Der ehemalige Bankräuber Gino Strabliggi wird auf Bewährung entlassen. Trotz vieler Rückschläge gelingt es ihm, sich eine bürgerliche Existenz aufzubauen und gesetzestreu zu leben. Doch der ehrgeizige Kriminalpolizist Goitreau glaubt nicht an Ginos Läuterung und setzt alles daran, ihn wieder hinter Gitter zu bringen. Eines Tages hat er mit seinen Provokationen Erfolg: Gino begeht tatsächlich ein Verbrechen und wird zum Tode verurteilt. Zehn Jahre saß Gino Strabliggi wegen eines Bankraubes hinter Gittern. Doch dann gelingt es dem idealistischen Sozialarbeiter Germain Cazeneuve, dem 38-Jährigen zur vorzeitigen Entlassung auf Bewährung zu verhelfen. Mit Cazeneuves Hilfe bekommt der einstige Verbrecher tatsächlich wieder festen Boden unter die Füße. Selbst ein schwerer Schicksalsschlag - seine Frau Sophie, die fast zehn Jahre auf seine Entlassung gewartet hat, kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben - wirft ihn nicht aus der Bahn. Cazeneuve verschafft Gino eine Arbeit in einer Druckerei in Montpellier. Als dieser dort die Bankangestellte Lucie kennenlernt, scheint sich Ginos Wunsch nach einem normalen bürgerlichen Leben endlich zu erfüllen. Doch als Ex-Sträfling muss er sich in regelmäßigen Zeitabständen bei der örtlichen Polizei melden. Dort begegnet er Inspektor Goitreau, der ihn vor zehn Jahren verhaftet hatte, und der nicht an die Resozialisierung von Verbrechern glaubt. Als es Goitreau nicht gelingt, Gino etwas nachzuweisen, spielt er ihn gegen seine früheren Kumpane aus, die in Montpellier eine Bank ausgeraubt haben. Die Provokation hat Erfolg: Gino begeht tatsächlich ein Verbrechen und wird zum Tode verurteilt. Verzweifelt kämpft Germain Cazeneuve um Ginos Leben. José Giovanni gelang mit "Endstation Schafott" ein packendes Justizdrama, das mit Jean Gabin, Alain Delon, Mimsy Farmer und dem jungen Gérard Depardieu bis in die Nebenrollen ausgezeichnet besetzt ist. Insbesondere der exzellenten Figurenzeichnung ist es zu verdanken, dass das eindringliche Plädoyer gegen die Todesstrafe eine beklemmende Spannung entwickelt.
(BR Fernsehen)
"Endstation Schafott" ist ein beklemmender Sozialkrimi, der als minuziös beobachtete Fallstudie angelegt ist. Durch genaue Figurenzeichnung wird die Spannung langsam, aber stetig gesteigert. Alain Delon in der Rolle des Ex-Sträflings Gino zeichnete auch für die Produktion verantwortlich. Der Film ist mit Jean Gabin, Michel Bouquet, Mimsy Farmer sowie dem jungen Gérard Depardieu bis in die Nebenrollen herausragend besetzt. "Endstation Schafott" ist eine Anklage gegen die Todesstrafe, aber auch gegen eine ungerechtfertigte polizeiliche Verfolgung und eine ungerechte Rechtsprechung. Regisseur José Giovanni blickt mit seinem Film auf eigene Erfahrungen zurück. Auch er geriet auf die schiefe Bahn und wurde zum Tode verurteilt, wurde aber später, dank der Intervention seines Vaters, begnadigt. In den letzten Jahren seines Lebens engagierte er sich in der Gefängnisarbeit und der Bekämpfung von Jugendkriminalität.
(arte)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 07.03.1974
Internationaler Kinostart: 25.10.1973
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: José Giovanni
- Drehbuch: José Giovanni, Gianfranco Clerici
- Produktion: Jean Drouin, Pierre Saint-Blancat, Adel Productions, Medusa Produzione, Medusa Distribuzione, Alain Delon, André Mucchielli, Hercule Mucchielli, Pierre Caro
- Musik: Philippe Sarde
- Kamera: Jean-Jacques Tarbes
- Schnitt: Françoise Javet
- Szenenbild: Jean Jacques Caziot
- Maske: Jean-Pierre Craco, Yvonne Gaspernia
- Kostüme: Hélène Nourry
- Regieassistenz: Jean-Michel Lacor, Philippe Leriche, Pierre Tati, Renato Pecoriello
- Ton: Jean Rieul
- Spezialeffekte: Philippe Tourret