Deutsche TV-Premiere: 23.10.2004 (3sat)
Eine Dokumentation über den letzten, den vergessenen, Kaiser und den Untergang eines 650 Jahre alten Reiches - ein Film über einen Mann, der vieles richtig gesehen, vieles begonnen, und kaum etwas erreicht hat. Kaiser Karl I. (1887-1922) ist am 1. April 1922 in Funchal auf der Insel Madeira im Exil gestorben. Während seine Gemahlin, Kaiserin Zita, in einem prunkvollen Staatsbegräbnis in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde, ruht der letzte Habsburger-Kaiser noch heute in einer kleinen Seitenkapelle in der Kirche "Nossa Senhora do Monte" auf einer Atlantikinsel. Der Film von Gerhard Jelinek und Kurt Schmutzer folgt den Spuren des Habsburger-Kaisers in die Gegenwart. Auf der portugiesischen Blumeninsel Madeira ist es ihnen gelungen, zwei Zeitzeugen ausfindig zu machen, die über die letzten Tage Karls im Exil Auskunft geben können. In einem Fotomuseum in Funchal entdecken sie bisher noch nicht gezeigte Fotos. Im Londoner Public Record Office konnten die Logbücher jener zwei Schiffe gefilmt werden, auf denen der Kaiser und seine Frau über die Donau und das Mittelmeer ins Exil gebracht wurden. Die beiden gescheiterten Restaurationsversuche in Ungarn werden an den Originalschauplätzen nachvollzogen. Kaiser-Sohn Otto Habsburg erinnert sich im Interview an die letzten Tage der Monarchie im November 1918 und an das Sterben des Kaisers. Am 3. Oktober 2004 wurde der letzte Kaiser von Österreich in Rom von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) selig gesprochen. Auf Madeira spielt die Gestalt des jung verstorbenen Kaisers in der Volksfrömmigkeit eine große Rolle. Für die Katholiken Madeiras habe Karl I. immer als "heilig mäßig" gegolten. In Österreich hingegen ist Karl I. ein fast vergessener Kaiser. Beinahe 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher wissen nicht, dass Karl I. der letzte Habsburger auf dem österreichischen Thron war...
(ORF)
gezeigt bei: Erbe Österreich (A, 2017)
gezeigt bei: zeit.geschichte (A, 2011)
Cast & Crew
- Drehbuch: Gerhard Jelinek, Kurt Schmutzer