Originalpremiere: 1952
FSK 12
Als Fahrer eines Ambulanzwagens wird Frank Jessup in die Villa der Familie Tremayne gerufen, wo Catherine Tremayne knapp eine mysteriöse Gasvergiftung überlebt hat. Dabei lernt Frank ihre schöne Stieftochter Diane kennen. Obwohl ihm ihr offenkundiges Interesse schmeichelt, bleibt Frank distanziert. Doch ehe er sich versieht, ist er in eine Affäre mit der kühlen Schönen geraten. Nicht lange, und Diane hat ihn mit List und Lügen seiner alten Freundin abspenstig gemacht. Sie überredet ihn, sich als Chauffeur bei ihrer Familie zu verdingen. Als Frank dämmert, dass Diane ihn dazu benutzen will, ihre verhasste Stiefmutter loszuwerden, will er sich von ihr abwenden. Doch da inszeniert Diane einen tödlichen Autounfall für ihre Stiefmutter, bei dem allerdings auch ihr geliebter Vater ums Leben kommt. Frank wird zusammen mit Diane des Mordes angeklagt. Ihr Anwalt überredet sie, zu heiraten, um die Jury auf ihre Seite zu ziehen. Widerwillig spielt Frank das Spiel mit. "Engelsgesicht" ist ein pechschwarzer Film Noir, voll lakonischer Kälte und Pessimismus. Mit seiner Story von der Frau mit der engelsgleichen Miene, die einen Mann ins Verderben zieht, ist es ein Klassiker der Schwarzen Serie, in der sich Fatalismus, der Mythos der "Femme fatale" sowie Mord und Totschlag zu einem düsteren Reigen verbinden. Wie kein anderes Genre spiegelt der Film Noir die pessimistische Stimmung der Nachkriegszeit wider. Jean Simmons verkörperte die weibliche Hauptrolle mit großer Überzeugungskraft. Und niemand passte besser für die Rolle des fatalistischen Losers als Robert Mitchum: lakonisch, stoisch, unterkühlt wie immer. Ein Meisterwerk, das nicht nur Jean-Luc Godard zu den besten amerikanischen Filmen aller Zeiten zählt.
(ZDF)