Der junge, schüchterne Ludwig XIV., neuer König von Frankreich, hat alle Hände voll zu tun, um seine Macht gegen Intrigen und Verrat und besonders gegen seine bigotte Mutter Anna von Österreich zu sichern. Außerdem begeistert sich Ludwig zum Entsetzen der auf Tradition bedachten Hofmusiker für Balletttanz. 1653 ernennt er Giovanni Battista Lully aus Florenz, der sich in Frankreich Jean-Baptiste Lully nennt, zum königlichen Hofkomponisten. Es ist der Beginn einer einzigartigen Karriere und einer wunderbaren Freundschaft: Lully komponiert Singstücke und setzt dabei Ludwig XIV. als tanzenden, von Kopf bis Fuß mit Goldbronze geschminkten Sonnengott ins rechte Licht. Der Siegeszug der neuen Barockmusik, die mit einem eigenen französischen Bühnenstil die neapolitanische Opera seria ablöst, geht Hand in Hand mit dem Machtanspruch des jungen Königs, für den Kunst ein Werkzeug ist, um sein absolutistisches Regime symbolisch auszudrücken. Lully freundet sich mit dem Hofdramatiker Molière an, komponiert zu dessen Theaterstücken die Musik, und gemeinsam kämpfen sie nicht nur gegen die Ränke der Hofschranzen an, sondern schockieren mit ihren Orgien und Eskapaden auch die Moralisten. Doch mit fortschreitender Regentschaft wird Ludwig XIV., der bisher die Hand über Lullys homosexuelle Eskapaden gehalten hatte, von religiösen Eiferern beeinflusst. Molières "Tartuffe" wird verboten, Lully fällt in Ungnade. Bei Hof beginnt eine moralische Eiszeit.
(3sat)
Länge: ca. 108 min.
Deutscher Kinostart: 26.04.2001
Original-Kinostart: 06.12.2000 (B)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Gérard Corbiau
- Drehbuch: Ève de Castro, Ève de Castro, Marcel Beaulieu, Andree Corbiau, Gérard Corbiau, Didier Decoin, Philippe Beaussant
- Musik: Jean-Baptiste Lully, Reinhard Goebel
- Kamera: Gérard Simon
- Schnitt: Philippe Ravoet, Ludo Troch