Gelangweilt von seinem monotonen Leben in der Pariser High Society, lässt Ferdinand sich auf ein Abenteuer mit seiner Ex-Freundin Marianne ein: Den Traum von Freiheit und rebellischem Gaunerleben vor Augen, entfliehen die beiden der großstädtischen Bürgerlichkeit und tauchen nach einer abenteuerlichen Reise auf einer südfranzösischen Insel unter. Aber es dauert nicht lange, bis Marianne auch von diesem Aussteigerleben in sonniger Idylle gelangweilt ist. Sie läuft davon und zieht damit sowohl Ferdinand als auch sich selbst ins Verderben. Eigentlich führt Ferdinand Griffon ein Leben, von dem viele Menschen träumen: Er hat eine reiche Frau und verbringt seine Zeit vor allem damit, sich auf gesellschaftlichen Empfängen den neuesten Klatsch erzählen zu lassen. Eines Tages aber erträgt Ferdinand dieses oberflächliche und monotone Leben nicht mehr. Als er auf einer Party seine Ex-Freundin Marianne wiedertrifft, die ihm von ihrem aufregenden Leben jenseits der Legalität erzählt, ergreift Ferdinand die Chance und entflieht mit ihr seiner gediegenen Bürgerlichkeit. Die beiden stehlen einen Wagen und fahren nach Südfrankreich, wo Marianne ihren Bruder treffen will. Sie tauchen auf einer idyllischen südfranzösischen Insel unter, wo sie für eine Weile ein friedliches Leben inmitten einer paradiesischen Natur führen. Es dauert allerdings nicht lange, bis Marianne auch von diesem Zustand, den sie eher als ein Zwischenspiel betrachtet, gelangweilt ist. Sie verschwindet von der Insel - nur um Ferdinand wenig später um Hilfe zu bitten, damit er sie aus dem Unterwelt-Milieu befreit, in das sie geraten ist. Ferdinand folgt ihrem Hilferuf, muss aber, nachdem er einige lebensgefährliche Situationen überstanden hat, erkennen, dass Mariannes "Bruder" in Wahrheit ihr Liebhaber ist. Erst jetzt wird dem armen Kerl klar, dass die verführerische Femme fatale ihn die ganze Zeit nur ausgenutzt und hintergangen hat. Mit "Elf Uhr nachts" hat Regielegende Jean-Luc Godard ein Meisterwerk der französischen Nouvelle Vague inszeniert. Längst ist die eigenwillig erzählte Hommage an den Film Noir und das US-amerikanische Genrekino zum Kultfilm unter Cineasten avanciert. Auch für Frankreichs Star-Schauspieler Jean-Paul Belmondo ("Außer Atem", "Der Profi"), damals noch am Anfang seiner Karriere, markiert der Film einen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. An der Seite Belmondos spielt Nouvelle-Vague-Ikone Anna Karina; einen Gastauftritt in diesem Klassiker des europäischen Kinos absolviert der US-amerikanische Regisseur Sam Fuller.
(BR Fernsehen)
Für "Elf Uhr nachts" erhielt Jean-Luc Godard bei den British Film Institute Awards 1965 die Sutherland Trophy sowie im gleichen Jahr eine Nominierung für den Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele in Venedig. Godards Drehbuch zu "Elf Uhr nachts" basiert auf dem Roman "Obsession" von Lionel White. Die Adaption avancierte zum Kultfilm. Auch für Frankreichs Schauspiel-Ikone Jean-Paul Belmondo ("Außer Atem", "Der Profi") markiert der Film einen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. An seiner Seite: Anna Karina, Model, Schauspielerin und zeitweilig auch Ehefrau von Godard.
(arte)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 17.12.1965
Original-Kinostart: 05.11.1965 (F)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Jean-Luc Godard
- Drehbuch: Jean-Luc Godard
- Produktion: Georges de Beauregard
- Produktionsfirma: Rome Paris, S.N.C., Dino De Laurentiis, Rome Paris Films, Films Georges de Beauregard
- Musik: Antoine Duhamel
- Kamera: Raoul Coutard
- Schnitt: Jean-Luc Godard, Françoise Collin