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Bericht von der Aufzeichnung der Jubel-Show für Thomas Gottschalk und Mike Krüger
"40 Jahre Supernasen" mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk
RTL
"40 Jahre Supernasen": So feierte RTL im Berliner Admiralspalast/RTL

Anmerkung: Der folgende Bericht entstand vor Ausstrahlung der fertig geschnittenen Show  "40 Jahre Supernasen" auf RTL.

Natürlich ist ein sehr großer Teil der am vergangenen Dienstag (16. August) gegen 17.30 Uhr vor dem Admiralspalast wartenden Menschenmenge schon mit "herbstblondem" Haar gesegnet, wie Thomas Gottschalk es vielleicht ausgedrückt hätte. Das liegt aber in der Natur der Sache, denn wer die Supernasen-Filme tatsächlich noch im Kino gesehen hat, muss schon damals eine gewisse Reife gehabt haben - und hat sie heute umso mehr. Aber auch jüngeres Publikum, das zumindest  "Wetten, dass..?" oder den "Nippel" kennt, begehrt in der prallen Sonne Einlass in das Traditionstheater an der Berliner Friedrichstraße. Mit Tickets um 15 Euro erinnern RTL und Produktionsfirma UFA Show & Factual auch preislich an die 80er Jahre, günstiger kommt man sonst wohl kaum in dieses Haus.

Geduldiges Warten auf den Einlass.
Geduldiges Warten auf den Einlass. Mario Müller/TV Wunschliste

Obwohl es zuvor schriftlich heißt, dass man die Corona-Masken erst am Platz und nach Aufforderung des Warm-Uppers abnehmen dürfe, hält sich bald schon niemand mehr daran, und Deutschlands Warm-up-Gott Christian Oberfuchshuber kann sich den Hinweis sparen. Routiniert animiert er im Auftrag der Regie das Publikum, diverse Applaus-Varianten zur Vorabaufzeichnung zu spenden, schließlich sollen die Cutter ja was zu tun haben. Warum sowas bei Live-Shows auch ohne Konservenklatschen funktioniert, bleibt ein Rätsel.

Nach einer knappen halben Stunde hat "Fuchsi" alles erklärt und Moderatorin Laura Wontorra vorgestellt, die auch gleich erklärt, warum sie den Job bekommen hat: Schließlich habe sie durch ihren Vater Jörg schon einige Erfahrung in der Altenbetreuung.

Der Vorspann läuft, der Vorhang gibt den Blick auf eine festliche Bühne frei, für die sich Designer und Werkstatt durchaus Mühe gegeben haben. Frau Wontorra wird herzlich empfangen und holt auch zügig die beiden Jubilare Mike Krüger und Thomas Gottschalk auf die Bühne, die mit stehenden Ovationen gefeiert werden.

Mike Krüger (l.), Thomas Gottschalk (M.) und Laura Wontorra
Mike Krüger (l.), Thomas Gottschalk (M.) und Laura Wontorra RTL/Manfred H. Vogel

Die Show läuft bei RTL, man will auf Nummer sicher gehen und setzt den beiden Blockbuster-Legenden die deutlich jüngeren Spaßmacher Chris Tall und Oliver Pocher auf die Nachbarsessel, damit mehrere Humorebenen bedient werden. Auf beide Rampensäue ist witziger Verlass, und auch Pochers Spitzen gegen seinen Arbeitgeber RTL sorgen für launige Momente abseits der Moderationskarten. Da hat es Laura Wontorra, Jahrgang '89, nicht leicht, ihre Glaubwürdigkeit in Sachen Begeisterung für das filmische Schaffen von Thommy und Mike zu beweisen. Die ein oder andere Lobhudelei und "Großartigkeit" wirkt dann doch etwas zu dick aufgetragen und lässt zu oft ironische Distanz vermissen. Schließlich sprechen die zahlreich eingestreuten Ausschnitte aus  "Piratensender Powerplay",  "Die Supernasen",  "Zwei Nasen tanken Super" und  "Die Einsteiger" ja für sich.

Kurz nachdem man sich gefragt hat, warum Frauke Ludowig plötzlich mit auf der Bühne sitzt, erfährt die Gästeriege wieder etwas mehr Relevanz, als sich die damaligen Schauspiel-Kolleginnen Anja Kruse, Denise Biellmann und Andrea L'Arronge dazugesellen. Leider bleiben die Anekdoten von den Dreharbeiten zeitlich sehr kurz bemessen, hiervon hätte es durchaus etwas mehr sein dürfen. Unverständlich auch, warum die drei Damen nicht höflich mit Publikum verabschiedet, sondern während einer durchaus witzigen Quiz-Einlage mit Jörg Pilawa im Off aus dem Studio geleitet werden.

Für einen kleinen "Wetten, dass..?"-Moment sorgt eben jener jetzt wieder bei Sat.1 unter Vertrag stehende Moderator, als er einen Mann aus dem Publikum spontan mit auf die Bühne bringt, der sich zuvor im Zuschauerraum ihm gegenüber wiederholt als großer Gottschalk-Fan bekannt hatte. Wie man es vielleicht noch von früheren Saalwetten-Einreichern kennt, darf der Mann eine Zeit lang auf der Bühne Platz nehmen, wird aber im Off vor allem von Mike Krüger unterhalten, anstatt von seinem Idol Thomas Gottschalk.

Dass Handys grundsätzlich ausgeschaltet sein sollten und andere Zuschauer sie sogar abgeben mussten, widerspricht der redaktionellen Idee, beim von Heino neu interpretierten Hubert-Kah-NDW-Hit "Sternenhimmel" doch bitte die Handy-Lampen erstrahlen zu lassen. Der 83-jährige Kult-Schlagerbarde war in den Filmen beliebtes Opfer verbaler Attacken der "Supernasen" und sich für einen Auftritt nicht zu schade.

Nicht alle Handys blieben ausgeschaltet.
Nicht alle Handys blieben ausgeschaltet. Mario Müller/TV Wunschliste

Zu den weiteren Gästen zählen Hans Werner Olm, Ingolf Lück, der österreichische Schauspieler, Regisseur und damalige Produktionsleiter Otto Retzer sowie Sängerin Ella Endlich, deren Einladung mit der hanebüchenen Behauptung begründet wird, sie sei möglicherweise das in einem der "Supernasen"-Filme gezeigte Baby. Das wird zwar am Ende dementiert, macht aber den künstlichen Vorwand umso deutlicher, denn immerhin ist sie ja wohl eher tatsächlich da, um mit Mike ein Duett zu singen. Der gibt natürlich auch ein Medley seiner Nippel-, Bodo- und Walther-Hits zum Besten, auch wenn er dafür leider Neuversionen ohne seine ikonische Gitarre nutzt.

Auch NDW-Legende Markus Mörl darf nochmal richtig 80er-Jahre-"Gas geben" und "Spaß haben", wie alle anderen begleitet von einer wahrhaftigen Live-Band, die den Abend musikalisch untermalt.

Am Ende ist es Gott sei Dank Oliver Kalkofe, der wie die "Muppets"-Rentner Waldorf und Statler auf dem Balkon des Theaters wenige Meter neben mir erscheint, die Filme in seiner liebenswürdig-gehässigen Art anhand zitierter zeitgenössischer Rezensionen auseinandernimmt und auf den einzig richtigen Olymp stellt - nämlich den des Trash.

Das Schlussbild bleibt natürlich Gottschalk und Krüger überlassen, die den Abend mit ihrer seit mehr als 40 Jahren bekannten Kalauer-Leichtigkeit zweieinhalb Stunden lang zuverlässig kommentierten und jetzt gemeinsam mit Status Quos "Rockin' All Over the World" finalisieren.

Am Ende bleibt unter anderem hängen, dass Katja Flint in "Piratensender Powerplay" ihre erste Schauspiel-Rolle hatte, dass tatsächlich in jeder Werbepause der Studioboden neu poliert wird, und dass Oliver Kalkofe sich vor dem Auftritt im heißen Theater mit einem kleinen Akku-Ventilator den Kopf kühlt.

Für Ordnung wird gesorgt...
Für Ordnung wird gesorgt... Mario Müller/TV Wunschliste

Die viel diskutierte Fortsetzung der Filmreihe wird allerdings auch in dieser Jubiläumsshow nicht verkündet, hier will man wohl tatsächlich erst die Resonanz auf die bundesweite Kino-Wiederaufführung von "Piratensender Powerplay" am 18. September abwarten.


 

Über den Autor

  • Mario Müller
Mario Müller, Jahrgang 1980, hat in seinem ersten Lebensjahrzehnt alles aufgesogen, was der Eiserne Vorhang per UKW nach Thüringen durchgelassen hat. „Wetten dass..?“, „Dalli Dalli“ und „Löwenzahn“ im ZDF genoss er ebenso wie „Verstehen Sie Spaß?“, „Donnerlippchen“, „Das A-Team“, „Remington Steele“ und die „Munsters“ (1988 noch mit Untertiteln) im Ersten oder „Monty Python's Flying Circus“ im vergrieselten Empfangsbild des über den Sender Hof ausgestrahlten Bayerischen Fernsehens. Nach dem Mauerfall durfte er noch die glorreiche Zeit von RTLplus mit „Alles nichts, oder?“ und „Der Preis ist heiß“ erleben, dem Ende des DDR-Fernsehens mit großartigen Sendungen wie „He Du!“, „Wennschon, dennschon“ und „ELF99“ nachtrauern und sich darüber freuen, dass das langlebigste Unterhaltungsformat Deutschlands, „Außenseiter - Spitzenreiter“, auch heute noch läuft. Auf ewig geprägt und geschädigt von Herbert Feuerstein, Harald Schmidt und David Letterman kann er das heutige Programmangebot oft nur noch mit Humor ertragen - und ist für jeden Qualitäts-Lichtblick dankbar. Der Kommunikations- und Geschichtswissenschaftler hat als Autor und Redakteur alle Medien durch und schreibt seit 2007 für TV Wunschliste.

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Leserkommentare

  • simonNeckar schrieb via tvforen.de am 25.08.2022, 10.50 Uhr:
    Ich fand die Idee einer Show zum Thema 40 Jahre die Supernasen eigentlich sehr gut, doch die Umsetzung war leider gut gemeint aber nicht so gut gemacht. Die Filme sind auch heute noch unterhaltsam und durchaus witzig und zeigen vor allem den komödiantischen Zeitgeist der achtziger Jahre ,dies muss man beim heutigen Ansehen natürlich im Hinterkopf behalten.Ich hätte mich über wesentlich längere Interviews mit den damals beteiligten Schauspielerinnen und Schauspielern gefreut .
    Darüber hinaus wären zum Beispiel Videos von Pannen bei der Produktion der Filme oder viel mehr Anekdoten über Ereignisse am Rande der Filme interessant gewesen.
    Gerne hätte ich auch mehr Bilder von den Premieren der Filme gesehen , vielleicht aus dem Nachrichtenarchiv bei ARD ZDF oder RTL , auch wäre es interessant gewesen auf die Ausstellung die in Velden stattgefunden hat zum Thema Supernasen mehr einzugehen. Welche Exponate wurden dort gezeigt ?
    Es war durchaus eine gute Idee Roman Gottschalk einmal auf den Spuren seines Vaters wandern zu lassen ,aber dieses Potenzial wurde leider nur zu sehr geringen Prozentsatz ausgeschöpft. Da wäre viel mehr drin gewesen.Man hätte Roman Gottschalk ein bisschen mehr professionelle Anleitung zum Interviewführen oder durch eine Sendung zu führen an die Hand geben müssen. Die Beteiligung von Gästen wie Oliver Pocher oder Frauke Ludovicas war wirklich unnötig und hat der Show insgesamt nicht gut getan.
  • *Roger* schrieb via tvforen.de am 25.08.2022, 08.32 Uhr:
    Leider war dies eine (fast reine) RTL "Nasen" Veranstaltung...

    Ich kann nur wiederholen, was hat eine Frauke Ludowig, Oliver Pocher, Chris Tall dort zu suchen, einfach um die "jungen" Anszusprechen, oder was ?

    Die wahren Gäste der damaligen Zeit wurden abgefrühstückt, wo selbst Gottschalk verwundert war, "wo denn die Damen hin sind"...
    Dieser Sendung passte einfach nicht zur RTL, obwohl die Produktionsfirma LisaFilm früher viele Serien und Filme in den 90 er Jahren produzierte für den Sender, aber zu heutigen Zeit leider nicht mehr tragbar.
    Die Quoten waren ja die Quittung....
  • Phantomias schrieb am 22.08.2022, 06.35 Uhr:
    Was RTL (und auch andere Sender) wohl nicht zu verstehen scheinen, ist was die echten Fans sich von solch einer Sendung erwarten; reichlich Hintergrundinfos + Anekdoten vorgetragen von den tatsächlich beteiligten.
    Die sollten sich vielleicht mal auf Netflix so Formate wie "Das waren unsere Kinojahre" anschauen. DAS ist es, was Fans interessiert.
  • Torsten S schrieb am 21.08.2022, 09.57 Uhr:
    Wiedermal solch eine billig produzierte Show ohne Charme mit zuweilen Gästen die doch garkeinen Bezug zu den Filmen haben. Nur weil ein Chris Tall sich die Filme mal angeschaut hat, ist er noch lang kein Fan. Also, was sollte er da? RTL und seine in der letzten Zeit produzierten Shows ähnlich wie Sat.1/Pro7 am Geldsparen. Man sieht es an der ganzen langweiligen Ausstattung und das keine rechte Stimmung aufkommt. Es gibt bestimmt im Hintergrund ein Leuchtschild, dass aufblinkt um zu Applaudieren. Unerträglich.
  • Krid H. Erne schrieb via tvforen.de am 20.08.2022, 23.26 Uhr:
    Roman Gottschalk zuzuhören, ist auch eine zumtung.
    Der wirkt eher wie der zuständige Zivi von Tommy
  • serienfan100 schrieb am 20.08.2022, 23.22 Uhr:
    Noch einen Tag vor der Aufzeichnung habe ich eine Email bekommen für gratis Tickets.
    Nachdem es schon 2 Wochen vorher regelmäßig Benachrichtigungen gab.
    Das zeigt doch nur wie sehr man sich dieses Special wünscht - nämlich keiner.
  • FOD 1303 schrieb am 20.08.2022, 22.18 Uhr:
    ...mußte umschalten
    war nicht mein geschmack
  • Krid H. Erne schrieb via tvforen.de am 20.08.2022, 20.53 Uhr:
    Alles im typischen RTL Format.
    Ein Publikum das für jeden scheiss klatscht und deren Fressen man nicht sehen will, eigengewächse wie Tall und sein Freund Pocher, die für mich kein bezug zu den Filmen haben.
    Laura Wontorra ? Palawa Ludowig und Markus Möhrl - wieso ?
    Zum Glück wie oben erwähnt, richtige Weggefährten wie, L´Arrounge, Olm, Retzer und Kruse die auch was zu erzählen haben.
    Im ganzen kann man sich auch auf die Gespräche der 4 oben genannten beschränken.
  • der RTL löwe schrieb via tvforen.de am 20.08.2022, 23.08 Uhr:
    Da kann ich nur zustimmen, ich habs 15 min ausgehalten, dann hab ich umgeschaltet. Als ob sonst keiner mehr aus der Zeit lebt, der auch Teil der Filme war.