Der ehemalige Kellner Ernst Held glaubt sich zu Höherem berufen und sucht die Selbstverwirklichung als Poet. Als er der Kosmetikerin seiner Gattin in einer zweideutigen Situation Gedichte vorträgt, setzt ihn seine Frau vor die Tür. Völlig mittellos muss der verhinderte Dichter also in die Niederungen des Lebens zurückkehren und sich als Ober in der Münchener Kneipe "Goldener Löffel" verdingen. Ernst Held hat als Ober gearbeitet, bis er das Glück hatte, die Besitzerin eines florierenden Hotels im idyllischen Oberbayern zu ehelichen. Als müßiggängerischer Gatte entdeckt er seinen Hang zur Poesie. Mit dem Lotterleben ist es allerdings vorbei, als er von seiner Frau beim heftigen Flirt mit einer Kosmetikerin erwischt wird, denn die stolze Gattin setzt Held prompt vor die Tür. Völlig mittellos muss der verhinderte Dichter also in die Niederungen des Lebens zurückkehren und sich als Ober in der Münchner Kneipe "Goldener Löffel" verdingen. Deren Wirtin Agnes duldet jedoch, dass er bei der Arbeit seiner Dichtkunst nachgeht. Das hat unerwartete Folgen: Ernst Held wird zum Medienstar und der "Goldene Löffel" avanciert zum In-Lokal. Nun zeigt sich auch die Ehefrau wieder versöhnlich, das Geld fließt obendrein in Strömen. Zunehmend verliert Held jedoch die Lust daran, in der Öffentlichkeit zu stehen, wo er doch ganz andere Vorstellungen vom Leben und vom Glück hat. Mit "Kehraus" (1983) hatte der Kabarettist und Satiriker Gerhard Polt - damals in Zusammenarbeit mit seinem Mitautor und Regisseur Hanns Christian Müller und Partnerin Gisela Schneeberger aus der TV-Serie "Fast wia im richtigen Leben" - seine erste Kinoarbeit vorgelegt und gleich ins Schwarze getroffen. 1987 brillierte das Trio in "Man spricht deutsh" mit einer episodischen Abfolge komischer und makabrer Szenen aus dem Leben deutscher Pauschaltouristen. 1991 folgte mit "Herr Ober!" Polts dritter Kinoausflug, geschrieben und (ko-)inszeniert von ihm und natürlich wieder mit dem leidenschaftlichen Kabarettisten in der Hauptrolle. Polts Filmpartnerin in der Satire voller Spitzen gegen das Fernsehen und die Kultur-Schickeria war diesmal die wunderbar zickig aufspielende Christiane Hörbiger, Tochter des berühmten Wiener Schauspielerehepaars Paula Wessely und Attila Hörbiger. "Der Weg zum Ruhm als Sackgasse: Bayerns Gerhard Polt, ein Kabarettist von Rang und mit seinen Filmen 'Kehraus' und 'Man spricht deutsh' erfolgreich, liefert diesmal zur Hauptrolle gleich sein Regiedebüt. Die hintersinnig bissige Komödie vom gebeutelten Reimeschmied, der seinen aufrechten Gang behält, kann neben Polt eine ihm ebenbürtig aufspielende Christiane Hörbiger vorweisen". (Mediabiz.de)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 95 min.
Deutscher Kinostart: 30.01.1992
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Gerhard Polt, Fred Unger
- Drehbuch: Gerhard Polt
- Produktion: Hans Weth, Fred Berger, Christine Carben-Stolz, Vision Film
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: Solaris Film
- Musik: Biermösl Blosn, Christoph Well
- Kamera: Wolfgang Treu
- Schnitt: Ingrid Broszat
- Regieassistenz: Helenka Hummel