Der Ostberliner Hinrich Lobek, Mitte 30 und arbeitslos, verbringt seine Tage auf dem Fernsehsofa, während seine Frau, eine umtriebige Architektin, Karriere macht. Als das Arbeitsamt ihm einen Job als Vertreter für Zimmerspringbrunnen aufbrummt, ist das Klinkenputzen für den lethargischen Ossie zunächst eine widerwillig ausgeführte Zwangsbeschäftigung. Doch nachdem er, von "Ostalgie" getrieben, die Luftbefeuchter zu kleinen DDR-Altären umbaut, feiert Hinrich plötzlich unerwartete Erfolge. Allerdings will seine Frau von ihrem neuen (post-)sozialistischen Helden der Arbeit nichts mehr wissen. Der arbeitslose Ostberliner Hinrich Lobek (Götz Schubert) verbringt seine Tage in Pantoffeln auf der Fernsehcouch, während seine Frau (Simone Solga) am Potsdamer Platz Karriere als Architektin macht. Langsam verliert sie die Geduld mit ihrem lethargischen Gatten, und so rafft sich Lobek zum Gang aufs Arbeitsamt auf. Dort vermittelt man ihm die unerquickliche Stelle eines Vertreters für Zimmerspringbrunnen. Zusammen mit einem West-Kollegen muss Lobek in tristen Plattenbauten Klinken putzen, um die kitschigen Luftbefeuchter loszuwerden. In einer besinnlichen Stunde funktioniert der melancholische Ossi jedoch die Springbrünnlein mit der Laubsäge zu kleinen DDR-Altären um, aus denen sich zu den Klängen der einstigen Nationalhymne "Auferstanden aus Ruinen" freudig sprudelnd der Fernsehturm des Alex erhebt. Sein Modell "Atlantis" findet reißenden Absatz, und der schüchterne Lobek wird unerwartet zum erfolgreichen Geschäftsmann. Währenddessen rutscht seine Ehe mit Julia in die Krise… Regisseur Peter Timm, der schon mit "Go Trabi Go" eine Komödie über Nachwende-Befindlichkeiten gedreht hat, nimmt 11 Jahre später das Thema noch einmal aufs Korn. Als Vorlage diente ihm der Romanbestseller von Jens Sparschuh, in dem ein sensibler Ostbürger sich auf seine Wurzeln besinnt und als postsozialistischer Hans im Glück seinen Frieden mit den Wessies macht. Die augenzwinkernde deutsch-deutsche Komödie richtet den Blick auf den authentischen Charme vermeintlich kleinbürgerlicher DDR-Relikte und feiert zur Musik der "Puhdys" ein kleines Revival der Alltagskultur des untergegangenen Arbeiter-und-Bauern-Staates. Glaubhaft wird diese zwischen bittersüßer Ostalgie und ironischer Wessi-Betrachtung balancierende sanfte Satire durch ihren Hauptdarsteller Götz Schubert. Bekannt durch zahlreiche Fernsehauftritte versteht er es, den lakonischen Lobek zur sympathischen und facettenreichen Identifikationsfigur aufzubauen. Hinter seiner stillen Wehleidigkeit und seinem ungelenken Gebaren ist immer auch eine Gewitztheit zu spüren, mit der Lobek ein ums andere Mal überheblichen "Besser-Wessis" den Schneid abkauft.
(MDR)
Länge: ca. 94 min.
Deutscher Kinostart: 29.11.2001
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Peter Timm
- Drehbuch: Kathrin Richter, Ralf Hertwig
- Produktion: Günter Rohrbach, Heike Wiehle-Timm, Antje Paul Leinberger, Margitta Scholten, Christian Springer, Senator Film Produktion
- Produktionsfirma: Relevant Film
- Musik: Rainer Oleak
- Kamera: Achim Poulheim
- Schnitt: Barbara Hennings
- Maske: Siggi Driessler
- Regieassistenz: Gabi Pauler-Behrens
- Ton: Richard Borowski, Tobias Fleig, Kai Greve, Robi Güver, Sascha Heiny
- Spezialeffekte: Björn Friese
- Stunts: Gerd Grzesczak