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Interview mit Carolin Kebekus: "Früher war ich die, die dauernd nur Asis spielt."
(30.10.2015)
wunschliste.de: Mit kürzeren Stand-Up-Nummern sind Sie bereits vor rund zehn Jahren bei "NightWash" oder im "Quatsch Comedy Club" aufgetreten. Bis Sie allerdings mit ihrem ersten abendfüllenden Bühnenprogramm "PussyTerror" durch Deutschland getourt sind, hat es noch vergleichsweise lange bis 2011 gedauert. Wie kam das?
Carolin Kebekus: Ich hatte damals noch nicht das Gefühl, das ich dazu bereit bin. Ich habe irgendwie gespürt, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht richtig gewesen wäre, meine damaligen 20 Minuten Material zu einem zweistündigen Programm aufzublasen. Deshalb habe ich mir lieber Zeit gelassen, bis ich genügend Ideen hatte, die ein abendfüllendes Programm auch wirklich tragen.
Mit diesem Programm waren Sie insgesamt vier Jahre unterwegs und im Laufe der Zeit hat es sich inhaltlich sehr verändert...
CK: Ja total. Eigentlich waren das zwei bzw. drei Programme, die unter dem Namen "PussyTerror" liefen. Diese Entwicklung kommt ganz automatisch, weil immer neue, aktuelle Themen dazukommen.
Zu Ihren häufigsten Themen auf der Bühne gehört das heutige Frauenbild. Personen wie Heidi Klum, Helene Fischer oder Micaela Schäfer scheinen Sie sehr zu beschäftigen. Täuscht der Eindruck, dass das Thema Feminismus eher zufällig eines Ihrer Kernthemen geworden ist?
CK: Wenn ich so zurückdenke, hat mich dieses Thema unterschwellig eigentlich schon immer begleitet. Auch bei meinen alten Auftritten ging es schon häufig um die Grundthematik, dass ich mich als Mädchen nicht klein machen will und es mich genervt hat, wenn man sofort in eine Schublade gesteckt wird. Das Thema bietet auch viel Komikpotential. Unter anderem, weil ich trotz allem immer wieder selbst in die Falle tappe und mich zum Beispiel von der Werbung für Frauen beeinflussen lasse, obwohl ich das gar nicht will.
CK: Ja, das ist auch ganz normal, denke ich. Es dauert allerdings immer eine gewisse Zeit, bis sich das auch in den Köpfen der Menschen festsetzt. Am Anfang war ich die, "die dauernd nur Bill von Tokio Hotel nachmacht", dann war ich die, "die dauernd nur Asis spielt" und danach war ich die, "die dauernd nur über Schwänze redet". Gut, das mache ich auch heute noch gerne! Bei den Previews zu meinem neuen Programm mache ich in der ersten Hälfte durchgehend Penis-Witze. Es ist einfach zu lustig, aber ich glaube, ich muss vor der richtigen Premiere noch ein paar Penisse kürzen! [lacht]
Dennoch nehmen Sie mit der Figur Veronika Rodcke oder dem Antinazi-Song "Wie blöd du bist" in "PussyTerror TV" auch satirisch Bezug auf gesellschaftliche und politische Probleme. Ist es Ihnen heutzutage wichtiger als früher, auch bestimmte Messages zu vermitteln?
CK: Natürlich, man wird im Laufe der Jahre schließlich älter und interessiert sich für andere Dinge als früher. Wenn man mit Comedy anfängt, setzt man lieber auf den sicheren Lacher und weiß noch nicht so recht, was man eigentlich will. Irgendwann setzt allerdings eine Entwicklung ein - zum Glück. Denn wenn ich heute immer noch das Gleiche machen würde wie vor zehn Jahren, wäre irgendwas schiefgelaufen.
Für "PussyTerror TV" haben Sie selbst auch den Comedypreis für die "Beste Personalityshow" gewonnen - mit dem WDR als ausstrahlenden Sender durchaus exotisch. Ich habe den Eindruck, dass Ihre Show im Regionalprogramm etwas unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung läuft - das "Böhmermann-Phänomen". Stört Sie das?
CK: Der Eindruck stimmt schon, allerdings bin ich froh, nicht den Druck zu haben, den ich bei einem großen Privatsender hätte. Ich freue mich darüber, dass der WDR zu der Sendung steht und die Quote erst mal keine Rolle spielt. Das genieße ich, wie auch die Tatsache, dass die Sendung sich nicht vor einer großen Öffentlichkeit beweisen muss.
Steht schon fest, ob und wie es nach den ersten sechs Folgen mit "PussyTerror TV" weitergeht? ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hat ja schon im Sommer geäußert, dass auf Sie ein Sendeplatz im Ersten wartet...
CK: Endgültig fest steht noch nicht, ob es weitergeht, aber ich gehe fest davon aus.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Projekte Carolin Kebekus besonders am Herzen liegen und wie sie die Zukunft des klassischen Fernsehens und YouTube einschätzt.
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