Originalpremiere: 1992
04.03.1993
FSK 12
Länge: ca. 150 min.
Ein erblindeter Offizier im Ruhestand schleppt seinen frisch angeheuerten Betreuer Charlie für ein Wochenende nach New York, um sich noch einmal ungehemmt amüsieren zu können. Entschlossen, aus seinen Tagen in der Metropole das Beste herauszuholen, gibt der unberechenbare Colonel seinem jungen Begleiter eine eindrucksvolle Lektion in Sachen Luxusleben. Dabei spielt auch eine unbekannte Schöne eine nicht unerhebliche Rolle. Für ein langes Thanksgiving-Wochenende fährt Colonel Frank Slade (Al Pacino) mit seinem frisch angeheuerten Betreuer Charlie Simms (Chris O'Donnell) nach New York, um dort noch einmal dem guten Leben zu frönen. Charlie, auf Nebenjobs angewiesener Stipendiat an einem benachbarten, sehr renommierten Internat, hat allerdings noch andere Sorgen, als den exzentrischen Colonel in Schach zu halten. Als einer von zwei Zeugen eines deftigen Streichs auf Kosten seines Direktors (James Rebhorn) sitzt er zwischen den Stühlen: Einerseits möchte er auf keinen Fall gegen seine Mitschüler aussagen, andererseits setzt ihn der Direktor mit der noch ausstehenden College-Empfehlung unter Druck - Charlies Zukunft scheint direkt von seiner Aussage abzuhängen. Doch zum Nachdenken hat Charlie an diesem Wochenende nicht viel Zeit, denn es gilt, dem Colonel eine ausgelassene Zeit zu ermöglichen. Man steigt im besten Hotel ab, speist in den angesagten Etablissements, mietet eine Edelkarosse mit Chauffeur. Doch der Aufenthalt in der großen Welt bietet dem Colonel nicht nur Gelegenheit, mit einer schönen Unbekannten (Gabrielle Anwar) einen hinreißenden Tango zu tanzen oder die Stadt am Steuer eines Ferraris unsicher zu machen, sondern führt Charlie auch die dunklen Seiten im Leben seines blinden Reisegefährten vor Augen. "Der Duft der Frauen" ist ein sehr freies Remake des italienischen Originals von 1974 (Regie: Dino Risi) nach einem Roman von Giovanni Arpino, in dem Vittorio Gassman die Rolle des Blinden spielte. Doch der Reiz von Brests Film liegt nicht in der Handlung, sondern in Figurenzeichnung und Atmosphäre. So gehören der Tango Al Pacinos mit der jungen Gabrielle Anwar ("Das Leben nach dem Tod in Denver", "Burn Notice", "Die Tudors") in einem wunderschönen Ballsaal oder seine rasante Spritztour am Steuer eines Ferrari Testarossa zu den Filmszenen, die man nicht so leicht vergisst. Regisseur Martin Brest ("Midnight Run - 5 Tage bis Mitternacht", "Rendezvous mit Joe Black") drehte sein Drama über die Annäherung zwischen dem verbitterten, aber lebenshungrigen Colonel und seinem ernsthaften, verantwortungsbewussten Ersatzsohn an exquisiten Schauplätzen, unter anderen in New York und Long Island. In der Nebenrolle eines reichen Mitschülers ist Darsteller Philip Seymour Hoffman in einer seiner ersten Kinorollen zu sehen. Philip Seymour Hoffman starb im Februar 2014 an einer Überdosis Heroin. Die Karriere von Pacinos 1970 geborenem Co-Star Chris O'Donnell ("Grüne Tomaten", "Batman Forever", "Batman & Robin") hat ihn inzwischen ins Fernsehen geführt, wo er in Serien wie "Grey's Anatomy" oder "Navy CIS: L.A." episodenübergreifende Gastauftritte gab.
(ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Martin Brest
- Drehbuch: Bo Goldman
- Produktion: Martin Brest, Ovidio G. Assonitis, Ronald L. Schwary, G. Mac Brown, Doreen A. Dixon, City Light Films
- Produktionsfirma: Universal Pictures
- Musik: Thomas Newman
- Kamera: Donald E. Thorin, W. Steven Graham
- Schnitt: Harvey Rosenstock, Michael Tronick, William Steinkamp
- Szenenbild: George DeTitta Jr.
- Maske: Joseph Coscia, Carl Fullerton, Robert Laden, Allen Weisinger
- Kostüme: Aude Bronson-Howard
- Regieassistenz: Vicki Cherkas, Maggie Murphy, Douglas S. Ornstein, Amy Sayres
- Ton: William C. Carruth, J. Paul Huntsman, James R. Simcik
- Stunts: Phil Adams
- Choreographie: Eleni Fotinos, Jerry Mitchell, Paul Pellicoro