Schleppern und Schuldenmachern" wie der Commerzbank oder der Großen Koalition.

Bild: ZDF/Securitel/Screenshot

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