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Michelle (Sutton Foster) landet Hals über Kopf in einem vollkommen anderen Leben
Michelle (Sutton Foster) landet Hals über Kopf in einem vollkommen anderen Leben


Das Ensemble

Hauptdarstellerin Sutton Foster ist seit Jahren einer der größten Broadway-Stars, wurde bereits mit dem 'Tony' als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Dank ihrer Tanzkünste und ihres komödiantischen Timings erweist sie sich als Idealbesetzung. Mit Kelly Bishop, die ebenfalls eine klassische Ballettausbildung genossen hat, verbindet sie vom ersten Moment an eine wunderbare Chemie, die jede gemeinsame Szene zu einem witzigen oder dramatischen Feuerwerk werden lässt.

Neben den beiden Frauen wird Paradise von weiteren interessanten Figuren bevölkert. Egal ob es Hubbles untröstliche Ex-Freundin ist, der Surfer Dude-Barkeeper von nebenan oder eine der exzentrischen Freundinnen von Fanny - selbst in den kleinsten Nebenrollen ist hier Potential für sehr viel mehr erkennbar und man will als Zuschauer auch unbedingt mehr über alle Bewohner erfahren. Das Augenmerk liegt bei den Nebenrollen aber vor allem auf einem Quartett junger Ballettschülerinnen, wobei die talentierte aber zickig-unmotivierte Sasha (Julia Goldani) und die unter mangelndem Selbstbewusstein leidende Bettina (Kaitlyn Jenkins), von allen nur "Boo" genannt, zunächst den stärksten Eindruck hinterlassen. So ist  "Bunheads" mit unheimlich starken Frauenfiguren über mehrere Generationen hinweg bestens gerüstet, nicht nur für die erste Staffel, sondern auch weit darüber hinaus.

Buch und Regie

Amy Sherman-Palladino hat "Bunheads" in jeder Beziehung ihren Stempel aufgedrückt, was man durchaus als großes Qualitätsmerkmal verstehen darf. Zum Schreien witzig, überaus elegant, dramatisch und überraschend gestalten sich die ersten Episoden, die von Palladino selbst inszeniert wurden und die einfach nur Heißhunger auf die Fortsetzung machen. Ingesamt ist bei beiden Hauptfiguren bemerkenswert, wie klar sie ihr eigenes Leben und die Fehler, die sie gemacht haben, einschätzen können. Im Gegensatz zu  "Gilmore Girls" geht es hier zunächst nicht um das Streben nach einer vielversprechenden Zukunft. Sowohl Michelle als auch Fanny haben feststellen müssen, dass sie genau diese Chancen bezogen auf ihr Künstlerleben selbst verspielt haben. Und doch liegt über Paradise die Hoffnung auf einen Neuanfang und die Bestätigung der alten Weisheit, dass man manchmal nicht bekommt, was man will, sondern genau das, was man braucht.

Ähnlich wie bei "Gilmore Girls" sind auch in "Bunheads" Amy Sherman-Palladinos Dialoge so etwas wie der heimliche dritte Hauptcharakter. Jeder Streit ist gespickt mit zahlreichen Popkultur-Verweisen. Nie führt eine einfache, gerade Gesprächslinie zum Ende einer Szene. Mit einem Ensemble, das diesen Stil wunderbar trägt und mit einer neuen und dennoch vertrauten Welt, in der Palladino ihre Figuren angesiedelt hat, ist eine deutliche Weiterentwicklung und inhaltliche Tiefe erkennbar, die sowohl Hardcore-Fans als auch Gelegenheitszuschauer bezaubern dürfte.

Fazit

"Bunheads" füllt im aktuellen Fernsehaufgebot eine Lücke, von der man zuvor nicht wirklich wusste, dass sie da war. Die Serie erreicht dieses Kunststück durch ein warmes Ambiente, ein hervorragendes Ensemble und großartige Drehbücher, die Sherman-Palladinos unverwechselbaren Stempel tragen. Ähnlich wie  "The Newsroom" an der Drama-Front durchbricht "Bunheads" als Comedy den allgemein um sich greifenden Zynismus und präsentiert eine Welt, von der man als Zuschauer einfach nur ein Teil sein möchte. Für Serienfans ist dabei "Paradise" als Ortsbeschreibung durchaus wörtlich zu nehmen.

Meine Wertung: 4.5/5

© Alle Bilder: ABC Family


 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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