Opulentes Ausstattungskino nach einer wahren Begebenheit: die Liebesgeschichte einer Hausfrau und einer jungen Jüdin im Berlin von 1943. Mit Maria Schrader, Juliane Köhler, Heike Makatsch und Detlev Buck. Berlin, Ende der 1990er Jahre. Eine alte Frau - Lilly Wust - sitzt auf ihren Habseligkeiten im dunklen Treppenhaus und wartet auf den Transport ins Altersheim. Dort wird sie auf eine alte Bekannte aus den letzten Kriegsjahren treffen, ihre alte Freundin Ilse - und lange verdrängte Bilder schwappen wieder an die Oberfläche: Es ist das Jahr 1943, die verführerische Felice besucht mit Ilse ein Konzert in Berlin. Dort lernt sie die junge Hausfrau und Mutterkreuzträgerin Lilly kennen, bei der ihre Freundin Ilse ein Haushaltsjahr leistete. Lilly betrügt ihren Mann Günther, einen Offizier und strammen Nazi-Anhänger, eigentlich regelmäßig, doch mit Felice ist es etwas ganz Besonderes: eine Frau, eine Jüdin - und die ganz große Liebe! Felice hat sich als Mitarbeiterin der "Nationalzeitung" unter dem Chefredakteur Keller eine hervorragende Tarnung geschaffen, in deren Schutz sie eine Untergrundorganisation unterstützt. Unter den Decknamen "Aimée" für Lilly und "Jaguar" für Felice schreiben sich die beiden leidenschaftliche Briefe und Gedichte. Durch die völlig neuen Erfahrungen erwacht Lilly aus ihrem Nazi-Mitläuferdasein und bringt sogar den Mut auf, sich von ihrem Mann zu trennen und Felice Unterschlupf zu gewähren, als diese vor der Gestapo flüchten muss. "Aimée" und "Jaguar" gelingt es eine Weile, sich vor der schrecklichen Realität der ständigen Bombenangriffe der Alliierten und des Nazi-Terrors in eine heile Scheinwelt zu flüchten, bis eines Tages die Gestapo vor der Tür steht. "Aimée & Jaguar" basiert auf dem 1994 erschienen Lebensbericht von Lilly Wust und erzählt eine außergewöhnliche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Dritten Reichs. Regisseur Max Färberböck achtete bei der Inszenierung auf eine akribisch genaue Rekonstruktion des halbzerstörten Berlins der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Neben der bewegenden Thematik besticht der Film durch die hervorragenden darstellerischen Leistungen von Stars wie Maria Schrader, Heike Makatsch, Peter Weck, Juliane Köhler und Detlev Buck. "Aimée & Jaguar" wurde mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Deutschen Filmpreis in Gold und auf der Berlinale 1999 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
(WDR)
Länge: ca. 121 min.
Deutscher Kinostart: 11.02.1999
Internationaler Kinostart: 10.02.1999
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Max Färberböck
- Drehbuch: Max Färberböck, Rona Munro
- Produktion: Hanno Huth, Feliks Pastusiak, Günter Rohrbach, Lew Rywin, Stefaan Schieder, Gerhard von Halem, Jerzy Frykowski, Steffi Hiller, Zenona Kielanowska, Mathias Schwerbrock
- Musik: Jan A.P. Kaczmarek
- Kamera: Tony Imi, Uli Hanisch
- Schnitt: Barbara Hennings
- Szenenbild: Katja Schmidt
- Regieassistenz: Anette Böck, Tanja Däberitz, Mariusz Gawrys, Zbigniew Macków, Eva-Maria Schönecker