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Interview mit Carolin Kebekus: "Früher war ich die, die dauernd nur Asis spielt."

Über den "Deutschen Comedypreis", "PussyTerror TV" und die Anfänge ihrer Karriere - von Glenn Riedmeier
(30.10.2015)

Carolin Kebekus fährt die Krallen aus
Carolin Kebekus fährt die Krallen aus© WDR/Frank Schoepgens


wunschliste.de: Eine feste Größe wird sich 2016 aus dem Fernsehen verabschieden und auf jeden Fall eine spürbare Lücke hinterlassen: Stefan Raab. Wie sehr hat Sie diese Nachricht überrascht?

Carolin Kebekus: Dass Stefan Raab  "TV total" beenden wird, damit musste man irgendwann rechnen. Aber mich hat überrascht, dass er wirklich mit allem aufhört. Er ist mit 49 Jahren schließlich noch nicht alt und versprüht einen großen Ehrgeiz. Er hat damals bei VIVA angefangen und sich dann so bewundernswert hochgearbeitet. Er ist so fleißig und vielseitig talentiert, da kommt so schnell kein anderer ran. Aber ich habe auch Respekt davor, dass er sagt: "Das war‘s jetzt." Er hinterlässt jetzt natürlich eine riesengroße Lücke.

Stimmt, das wird nicht leicht für ProSieben. Hat sich der Sender bereits bei Ihnen gemeldet, ob Sie im nächsten Jahr Lust hätten, ein paar der frei gewordenen Sendeplätze zu übernehmen?

CK: Nicht, dass ich wüsste! [lacht]

Stefan Raab hat in "TV total" auch stets dem Comedy-Nachwuchs eine Plattform geboten, um bekannter zu werden. Das fällt künftig auch weg...

CK: Richtig, das ist auch nicht unterschätzen. Den  "Quatsch Comedy Club" gibt es ja als TV-Sendung nicht mehr und  "NightWash" läuft nur versteckt bei Einsfestival. Heutzutage wird es dem Nachwuchs nicht leicht gemacht. Ich habe oft das Gefühl, dass Talente schnell von Agenturen oder Sendern abgegriffen werden und dann nach oben gepusht werden. Die meisten haben gar keine Chance mehr, sich langsam zu entwickeln und Schritt für Schritt zu lernen. Früher hat die Öffentlichkeit die ersten Schritte gar nicht so mitbekommen, heute landet vieles direkt bei YouTube und die Künstler sind der Kritik ausgesetzt. Ich weiß nicht, ob es heute überhaupt noch möglich ist, eine Karriere wie Stefan Raab zu machen.

Carolin Kebekus 2006 als Moderatorin der "Freitag Nacht News"
Carolin Kebekus 2006 als Moderatorin der "Freitag Nacht News"© RTL

Blicken wir mal ein wenig auf Ihre eigene Karriere zurück. Sie haben 1999 als Praktikantin bei den  "Freitag Nacht News" von RTL angefangen und waren in der letzten Staffel auch gemeinsam mit Ingo Appelt und Jürgen Bangert als Moderatorin der Sendung im Einsatz. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Zeit?

CK: Für mich sind das zwei verschiedene Abschnitte. Als ich dort als Praktikantin angefangen habe, war ich 19 Jahre alt und wusste noch gar nicht, was ich beruflich eigentlich machen will. Ich hatte das Glück, dort viele tolle Menschen kennenzulernen, darunter die Autoren Chris Geletneky ( "Ladykracher"), Morten Kühne ( "heute-show") und Tommy Jaud ("Vollidiot"). Es war eine sehr kreative Atmosphäre und wir konnten sehr viel ausprobieren. Da nur sehr wenig Budget zur Verfügung stand, konnte ich als Praktikantin viel selbst machen, ich habe synchronisiert und auch schon Rollen übernommen. Es war für mich wie eine Ausbildung. Als ich dann ein paar Jahre später als Moderatorin verpflichtet wurde, war das für mich total abgefahren. Ich, die "Kleene", die früher allen den Kaffee und die Abläufe gebracht hat, durfte auf einmal die Sendung selbst schmeißen. [lacht]

Anschließend wirkten Sie in diversen, kurzlebigen Ensemble-Comedys wie der  "RTL Comedy Nacht", der  "Wochenshow"-Neuauflage, der Sketchreihe  "WunderBar" oder der Versteckte-Kamera-Sendung  "Die einzig wahren Hochzeitscrasher" mit. Waren Sie frustriert, weil all diesen Formaten keine lange Lebensdauer beschieden war und war es schwierig, damit umzugehen?

CK: Ja, das war natürlich frustrierend - gerade auch, weil wir bei der "RTL Comedy Nacht" so ein cooles Team waren. Ich habe zu den meisten heute immer noch Kontakt. Wir hatten total Lust auf die Sendung, der Sender hat allerdings leider nicht lange durchgehalten und weniger an uns geglaubt. Die großen Vorbilder  "RTL Samstag Nacht" und "Die Wochenshow" waren zu Beginn auch nicht perfekt oder erfolgreich. Man hat den Sendungen aber die Zeit gegeben, sich zu entwickeln - uns leider nicht. Diese Erfahrung habe ich mehrfach gemacht und irgendwann war ich dann schon fast daran gewöhnt, dass meine Projekte nur eine Staffel überleben. Glücklicherweise hat sich immer wieder etwas Neues ergeben, insofern waren diese Erfahrungen am Ende nicht soo schlimm. Parallel habe ich mit Stand-Up-Comedy angefangen, auch damit ich mit meiner Kunst nicht von einem Sender abhängig bin. So konnte ich mir allmählich ein eigenes Publikum aufbauen, das mir Gott sei Dank bis heute die Stange hält.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, weshalb sich Carolin Kebekus mit ihrem ersten Soloprogramm lange Zeit gelassen hat und wie sie mit Schubladendenken umgeht.

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Leserkommentare

  • Sentinel2003 schrieb am 16.08.2016, 15.30 Uhr:
    Schönes Interview!!