38 tlg. dt. Familienserie von Herbert Lichtenfeld.
Martha Hagenbeck (Tilly Lauenstein) ist die Seniorchefin des Tierparks Hagenbeck in Hamburg. Direktor ist ihr Sohn Christoph (Peter Striebeck), ein engagierter Mann, der sich liebevoll um die Tiere im Park kümmert und sich auch für Umweltprojekte außerhalb einsetzt. Er ist mit Sylvia (Heidemarie Wenzel) verheiratet, die den Teenager Tobby (Wanja Mues) mit in die Ehe gebracht hat. Dessen Vater ist der Modeschöpfer Gilbert Mack (Jörg Pleva). Marthas anderer Sohn Thomas (Rainer Rudolph) ist mit Ingrid (Daphne Wagner) verheiratet, Bernd (Christian Dalesch) ist ihr gemeinsamer Sohn. Thomas arbeitet im Bankhaus seines Schwiegervaters, dem fiesen und gerissenen Bankier Straaten (Charles Regnier), der aus Hagenbeck gern einen großen Vergnügungspark machen würde. Marthas Tochter Miriam (Giulia Follina) ist das schwarze Schaf der Familie. Sie verkauft ihre Tierparkanteile an Straaten und zieht davon, ohne in den nächsten Jahren von sich hören zu lassen.
Marthas beliebter Bruder Franz Sellenbrook (Ernst Stankovski) stirbt im Februar 1991. Elsa Littmann (Eva Brumby) ist Sylvias Mutter, Sir Henry (John van Dreelen) ein alter Freund der Familie. Saskia (Constanze Wetzel), die Enkelin des alten Gärtners Felix Jungklas (Franz-Josef Steffens), wird von Gilbert Mack als Model engagiert und kommt mit Bernd zusammen. Ihre Eltern, Hannes (Reiner Scheibe) und Gesine (Astrid Meyer-Gossler), sind permanent zerstritten.
Im Tierpark arbeiten noch Betriebsinspektor Ritschel (Michael Grimm), die Pfleger Cora Kirsch (Nicole Boguth), Klaus (Dirk Martens), Werner (Joshy Peters), Futtermeister Bruno (Dirk Dautzenberg), der alte Willy Stein (Otto Tausig), der von einem Zirkus kommt, und Christophs Sekretärinnen (Gertrud Nothorn und Traudl Sperber), die ihm den Rücken freihalten. Später kommen Max (Reiner Strecker), der das Aquarium aufbaut, und seine Freundin Christina Weiher (Helen Suyderhoud) dazu. Susanne (Laura G. Temeltas) ist das Hausmädchen der Hagenbecks, Meta Haark (Lonny Kellner) die alte Haushälterin. Susanne verlässt die Villa Hagenbeck im März 1991.
Sylvia bringt am Ende der ersten Staffel Christophs Baby Alexander John zur Welt. Nur wenig später, nach der Tauffeier im Juli 1992, kommt sie mit dem Kind bei einem Autounfall ums Leben. Um Abstand zu gewinnen, fährt Christoph nach Dänemark und lernt noch auf der Fähre Rebecca Holt (Beatrice Kessler) kennen. Der neue Tierparkinspektor Gessling (Jürgen Heinrich) tritt seinen Dienst an. Tobby studiert nach seinem Abitur Tiermedizin, Bernd Betriebswirtschaft.
Die dritte Staffel beginnt im Juni 1994 mit Gesslings Abschied: Er geht nach Australien. Sein Nachfolger wird für genau eine Folge Inspektor Rabe (Matthias Ponnier): Alle hassen ihn, er kündigt, und Cora übernimmt den Posten. Rebecca, längst Christophs Freundin, lässt sich im Tierpark einspannen. Und plötzlich wird alles wieder ein großes Familienunternehmen: Thomas trennt sich von seiner Frau und der Bank seines fiesen Schwiegervaters - nach einer kurzen Affäre mit dessen Mitarbeiterin Eva Biddendorf (Angelika Thomas) - und heuert bei Hagenbecks an, und auch Miriam kehrt zurück und wird die neue Tierärztin. Tobby und seine Freundin Steffi (Julia Bremermann) gehen in die USA, und am Ende heiraten Christoph und Rebecca.
Zwischendurch reden alle dauernd über Ökologie, außerdem trompeten Elefanten, planschen Delphine und schlüpfen Strauße in vielen herrlichen Bildern (obgleich man einigen davon ansah, dass sie aus anderen Produktionen stammten und einfach in die Serie hineingeklebt wurden). Die elf Drehbücher für die komplette dritte Staffel schrieb Hauptdarsteller Peter Striebeck selbst. Den Tierpark Hagenbeck in Hamburg gibt es wirklich, er heißt auch so. Die Figuren aus der Serie gibt es nicht, sie heißen nur so.
Die Mischung aus typisch seichtem Familiendrama mit Umweltthemen und schönen Bildern machte Unsere Hagenbecks Anfang der 90er erwartungsgemäß zu einer der erfolgreichsten Vorabendserien. Nach einem Pilotfilm zur Primetime liefen die 50 Minuten-Folgen donnerstags um 19.25 Uhr.
Das Fernsehlexikon*, Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier.