Wie fühlt sich ein Patient auf der Intensivstation, wenn er verzweifelt versucht, seinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen? Er ringt verzweifelt um Luft, die Lungen füllen sich mit Flüssigkeit, das Gehirn schwillt an - kurz, er kämpft um sein Leben. Kaum anders ergeht es einem Bergsteiger, der sich mühsam zum Gipfel des Mount Everest hinaufarbeitet. Mit rund 8.850 Metern liegt der Mount Everest in der sogenannten Todeszone, einem Bereich, der so hoch gelegen ist, dass der vorhandene Sauerstoff einem Menschen kaum zum Leben ausreicht. Doch diesem unter normalen Umständen tödlichen Sauerstoffmangel kann sich der gesunde menschliche Organismus im Prinzip anpassen. Ein britisches Ärzteteam beschloss, sich einem Selbstversuch zu unterziehen und den Mount Everest als Labor zu benutzen. Um das Leben ihrer Patienten zu retten, setzten sie ihr eigenes bei der Bergbesteigung aufs Spiel. Im Basislager führt das Team vom University College London eine Reihe von Untersuchungen durch, zum Beispiel Muskelbiopsien und Mikrozirkulationsstudien. Die Tests dienen als Vergleichsparameter, um Erkenntnisse über die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an Sauerstoffmangel zu gewinnen. Der Mensch atmet nicht nur stärker, je höher er steigt, sondern jede Zelle seines Körpers besitzt zudem die Fähigkeit, sich auf effizientere Sauerstoffverbrennung umzustellen. So zumindest lautet die Theorie. Aber wie gehen die Ärzte damit um, wenn sie selbst den extremen Bedingungen des Hochgebirges unterliegen und vielleicht sogar mit Notfällen konfrontiert sind? Der Aufstieg zum Gipfel des Mount Everest wird nachts in Angriff genommen. Das Team verlässt das Basislager um 21.00 Uhr und will nach Tagesanbruch das Ziel erreicht haben. Doch beim Bergsteigen lässt sich vieles nicht vorhersehen. So trübt der Sauerstoffmangel die Wahrnehmungsfähigkeit der Bergsteiger. Das kann zu Fehlentscheidungen und Irrtümern führen. In dem Dokumentarfilm zeigen Computeranimationen, welche Veränderungen in den Körpern der Wissenschaftler während ihres Aufstiegs stattfinden, und warum es möglich ist, dass sie mit geringen Mengen Sauerstoff überleben können.
(arte)
Länge: ca. 100 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.01.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Rob Liddell