Texas 1951. Während andere Orte im Süden der USA vom Ölboom profitieren und prosperieren, stirbt die ehemalige Pionierkleinstadt Anarene eines langsamen Todes. Die Erwachsenen verwittern wie die staubigen Häuser im Ort, und die Jungen, die eigentlich für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft stehen sollten, hat die Leere und Perspektivlosigkeit ebenfalls resignieren lassen. Wie so viele ihrer Altersgenossen wissen auch Sonny (Timothy Bottoms) und Duane (Jeff Bridges) nicht, was nach Ende ihrer Schulzeit mit ihnen geschehen soll. Vergessen wollen die beiden die Misere im Kino und bei den Mädchen. Sonny vertreibt sich die Zeit mit einer Affäre mit der weit älteren Mrs Popper (Cloris Leachman); Duane wirbt glücklos um die Stadtschönheit Jacy (Cybill Shepherd), Tochter des Lokalfürsten Gene Farrow und dessen konsumgeiler Ehefrau Lois (Ellen Burstyn). Die einzig wirkliche Liebe der zwei Jungen aber gilt dem Provinzkino von "Sam dem Löwen" (Ben Johnson), einem Relikt aus den Pioniertagen Anarenes. Er amtet als eine Art Ersatzvater für Sonny und Duane. Deshalb verlieren die beiden ihren einzigen Halt im Leben, als Sam eines Tages zusammenbricht und stirbt. Duane meldet sich, nachdem er und Sonny sich um die Gunst Jacys noch einen heftigen Faustkampf geliefert haben, zum Armeedienst nach Korea. Jacy, deren Liaison zum aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Sonny die Mutter der Provinzschönheit unbedingt verhindern will, wird von den Eltern auf ein fernes College geschickt. Nur Sonny bleibt zurück. Bevor die beiden Freunde auseinandergehen, machen sie sich auf, die letzte Vorstellung in Sams Kino zu besuchen.
(SRF)
"Die letzte Vorstellung" ist neben einem Kleinstadt- und Zeitporträt vor allem ein Film über Träume und das Kino als Wunsch- und Traummaschine. Regisseur Peter Bogdanovich, der mit Texten über Orson Welles, Howard Hawks und Alfred Hitchcock bekannt geworden war, setzt hier auch der Cinephilie ein Denkmal. Er wurde damit zu einem wichtigen Protagonisten des New Hollywood: eines Kinos, das sich durch einen anderen Bezug zur Realität, aber auch durch eine selbstreflexive Herangehensweise an das Filmemachen auszeichnet und seine Quellen und Inspirationen offen ausweist.
(arte)
Länge: ca. 118 min.
Deutscher Kinostart: 25.05.1973
Original-Kinostart: 22.10.1971 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Peter Bogdanovich
- Drehbuch: Larry McMurtry, Peter Bogdanovich
- Produktion: Don Guest, BBS Productions, Last Picture Show Productions, Stephen J. Friedman, Bob Rafelson, Bert Schneider, Harold Schneider
- Produktionsauftrag: Stephen J. Friedman
- Produktionsfirma: Columbia Pictures Corporation, Columbia Pictures
- Musik: The Texas Playboys, Phil Harris, Johnny Standley, Hank Thompson
- Kamera: Robert Surtees, Walter Scott Herndon
- Schnitt: Donn Cambern
- Regieassistenz: William A. Morrison, Robert Rubin