Wenn es um Film geht, ist Edward D. Wood jr. nicht zu bremsen. Ideen fliegen ihm nur so zu, und für ihre filmische Umsetzung legt er sich ins Zeug. Keine Kosten würde er scheuen, wenn er nur Geld hätte. Doch das ist Eds grösstes Problem - neben mangelndem Talent. Trotz all seinem Engagement bekommt er von den Produzenten keinen roten Rappen. Erst als er die Bekanntschaft des abgehalfterten Horrorstars Bela Lugosi macht, scheint sich das Blatt zu wenden. Wood geht mit dem Namen des einst renommierten «Dracula»-Darstellers hausieren. Die Begeisterung der Geldgeber hält sich in Grenzen, zumal sie frühere Leistungen des passionierten Filmers Wood kennen.
Doch getrieben von seiner neuen Freundschaft zu Lugosi läuft Wood zur Höchstform auf - wenn man hier von einer solchen überhaupt sprechen kann - und fertigt mit läppischen Tintenfisch-Attrappen und Schauspieler-Nullen Meilensteine, die den absoluten Tiefpunkt der Filmgeschichte markieren. Dank seinem Charme kann Wood neben Lugosi noch andere bizarre Gestalten an sich binden, darunter das finnische Wespentaillen-Model Maila Nurmi, besser bekannt als Vampira, und den Hellseher Criswell, der alle Katastrophen prophezeit, nur nicht Woods eigene Flops. Auch Woods Freundin Dolores Fuller hält anfangs treu zu ihm, bis er ihre Angorapullis klaut und sich als Transvestit outet.
Schlechte Filme gab es im Hollywood der fünfziger Jahre wie Sand am Meer. Doch noch mieser als der Durchschnitt waren die Filme von Ed Wood. Bereits zu Lebzeiten hatte der passionierte Filmemacher den Ruf des schlechtesten Regisseurs der Welt, doch das hinderte Wood nicht daran, weiter zu produzieren. In seinem liebevoll gefilmten Dokudrama «Ed Wood» setzt Kultregisseur Tim Burton dem Angora-Fetischisten und unbeholfenen Vorkämpfer des Independent-Films ein edles und spassiges Denkmal. Mit von der Partie sind Johnny Depp, Sarah Jessica Parker und Oscar-Gewinner Martin Landau als Woods Idol Bela Lugosi.
Doch getrieben von seiner neuen Freundschaft zu Lugosi läuft Wood zur Höchstform auf - wenn man hier von einer solchen überhaupt sprechen kann - und fertigt mit läppischen Tintenfisch-Attrappen und Schauspieler-Nullen Meilensteine, die den absoluten Tiefpunkt der Filmgeschichte markieren. Dank seinem Charme kann Wood neben Lugosi noch andere bizarre Gestalten an sich binden, darunter das finnische Wespentaillen-Model Maila Nurmi, besser bekannt als Vampira, und den Hellseher Criswell, der alle Katastrophen prophezeit, nur nicht Woods eigene Flops. Auch Woods Freundin Dolores Fuller hält anfangs treu zu ihm, bis er ihre Angorapullis klaut und sich als Transvestit outet.
Schlechte Filme gab es im Hollywood der fünfziger Jahre wie Sand am Meer. Doch noch mieser als der Durchschnitt waren die Filme von Ed Wood. Bereits zu Lebzeiten hatte der passionierte Filmemacher den Ruf des schlechtesten Regisseurs der Welt, doch das hinderte Wood nicht daran, weiter zu produzieren. In seinem liebevoll gefilmten Dokudrama «Ed Wood» setzt Kultregisseur Tim Burton dem Angora-Fetischisten und unbeholfenen Vorkämpfer des Independent-Films ein edles und spassiges Denkmal. Mit von der Partie sind Johnny Depp, Sarah Jessica Parker und Oscar-Gewinner Martin Landau als Woods Idol Bela Lugosi.
(SRF)
Mit "Ed Wood" schuf Tim Burton einen wunderbar verspielten Film mit viel Liebe zum Detail. Die in schwarz-weiß gedrehte Tragikomödie lässt im stilsicheren Zusammenklang von Kameraführung, Licht, Maske und Produktionsdesign die 50er Jahre "bigger than life" erscheinen. Mag die Dramaturgie stellenweise holprig wirken, so ist das auf den konfusen Charakter der Hauptfigur zurückzuführen. Auf diese Weise erhält der Zuschauer einen Einblick in den kreativen Querkopf Woods, der von Johnny Depp in kindlich naiver, fast trotziger Manier verkörpert wird. Charmant und liebenswert zeigt Depp ein stets strahlendes Gesicht, das durch keine Enttäuschung zu verdüstern ist. Neben Wood ist Bela Lugosi die zentrale Figur. Martin Landau erhielt für seine Darstellung des drogenabhängigen Horrorschauspielers den Oscar sowie den Golden Globe für die beste Nebenrolle. Die merkwürdige Freundschaft zwischen dem einmaligen Regisseur ohne Talent und dem senil wirkenden "Dracula"-Darsteller zieht sich als roter Faden durch den Film: Vom Einstieg in Woods Leben kurz vor dem Dreh von "Glen or Glenda" (1953) bis zum Ende der Uraufführung von "Plan 9 aus dem Weltall" (1956), kurz nach Lugosis Tod. "Ed Wood" stolpert in sympathischer Weise von einem Misserfolg in den nächsten, ohne weinerlich zu wirken oder Mitleid hervorrufen zu wollen. Und das Schönste daran ist, dass Erfolg und Misserfolg am Ende gar keine Rolle mehr spielen: Ed Wood vermochte es zwar nicht mit seinen Filmen, aber letztendlich mit seinem Charakter - seinem eisernen Willen und seiner grenzenlosen Fantasie - aus dem Schatten hervorzutreten und den Menschen in Erinnerung zu bleiben. Mehr zur Filmreihe Tim Burton unter: www.arte.tv/burton Mehr zu den Filmen und ein Video der Meisterklasse mit Tim Burton, die anlässlich der Retrospektive in der Cinémathèque française im März 2012 in Paris stattfand, finden Sie auf: www.arte.tv/burton.
(ServusTV)
Länge: ca. 127 min.
Deutscher Kinostart: 13.07.1995
Internationaler Kinostart: 23.09.1994
Original-Kinostart: 07.10.1994 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Tim Burton
- Drehbuch: Scott Alexander, Larry Karaszewski
- Produktion: Tim Burton, Denise Di Novi, Michael Polaire, David Gaines
- Produktionsfirma: Touchstone Pictures
- Musik: Howard Shore
- Kamera: Stefan Czapsky, Okowita
- Schnitt: Chris Lebenzon
- Szenenbild: Cricket Rowland
- Maske: Carrie Angland
- Regieassistenz: Michael McCue, Gregory Kent Simmons, Mike Topoozian, Rosemarie Unite
- Ton: David Franklin Bergad
- Spezialeffekte: Howard Jensen
- Stunts: John Branagan