Originalpremiere: 1990
14.03.1991
FSK 12
Der sowjetische Physiker Dante lässt dem Londoner Verleger Barley Blair - den er von früheren Treffen kennt - ein Manuskript zukommen, in dem er Geheimnisse seines Landes preisgibt. "Das Russland-Haus", eine Abteilung des britischen Geheimdienstes, erfährt davon und bestürmt Blair, zum Spion für sein Vaterland zu werden. Spionagefilm mit Sean Connery und Michelle Pfeiffer nach dem Bestseller von John le Carré. Der Londoner Verleger Barley Blair (Sean Connery) ist ein Russland-Fan. Er liebt Land und Leute und besonders die einheimische Literatur. Von dem russischen Physiker Dante (Klaus Maria Brandauer) wird ihm ein Buchmanuskript zugespielt, das brisante Informationen über das sowjetische Militär und Atomprogramm enthält, und das Blair im Westen veröffentlichen soll. Als Vermittlerin fungiert Katya Orlova (Michelle Pfeiffer) - eine ehemalige Geliebte Dantes. Längst haben die Geheimdienste der Briten und Amerikaner von dem Buch erfahren und wissen nicht, was sie davon halten sollen. Blair soll nun im Auftrag der Spionage-Sonderabteilung "Russland-Haus" nach Moskau reisen und mit der mysteriösen Katya Kontakt aufnehmen. Nur ungern lässt sich Blair auf seine Rolle als Spion wider Willen ein. Er fühlt sich sehr wohl in Moskau und lernt schließlich auch die schöne Russin Katya kennen. Beide sind voneinander angezogen, wissen aber nicht, ob sie sich vertrauen können. Das Treffen mit Dante wird immer wieder hinausgezögert und bleibt - als es schließlich stattfindet - ohne konkretes Ergebnis, da dieser nicht mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten will. Doch das ist längst nicht mehr Blairs Problem, der sich in Katya verliebt hat und auf eine Möglichkeit sinnt, mit ihr das Land zu verlassen. Einfühlsame, dennoch spannende Verfilmung von John le Carrés gleichnamigem Roman, untermalt von der einprägsamen Musik des 17-fach Oscar-nominierten Jerry Goldsmith. Mit Sean Connery, Michelle Pfeiffer, Roy Scheider und Klaus Maria Brandauer ist der leise Spionage-Thriller brillant besetzt. Die Besetzung von Sean Connery als zurückhaltenden, eher zögerlichen Verleger könnte man als eine augenzwinkernde Replik des Regisseurs betrachten, der den Geheimagenten 007 hier unfreiwillig zum Spion werden und ihn dabei so ganz anders agieren ließ. Der Zuschauer bewegt sich im undurchsichtigen Netz der Geheimdienste, dessen Absurdität am Ende ganz in John-le-Carré-Manier entlarvt wird.
(ZDF)